Unsere Nothilfe für die Menschen in Gaza

Unvorstellbares Leid in Gaza:
Unsere Nothilfe

Kinder in Gaza müssen ertragen, was Kindern nie widerfahren sollte. Sie hungern, weil es kaum noch zu essen gibt. Wenn nicht schnell gehandelt wird, werden viele weitere Menschen an den Folgen von Hunger und Krankheiten sterben.

Die Lage im Nahen Osten eskaliert ungebremst. Seit dem schrecklichen Angriff auf Israel am 7. Oktober und den darauffolgenden unerbittlichen Kampfhandlungen im Gazastreifen hat sich die humanitäre Lage dort täglich verschärft. Die Not der Menschen in Gaza ist unvorstellbar: Es fehlt an Wasser, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Strom und Treibstoff sowie sicheren Unterkünften. Gleichzeitig treten Krankheiten wie Polio auf. In Gaza ist es nirgends mehr sicher. 

Gaza: Gesamte Bevölkerung leidet Hunger

Ganze Straßenzüge, Krankenhäuser und Wohnhäuser sind zerstört. Es gibt keinen sicheren Ort mehr, viele sind zum wiederholten Male auf der Flucht vor Angriffen. Der Großteil der Menschen lebt in überfüllten, provisorischen Camps auf engstem Raum. Viele Familien mussten bereits mehrfach flüchten – doch auch die als sicher ausgewiesenen Zonen werden oft früher oder später angegriffen. Wohin sie noch gehen sollen, wissen sie nicht.

Genug zu essen gibt es nicht mehr – nahezu der gesamten Bevölkerung, 96 Prozent der 2,2 Millionen Menschen, droht laut aktuellem IPC-Bericht eine Hungersnot – rund eine halbe Million Menschen ist mit katastrophaler Ernährungsunsicherheit konfrontiert. Das entspricht der IPC-Stufe 5, der höchsten Stufe. Spenden Sie jetzt online und helfen Sie den Menschen im Nahen Osten!

 

Ja, ich möchte helfen 

 

Unser Kollege Vincent Stehli, für Programme bei Aktion gegen den Hunger zuständig, war kürzlich in Gaza und berichtete von dem, was er erlebt hat und was ihm die Menschen von ihrer Not erzählten:

Aktion gegen den Hunger vor Ort in Gaza

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So helfen wir in Gaza  

Hilfslieferungen in die Region kommen in viel zu kleinem Umfang an. Doch unsere Teams sind weiter vor Ort und geben alles, um möglichst viele Menschen zu versorgen und weitere Hilfsgüter und Lebensmittel zu organisieren. Teammitglieder berichten uns beispielsweise, dass sie selbst jeden Morgen mit dem ihnen zur Verfügung stehenden Mehl auf offenem Feuer Brot backen, um dieses zu verteilen. 

Seit Oktober 2023 konnten wir in Gaza mehr als 1,1 Millionen Menschen mit unserer Nothilfe erreichen – etwa die Hälfte davon Kinder.

  • Wir verteilen sauberes Trinkwasser und Hygieneartikel wie Windeln und Seife: Wasser sowie Hygienekits für über 916.000 Menschen
  • Wir geben getrocknete bzw. eingemachte und frische Lebensmittel wie Konserven, Mehl, frisches Obst und Gemüse aus: Mit Lebensmitteln konnten wir bisher über 175.800 Menschen erreichen. 
  • Wir verteilen Decken, Matratzen und Baumaterial für notdürftige Hütten an geflüchtete Menschen: Baumaterialien für Notunterkünfte gingen an über 4.000 Vertriebene.
  • Wir bauen mobile Latrinen in Geflüchtetencamps und Krankenhäusern: Insgesamt bestehen nun 30 Toilettenblöcke und Handwaschstationen.
  • Wir unterstützen beim Saubermachen der Geflüchtetencamps, etwa in Rafah.
  • Wir unterstützen Familien mit Bargeldhilfen, damit sie sich in den noch bestehenden Märkten selbst versorgen können.
  • Wir leisten psychosoziale Unterstützung für die vielen Menschen, die derzeit in Gaza Schreckliches erleben müssen. 

Unterstützen Sie unsere Nothilfe in Gaza mit Ihrer Spende!

In der Katastrophe vor Ort

Wegen der andauernden Blockade und der heftigen Bombardements können wir im Gazastreifen nur unter schwierigsten Bedingungen humanitäre Hilfe leisten. Unsere Teammitglieder – die selbst mit ihren Familien auf der Flucht sind – arbeiten jedoch weiter, um im Rahmen des Möglichen sauberes Wasser, Nahrungsmittel und Hygieneartikel zu organisieren und sie an die Menschen zu verteilen. 

