Dieubéni kann mithilfe eines Rollators endlich das Laufen lernen. Seine Großmutter stützt ihn dabei und hält seine Hände am Gehwagen fest, während sie durch den Innenhof des Therapiezentrums laufen.

Therapie gegen Folgen von Mangelernährung: Dieubéni kann endlich laufen lernen

Der kleine Dieubéni Kilo ist ein aufgeweckter Junge – mittlerweile. Denn schon mit wenigen Monaten litt er unter akuter Mangelernährung, die irgendwann chronisch wurde und seine Entwicklung stark beeinträchtigt hat. Er ist kleiner als andere Kinder in seinem Alter, und das Krabbeln, geschweige denn das Laufen, hat er nie richtig lernen können. Sein Körper war dazu einfach zu schwach. Nach einer Therapie mit Aufbaunahrung – Spezialmilch und Erdnusspaste – konnte der Junge, der mit seiner Großmutter in der Zentralafrikanischen Republik lebt, wieder zu Kräften kommen. Eine Langzeittherapie hilft ihm nun, zu einem gesunden Kind heranzuwachsen. Das ist seine Geschichte – und es könnte die vieler Kinder sein, die jetzt gerade zu wenig zu Essen haben. 

Kleinkindliche Mangelernährung hat schwere Folgen – aber wir können handeln

Wir von Aktion gegen den Hunger setzen alles daran, dass jeder Mensch auf der Welt genug zu Essen hat. Bis es so weit ist, bleibt es ebenso wichtig, jenen beizustehen, die jetzt in diesem Moment hungern. Akut mangelernährte Kinder behandeln wir über mehrere Wochen hinweg mit energiereicher Erdnusspaste und Aufbaumilch, damit sie wieder zu Kräften kommen.

Doch je früher und länger ein Kind unter Mangelernährung leidet, desto mehr Betreuung braucht es auch darüber hinaus. Gerade im frühen Kindesalter benötigt der Körper viele Nährstoffe, um sich richtig zu entwickeln. Fehlen sie, macht sich das im späteren Leben bemerkbar – etwa in der Größe, aber auch in Form von körperlichen und geistigen Behinderungen. 

Ein Arzt und eine Ärztin aus dem Rehabilitationszentrum in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik behandeln ein Kind, das unter den Folgen frühkindlicher Mangelernährung leidet, mithilfe von phsiotherapeutischen Maßnahmen.
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Die Ärztinnen und Ärzte im Rehabilitationszentrum in Bangui behandeln Kinder, die mit den Folgen ihrer frühkindlichen Mangelernährung zu kämpfen haben und deren Körper durch fehlende Nährstoffe nicht ihrem Alter entsprechend entwickelt ist. Dazu gehören physiotherapeutische Maßnahmen, aber auch Therapien für die geistige Entwicklung. 

Direkt sichtbar sind die Auswirkungen von Mangelernährung auf die motorische Entwicklung eines Kindes. Ein Blick in ein von Aktion gegen den Hunger unterstütztes Rehabilitationszentrum in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik zeigt die schlimmen Folgen, die Mangelernährung mit sich bringen kann – aber auch, was geschulte Ärztinnen und Ärzte dagegen tun können.

Rehabilitationszentrum als Chance für Kinder wie Dieubéni

Im Rehabilitationszentrum werden Menschen mit motorischen Behinderungen behandelt. Die hier arbeitenden Ärztinnen, Ärzte und Pflegenden kümmern sich auch um Kinder, die Entwicklungsverzögerungen im Zusammenhang mit Mangelernährung davongetragen haben. Hier lernen sie das Laufen, das Sprechen und vieles andere, das ihr durch Hunger geschwächter Körper noch nicht konnte.

Dieubéni schafft mithilfe eines Rollators von Aktion gegen den Hunger und der Unterstützung seiner Großmutter schon erste Schritte über den Gehweg im Innenhof des Rehazentrums.
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Dieubéni ist eines der Kinder, die aufgrund ihrer frühkindlichen Mangelernährung nie das Laufen gelernt haben. Im Therapiezentrum bekommen sie diese Chance nun. 

Dieubéni ist eines der Kinder, die im Fachzentrum behandelt werden. Er zeigte schon im Alter von nur vier Monaten Symptome von schwerer Mangelernährung, berichtet seine Großmutter, die ihm bis heute nicht von der Seite weicht. „Seine Füße und sein Gesicht waren geschwollen, aber ich wusste nicht, dass diese Symptome auf Mangelernährung hindeuten. Das hatte ich nicht erwartet“, erzählt sie.

Als sie nicht mehr weiter wusste, brachte sie ihn zu unserem Team, das ihn untersuchte behandelte. Dank Erdnusspaste und speziellen Nährstoffen kam er schließlich wieder zu Kräften. Doch der kleine Junge hatte zuvor nie die Kraft gehabt, sich so zu entwickeln, wie es ein kleiner Junge in seinem Alter eigentlich sollte. Jetzt sind die Ärztinnen und Ärzte im von Aktion gegen den Hunger unterstützten Rehabilitationszentrum für ihn da und unterstützen ihn dabei. 

Langfristige Behandlung für selbstständiges Leben

Mittlerweile bringt ihn seine Großmutter regelmäßig in das Fachzentrum in Bangui. Hier lernt er nun langsam, selbstständig zu essen und sogar zu krabbeln. Sogar seine ersten Schritte konnte Dieubéni schon mithilfe einer speziellen Gehhilfe und der Unterstützung seiner Großmutter machen. „Er lernt sogar schon ein wenig das Sprechen“, freut sie sich über seine Fortschritte.

Die gemeinsamen Therapiestunden helfen Kindern wie Dieubéni, spielerisch zu lernen und die Verbindung zur Familie zu stärken.
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Spielerisch können die Kinder nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten ausbilden und vieles lernen. Auch die Bindung zwischen Kind und Familie – in Dieubénis Fall seiner Großmutter – wird durch die gemeinsamen Therapiestunden gestärkt. 

Die Ärztinnen und Ärzte kümmern sich im Zentrum um mehrere Kinder. Viele bekommen mithilfe physiotherapeutischer Behandlungen eine Chance, endlich ihre motorischen Fähigkeiten ausbilden zu können. Aber auch die geistige Gesundheit wird hier gefördert – die Kinder werden ihren Bedürfnissen entsprechend behandelt. All das ermöglicht es Dieubéni und den anderen Kindern in der Klinik, sich trotz der schweren Folgen ihrer frühkindlichen Mangelernährung gut zu entwickeln und später ein selbstbestimmtes Leben zu führen. 

13. APRIL 2023
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