„Ich allein kann doch sowieso nichts bewirken.” Diesen Satz hört man immer wieder, wenn es um Nachhaltigkeit geht, und darum, den fortschreitenden Klimawandel aufzuhalten sowie uns und unseren Planeten vor dessen Auswirkungen zu schützen. Doch es ist ganz anders! Denn es sind auch die vielen kleinen Schritte, die in Summe einen wichtigen Unterschied machen. Es ist wie so oft: Die Masse macht's! Das Beste: Wir müssen uns in vielen Fällen nicht einmal besonders einschränken! Oft reicht es schon, einmal den Blick zu schärfen und genau hinzuschauen, wo die meisten Ressourcen verbraucht werden. Dann kommt das Umdenken nämlich fast von alleine.
Alltag umdenken: Nachhaltiger leben dank scharfem Bewusstsein
Sagen wir, wie es ist: Wir in Deutschland und auch andere Länder im Globalen Norden leben im Überfluss. Das ist ein unglaubliches Privileg, vor allem wenn wir auf Millionen Menschen vor allem im Globalen Süden blicken, die Hunger leiden. Was im ersten Augenblick erdrückend und, zugegeben, auch entmutigend klingt, kann uns aber auch anspornen. Denn ganz ehrlich: Jede große Veränderung beginnt mit kleinen Schritten. Und die können wir alle gehen, jede*r in der eigenen Geschwindigkeit. Wie leicht solche kleinen Veränderungen sind, möchten wir in diesem Artikel zeigen: Einfache Tipps, die ganz nebenbei auch noch den Geldbeutel schonen. Klingt doch gut, oder?
Was bei der Umsetzung unwahrscheinlich hilft: Zu wissen, wo denn eigentlich die Probleme liegen. Hätten Sie gewusst, wie viele Liter Wasser für ein Steak benötigt werden? Schauen Sie mal:
Wassersparen fällt leichter, wenn wir uns vor Augen halten, wie viel Wasser wir "versteckt" verbrauchen.
Aber es ist nicht nur das Wasser, auch Lebensmittel nehmen wir aufgrund ihrer ständigen Verfügbarkeit in jeglichen denkbaren Ausführungen heute als gegeben wahr. Das führt schnell dazu, dass wir ihren Wert nicht mehr richtig erkennen. Wussten Sie, dass allein in Deutschland jährlich rund 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden? Ein großer Teil davon wäre eigentlich sogar noch essbar, wird aber entsorgt, weil zum Beispiel das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist.
Auch hier gilt: Schärfen wir unser Bewusstsein und werfen einen Blick darauf, welche Auswirkungen Lebensmittelverschwendung hat:
Und jetzt? Viele Produkte sind durchaus länger haltbar als angegeben. Denn die Datumszahl ist kein Verfallsdatum, sondern gibt an, bis wann der Hersteller eine uneingeschränkte Genießbarkeit garantiert. Ein Joghurt zum Beispiel lässt sich oft auch noch rund vier Wochen später essen. Ein kurzer Check auf Aussehen (hat sich die Konsistenz verändert oder ist Schimmel zu sehen?), Geruch und Geschmack zeigt, ob ein Produkt noch genießbar ist. Vorsicht ist nur beispielsweise bei Fleisch und Fisch geboten: Hier handelt es sich tatsächlich um ein Verfallsdatum und das Produkt sollten Sie nach dessen Ablauf nicht mehr essen. Konserven wiederum sind oft noch Jahre länger haltbar. Sollten sie aber aufgebläht sein, sollten Sie sie entsorgen.
Gegen Lebensmittelverschwendung haben wir in der Bildergalerie fünf Tipps zusammengestellt, die leicht umsetzbar sind und dabei helfen, mehr von dem zu nutzen, was uns zur Verfügung steht:
Mehr Nachhaltigkeit im Alltag: So geht's ganz leicht!
