*Nisab-Wert zuletzt aktualisiert am 21. November 2024. Dieser Richtwert weicht je nach Rechtsschule ab. Bitte informieren Sie sich, falls dies zutrifft.
Ramadan 2024: Wichtige Fragen geklärt
Der Ramadan findet vom 11. März bis 10. April 2024 statt. Der Fastenmonat dauert immer 29 oder 30 Tage. In der Fastenzeit sind zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang Essen, Alkohol und Rauchen verboten. Gegessen werden darf also nur, wenn es dunkel ist. Am 10. April endet der Ramadan 2024 mit dem Zuckerfest, Eid al-Fitr.
Im Arabischen bedeutet “Zakat” so viel wie “Reinheit” bzw. “Reinigung” oder “Zuwachs”. Die Zakat gehört zu den Säulen des Islam und ist eine religiöse Pflichtabgabe für erwachsene und vermögende Muslime. Der Moment des Abgebens und Teilens reinigt sowohl die Gebenden als auch ihr Vermögen. Sie wird einmal im Jahr zu einer bestimmten Zeit entrichtet.
Die Zakat betrifft nur erwachsene Muslime, die ein gewisses Vermögen besitzen. Die Zakatpflicht tritt ein, wenn das Vermögen den Nisab –einen definierten Vermögensmindestwert –erreicht und ein Mondjahr verstrichen ist. Der Nisab berechnet sich aus dem aktuellen Wert für 85 Gramm Gold.
Als Zakat wird ein Anteil von 2,5 Prozent des Vermögens abgegeben, sobald der Nisab erreicht ist.
Einmal im Mondjahr spenden vermögende Muslime Zakat. Die Pflicht zur Zakat tritt ein, sobald das Vermögen den Nisab erreicht hat und ein Mondjahr, also 354 Tage, verstrichen ist. Die Zakat wird von vielen Muslimen während des Ramadan gespendet, jedoch kann sie auch unabhängig davon gegeben werden.
Die Zakat kommt allen Bedürftigen zugute.
Aktion gegen den Hunger ist in 55 Ländern und Regionen im Einsatz und kämpft dort gegen die Ursachen und Auswirkungen von Hunger – beispielsweise im Nahen Osten (u.a. palästinensische Gebiete), Afghanistan, Türkei, Bangladesch oder Somalia. Die Grundpfeiler unserer Arbeit: Ernährung und Gesundheit, Wasser- und Hygieneversorgung sowie die Sicherung von Lebensgrundlagen, psychosoziale Hilfe, Nothilfe und Katastrophenvorsorge.
Zum Ende des Fastenmonats Ramadan gibt es die sogenannte Zakat-ul-Fitr oder Zakat-al-Fitr –eine religiöse Pflichtabgabe. Gläubige Muslime entrichten die Zakat als eine Art Reinigung im Ramadan. Sie soll einen Ausgleich für Verfehlungen während des Fastens bieten. Denn jeder Mensch macht schließlich Fehler. Für alles, was im Fastenmonat also nicht ganz nach Plan läuft, gibt es die Abgabe Zakat-ul-Fitr, die jenen zu Gute kommt, die ärmer sind als man selbst.Das Wort „Zakat“ bedeutet „Reinigung“, „Vermehrung“ oder „Zuwachs“, während „Fitr“ das Fastenbrechen beschreibt –frei übersetzt sprechen wir also von der Reinigung zum Fastenbrechen. Die Zakat-ul-Fitr ist gänzlich unabhängig von der Zakat.
Die Zakat-ul-Fitr wird am Ende des Ramadan von allen entrichtet, die fasten und vermögend sind. Bei Familien übernimmt das Familienoberhaupt die Spende für alle Familienmitglieder, die kein eigenes Einkommen haben – auch schon für die Jüngsten.
Die Höhe der Zakat-ul-Fitr soll etwa dem Gegenwert einer einfachen Mahlzeit entsprechen. Das sind in Deutschland aktuell 10 Euro pro Person.
Die Zakat-ul-Fitr ist eine Abgabe, die nur am Ende des Ramadan anfällt. Sie muss bis spätestens zum Festtag Eid entrichtet werden. Wird sie später gegeben, wird sie zur Sadaqa, zur normalen Spende.
Die Zakat-ul-Fitr wird an die Bedürftigen gespendet.
Die Zakat-ul-Fitr ist eine Unterart der Zakat. Die Zakat reinigt das Geld bzw. den Reichtum, während die Zakat-ul-Fitr Gläubige von Verfehlungen im Ramadan reinigt. Während die Zakat nur Muslime mit gewissem Vermögen entrichten müssen, betrifft die Zakat-ul-Fitr alle.
Während Zakat immer gegeben werden kann, beschränkt sich die Zakat-ul-Fitr nur auf den Zeitpunkt am Ende des Ramadan. Das Geld für die Zakat kann in acht verschiedenen Kategorien/Sektionen ausgegeben werden. Die Zakat-ul-Fitr soll ausschließlich an Menschen gehen, die ärmer sind.
Im Ramadan gibt es außerdem noch die Kaffara – eine „Sühneleistung“ für einen Fehler oder eine Sünde, die begangen wurde. Es gibt verschiedene Formen der Kaffara, z.B. für einen nichteingehaltenen Schwur oder für das absichtliche Fastenbrechen. Wenn jemand beispielsweise absichtlich sein Fasten bricht, muss die Person zwei Monate ununterbrochen fasten und den gebrochenen Fastentag nachholen. Ist sie dazu nicht imstande, speist sie pro gebrochenem Fastentag 60 bedürftige Personen. Die Spendenhöhe pro bedürftiger Person entspricht dabei der Zakat-ul-fitr, also dem Gegenwert einer einfachen Mahlzeit. Derzeit wären in Deutschland also 600 Euro Kaffara zu entrichten.
Auch die Fidya ist, ähnlich der Kaffara, eine Kompensation. Wer aus Altersgründen oder aufgrund einer chronischen Krankheit nicht in der Lage ist, im Ramadan zu fasten, gibt die Fidya. Pro nicht gefastetem Tag sind auch hier 10 Euro zu entrichten – also wieder so viel, wie ein Tagesmahl für eine bedürftige Person kostet.
Wer nur kurzfristig im Ramadan krank ist, fastet die jeweiligen Tage bis zum nächsten Fastenmonat nach.
"Iftar" bezeichnet in der arabischen Sprache das Fastenbrechen am Abend: Wenn die Sonne untergegangen ist, darf gegessen werden – meist in großer Runde. Iftar ist eine Mahlzeit, bei der Dankbarkeit für Wasser und Essen im Vordergrund steht.
Am Ende des Fastenmonats Ramadan wird das Zuckerfest gefeiert. Im Jahr 2024 beginnt Eid al-Fitr – so heißt das Fest auf Arabisch – am Abend des 9. April und endet am Abend des 10. April. Das Zuckerfest kann aber bis zu drei Tage dauern.
Das Fest des Fastenbrechens markiert das Ende des Ramadan und läutet den zehnten Monat im islamischen Mondkalender ein, den Mondmonat Shawwal.