Was genau sind Erdbeben? Wie entstehen sie? Und was kann man im Katastrophenfall tun, um den Menschen vor Ort zu helfen? Wir haben die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Albtraumszenario
Der Boden fängt an zu zittern, Gläser und Tassen fallen aus dem Schrank, Möbel bewegen sich durch den Raum – wenn Sie sich in diesem Szenario wiederfinden, ist es jetzt an der Zeit, Schutz unter einem stabilen Tisch oder Ähnlichem zu suchen. Wenn Sie sich in unmittelbarer Nähe zu einer Außentür befinden, verlassen Sie schnellstmöglich das Gebäude. Sie befinden sich mitten in einem Erdbeben.
Wie entsteht ein Erdbeben?
Erdbeben entstehen durch Bewegungen im Inneren der Erde. Auslöser von Erdbeben sind in den meisten Fällen die sogenannten Lithosphärenplatten. Diese befinden sich im Erdmantel und sind ständig in Bewegung – auch wenn sie im Jahr nur wenige Zentimeter zurücklegen.
Plattentektonik
Nach heutigen Erkenntnissen gibt es sieben große Platten: die Nordamerikanische, die Eurasische, die Südamerikanische, die Afrikanische, die Antarktische, die Australische und die Pazifische Platte. Die Bewegung der Lithosphärenplatten prägt die äußere Erscheinung der Erde maßgeblich. Je nachdem, ob sich die Platten aufeinander zu- oder voneinander wegbewegen, entstehen im Laufe von Millionen Jahren Gebirgsketten oder Tiefseegräben.
Kraftstau durch Reibung
Wenn sich die Lithosphärenplatten aneinander vorbei, gegeneinander oder auch übereinander schieben, sind Kräfte unvorstellbaren Ausmaßes im Spiel. Die Platten haben keine glatten Kanten, daher kommt es regelmäßig zu Verhakungen an den Reibungspunkten zweier Platten. In dem Moment, in dem sich eine Verhakung löst, entlädt sich die aufgestaute Kraft ruckartig und lässt die darüber liegende Erdkruste beben. Regionen, die an der Grenze zweier Platten liegen, sind daher für Erdbeben besonders anfällig.
Tritt ein Erdbeben auf, kommt es oft zu Vor- und Nachbeben. Der zeitliche Unterschied zum Hauptbeben kann dabei mehrere Tage betragen.
Der Unterschied zwischen Erdbeben und Seebeben
An Land sind die Auswirkungen eines Erdbebens unmittelbar spürbar, aber auch Seebeben können für Menschen zur Gefahr werden, nämlich als Auslöser für Tsunamis. Auch der Tsunami in Südostasien 2004, bei dem hunderttausende Menschen ums Leben gekommen sind, entstand durch ein Seebeben.
Wie misst man Erdbeben?
Erdbeben werden in verschiedene Kategorien eingeordnet. Gemessen werden Bewegungen innerhalb der Erde mithilfe eines Seismograf. Die Richterskala (Magnitudenskala) dient zur Einordnung der Seismogrammaufzeichnungen. Ein Beben der Stärke 3 ist beispielsweise kaum spürbar und tritt weltweit pro Woche etwa 10.000 Mal auf. Erdbeben der Kategorie 8 bis 9 hingegen ziehen eine Zerstörung von tausend Kilometern mit sich und kommen nur etwa einmal pro Jahr vor.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger bei Erdbeben?
Unsere Nothilfe nach Naturkatastrophen:
- Nach Erdbeben versorgen wir die Menschen zunächst mit lebensnotwendigen Hilfsgütern, sauberem Trinkwasser und Hygienesets.
- Wir stellen Notunterkünfte, Matratzen und Decken zur Verfügung.
- Außerdem untersuchen und behandeln wir akut mangelernährte Kinder – je nach Infrastruktur in Krankenhäusern oder mobilen Kliniken.
- Aktion gegen den Hunger kümmert sich auch um den längerfristigen Wiederaufbau.
- Wir helfen den Menschen dabei, sich neue Lebensgrundlagen aufzubauen.
- Oft haben die Opfer von Naturkatastrophen Angehörige und Freund*innen verloren und schwere Traumata erlitten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten psychosoziale Betreuung, um den Schock zu überwinden.