In den vielen kleinen Dingen liegt die Kraft, die uns beim Schutz unserer Lebensgrundlagen weiterbringt. Denn all diese kleinen Schritte summieren sich. Jedes Bisschen mehr Nachhaltigkeit im Alltag bewirkt also etwas für uns alle! Hier gibt es ein paar leicht umsetzbare Ideen:
- Wasser sparen: Klar, Tipps wie „kurz duschen statt lange baden” kennen wir alle. Aber mit kleinen Tricks lässt sich auch bei der WC-Spülung sehr viel Wasser sparen. Meist verbraucht eine WC-Spülung nämlich bis zu 14 Liter Wasser. Dabei reichen bereits 6-9 Liter voll aus. Manche Spülungen haben eine kleine Taste, die weniger Wasser einspeist. In aller Regel reicht diese. Vielleicht haben Sie auch eine Stopp-Funktion in Ihrer Toilettenspülung? Dann können Sie damit jede Menge Wasser (und Geld!) sparen. Ihre WC-Spülung hat nichts von alledem? Trick 17: Eine mit Wasser und Sand gefüllte Plastikflasche im Spülkasten sorgt dafür, dass weniger Wasser nachgefüllt wird. Damit steht auch beim Spülvorgang weniger Wasser zur Verfügung.
- Papier sparen: Seien wir ehrlich, oft landen kostenlose Zeitungen und Werbeblättchen ungesehen im Müll. Ein "Bitte keine Werbung"-Aufkleber auf dem Briefkasten sorgt dafür, dass verteilende Unternehmen die Bedarfe anpassen und letztendlich weniger drucken und verteilen. Längerfristig kann so jede Menge Papier gespart werden. Und die Schnäppchen lassen sich heute meist bequem im Internet finden.
- Weniger Müll: Heute gibt es fast alles in Plastikverpackungen zu kaufen. Unverpackt-Läden, die Lebensmittel ohne die kaum abbaubaren Verpackungen anbieten, gibt es bislang nur selten. Doch oft lassen sich heutzutage intelligenter verpackte Alternativen finden, etwa Mehrweggläser oder Kartonverpackungen. Ein Tipp: bei länger haltbaren Sachen auf größere Mengen zurückgreifen. Zuhause abdecken lässt sich das Ganze dann mit wiederverwendbarer Wachsfolie (gibt's auch vegan!) statt Alu- oder Frischhaltefolie.
- Leitungswasser statt Flaschen: Wir alle brauchen Wasser, um zu überleben. Hierzulande können wir uns einfach eine Wasserflasche kaufen und unseren Durst stillen. Doch dabei werden ungeahnte Ressourcen verbraucht: Oft kommt das Wasser aus Quellen in weit entfernten Regionen, in denen der Grundwasserspiegel durch zu exzessives Abzapfen sinkt. Hinzu kommen Transportkosten und teure Reinigungsverfahren für die Flaschen. In Plastikflaschen stecken außerdem möglicherweise Weichmacher und Co., die beim Trinken in unseren Organismus gelangen. Dabei müssen wir in Deutschland einfach nur den Wasserhahn aufdrehen: Das Trinkwasser in Deutschland gehört zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln! Also: Einfach loszapfen! Für kalkhaltige Gebiete und Wohnungen mit älteren Leitungen gibt es heute leistungsstarke Filtersysteme. Wer Geschmack mag, kann frisches Obst in sein Wasser schneiden oder auf Sirupe zurückgreifen. Weiterer Vorteil: kein anstrengendes Schleppen mehr.
- Konsum tierischer Produkte reduzieren: Die Fleisch- und Milchindustrie gehören zu den ressourcenfressendsten Systemen unserer Zeit. Davon abgesehen, dass Massentierhaltung, wie sie für unsere Konsumgewohnheiten mittlerweile gang und gäbe ist, unendliches Tierleid verursacht, werden auch noch Unmengen an Wasser und Landfläche für den Anbau von Tierfutter verbraucht. Ressourcen, die wir eigentlich für die Ernährung von Menschen nutzen könnten. Gleichzeitig werden bei der Haltung und Verarbeitung von Tieren riesige Mengen CO2 ausgestoßen, was wiederum zum Fortschreiten des Klimawandels beiträgt. Wer nicht ganz verzichten will, kann durch weniger Konsum und regionale Bioprodukte trotzdem viel erreichen.
- Mit alten Hausmitteln putzen: Im Supermarkt reihen sich Plastikflaschen mit aggressiven Reinigungsprodukten aneinander, oft kommen sie mit Bestandteilen aus Erdöl, mit Chlor oder Konservierungsstoffen daher. All das belastet in der Herstellung und in der Entsorgung die Umwelt enorm. Dabei sind die alten Hausmittelchen wie Essig, Natron und Soda genauso reinigungsstark und wesentlich umweltfreundlicher. Plastikschwämme und Einmaltücher lassen sich durch nachhaltige, waschbare Lappen ersetzen.