Nur ein Waffenstillstand kann das Leben der Menschen in Gaza nun schützen. Wir fordern daher mindestens eine anhaltende und sofortige Waffenruhe, damit wir und andere Organisationen weiter Hilfe leisten können. Jetzt unterzeichnen: 

 

Gaza: Waffenruhe jetzt!

 

Unsere Mitarbeitenden leben zum Großteil selbst in Notunterkünften und helfen ihren Mitmenschen, wo immer sie können. Unterstützen Sie unsere Hilfe mit Ihrer Spende!

 

Jetzt Spenden

Das Leben im Gazastreifen wird mit jedem Tag schwerer und unerträglicher: Die Wasser- und Stromversorgung sind zusammengebrochen und es gibt zu wenig Treibstoff, um ausreichend Hilfsgüter an betroffene Menschen zu verteilen. Zudem kommen nicht genügend Nahrungsmittel und Güter des täglichen Bedarfs in das Gebiet, die Märkte und Supermärkte sind vielerorts leergefegt und viele Gebiete sind wegen der Kämpfe und des Mangels an Transportmitteln von der Außenwelt abgeschnitten. 

Polio, Cholera und mehr: Krankheiten gefährden Gazas Bevölkerung zusätzlich

Die Gefahr für Krankheiten wie Cholera und anderen Durchfallerkrankungen und nunmehr auch der eigentlich als ausgerottet geltenden Polio steigt. Die Hälfte der Fälle von Durchfall treten bei Kindern unter fünf Jahren auf. Sie sind besonders gefährdet, an den Folgen zu sterben. Hepatitis A, Läuse und Krätze verbreiten sich bereits rasant. Auch die Zahl der Atemwegserkrankungen nimmt zu. Das liegt auch daran, dass der Großteil der Bevölkerung – viele bereits mehrfach geflüchtet – auf engstem Gebiet in überfüllten Notcamps Schutz sucht. Hier gibt es oft nur eine Latrine für 500 Menschen oder nur eine Dusche auf 2000 Menschen. Immer wieder müssen sie auch aus diesen Camps fliehen, weil neue Angriffe angekündigt werden. Ausreichende Behandlung für Verletzte und Kranke gibt es kaum noch, da derzeit nur zehn der 36 Krankenhäuser in sehr eingeschränktem Notbetrieb laufen und es dort nur noch wenig Medikamente und Versorgungsmaterialen gibt. Das größte Krankenhaus, das Al Shifa, liegt nach den jüngsten Angriffen in Trümmern. 

Mittlerweile ist klar: In Gaza ist Polio zurück. Die hochübertragbare Krankheit, auch als Kinderlähmung bekannt, kann eigentlich durch Impfungen bekämpft und damit leicht ausgerottet werden. Doch gerade in Krisensituationen, wenn Impfungen nicht mehr durchgeführt werden können, kann Polio wieder ausbrechen. Im August 2024, 10 Monate nach Beginn der Eskalation, ist nun der erste Fall in Gaza seit 25 Jahren bestätigt worden – bei einem 10 Monate alten Kind. Auch weitere Verdachtsfälle sind bekannt. Denn mindestens 50.000 Kinder, die während der vergangenen 10 Monate geboren worden sind, konnten aufgrund der Angriffe und der Blockade für Hilfs- und Medizingüter nicht geimpft werden. Und auch bei bereits älteren Kindern sind die regulären Impfpläne unterbrochen worden. Nun konnte das Virus in Abwasserproben in Khan Younis und Deir Al-Balah nachgewiesen werden. In einer groß angelegten Impfkampage konnte ein Teil der Impfungen nun nachgeholt werden.

Grund für das Auftreten und Verbreiten von über Wasser übertragbare Krankheiten wie Polio oder Cholera sind die Zerstörung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur, die kaum repariert werden kann sowie die fehlenden Behandlungsmöglichkeiten und die engen Notsiedlungen. Es muss nun dringend dafür gesorgt werden, dass sich diese Krankheiten – insbesondere die eigentlich gut bekämpfbare Polio – nicht weiter verbreiten. Auch deshalb muss es jetzt eine Waffenruhe geben!

Die Zukunft einer ganzen Generation wird aufs Spiel gesetzt. Durch die Angriffe selbst, durch die auftretenden Krankheiten, aber auch durch zerstörte Schulen: Bildungsmöglichkeiten gibt es seit Oktober faktisch nicht mehr. Die Schulen, die noch nicht angegriffen worden, werden als Notunterkunft genutzt. Zudem sind die Kinder mit ihren Familien kontinuierlich auf der Flucht.

 

Wir fordern eine humanitäre Waffenruhe und die bedingungslose Freilassung aller Geiseln in Gaza. An erster Stelle steht für uns der Schutz von allen unschuldigen Zivilist*innen. Humanitäre Hilfe für die betroffenen Menschen muss sofort und flächendeckend möglich gemacht werden.

Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger

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12. SEPTEMBER 2024
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