Elimule sitzt lachend im Lagerhaus zwischen Heuballen, die sein Vieh ernähren und seiner Familie ein neues Leben ermöglichen.

Äthiopien: Wie Elimule der Dürre trotzt

Elimule aus Äthiopien hat schon viel miterlebt: Der Landwirt lebt und arbeitet in einem Land, das nicht nur durch schwere politische Krisen gezeichnet, sondern auch den Auswirkungen des Klimawandels ausgesetzt ist. Die Menschen bekommen dort sehr deutlich zu spüren, was Wetterextreme anrichten und wie sie Millionen von Menschen ins Elend stürzen können. Doch es gibt auch Lichtblicke.

Der Dürre trotzen: Elimules Geschichte

Viele Menschen in Äthiopien sind Nomaden: Sie ziehen mit ihrer Familie und ihrem Vieh durchs Land und lassen sich dort nieder, wo es Futter für die Tiere gibt. Auch Elimules Familie hat lange so gelebt – und war glücklich damit. Doch dieses Leben ist vorbei. Seit fast drei Jahren regnet es nur noch selten, die eigentlich zweimal im Jahr auftretenden Regenzeiten sind zuletzt immer wieder ausgefallen. Auf dem trockenen Land wächst kaum noch etwas, seine Tiere fanden nichts mehr zu essen und Wasserstellen sind rar oder stark verschmutzt, so dass sich die Familie kaum noch ernähren konnte.

Eine Frau führt ein Kamel durch die trockene Landschaft Kenias
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Seit Jahren hat es am Horn von Afrika viel zu wenig geregnet. Ganze Landstriche sind ausgetrocknet und die Menschen in Äthiopien, Somalia und – wie hier – Kenia müssen versuchen, sich den Bedingungen anzupassen.

Schon zuvor gab es immer wieder vom Klimawandel verursachte Probleme: Trocken ist es in Äthiopien die meiste Zeit des Jahres. Wenn es einmal regnet, dann oft so heftig, dass es zu Überflutungen kommt. Im nur schwer abfließenden Wasser können sich schnell Krankheiten ausbreiten – und Insekten vermehren. Im Land kommt es daher immer wieder zu großen Heuschreckenplagen, die auch die letzten Pflanzen zerstören. All diese Probleme machen es Menschen wie Elimule schwer, ihr bisheriges Leben weiterzuführen.

Warum Regen eine langjährige Dürre nicht sofort beendet

Selbst wenn es jetzt am Horn von Afrika kurzzeitig kräftig regnen würde, würde das nur zur nächsten Krise führen: Denn die Böden sind so ausgetrocknet, dass sie das Wasser nicht aufnehmen könnten. Es käme zu Überflutungen, die noch mehr Land zerstören würden. Ein ähnliches Phänomen hat im Jahr 2022 Millionen Menschen in Pakistan die Heimat genommen.

Die Dürre würde ein heftiger Regen dennoch nicht beenden: Das Wasser würde die unteren Bodenschichten gar nicht erreichen. Der seit Jahren gefallene Grundwasserspiegel liegt mittlerweile so weit unten, dass es immer wieder kehrende Regenfälle benötigen würde, um ihn wieder zu heben. Es braucht also allem voran Ideen, wie sich die Menschen an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen können, damit sie ihre Lebensgrundlagen nicht verlieren oder sie sich wieder aufbauen können. Ideen dafür gibt es hier.

Es musste also eine Veränderung her – und die kam zusammen mit Aktion gegen den Hunger: Die Familie hat sich gemeinsam mit anderen in einem Dorf angesiedelt. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort hat unser Team ein Lagerhaus gebaut, in dem Elimule und andere Bäuerinnen und Bauern das Heu lagern können, das sie in der Gegend ernten. Doppelt gut: Mithilfe intelligenter Bewässerungsanlagen und dürreresistentem Saatgut lassen sich dort auch Nutzpflanzen für die Bevölkerung anbauen.

Elimule mit einer seiner Kühe im trockenen Gras
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Wenn genügend Gras wächst, füttert Elimule seine Rinder weiterhin am liebsten gleich dort. Zusammen mit anderen aus der Gemeinschaft sammeln sie dann mehr Heu, um es für schlechtere Zeiten einzulagern.

„Zusammen mit dem Team von Aktion gegen den Hunger haben wir einen Plan entwickelt, wie wir das Heu von unseren Feldern sowie aus der Umgebung effektiv sammeln und einlagern. Damit können wir unsere Tiere auch in besonders trockenen Zeiten füttern“, erzählt Elimule. Er und seine Familie haben endlich wieder eine Lebensgrundlage.

Ihre Unterstützung trägt dazu bei, dass Menschen wie Elimule trotz widriger Bedingungen nach vorne blicken und ihre Familie ernähren können. Danke!

Gemeinsam der Dürre trotzen
14. APRIL 2023
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