Die Republik Dschibuti gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas. Sie grenzt im Norden an das Rote Meer und Eritrea, im Süden an Äthiopien und im Westen an Somalia. Von den etwa 957.000 Einwohner*innen leben etwa drei Viertel in der Hauptstadt Dschibuti. Aufgrund der geostrategischen Lage sind viele internationale Armeen mit Militärbasen im Land vertreten. Ausländische Investitionen — insbesondere aus China — führten jüngst zu einem Wirtschaftsaufschwung Dschibutis. Dennoch leben 23 Prozent der Bevölkerung in extremer Armut. Bedingt durch starke Landflucht entstehen immer größere Slums an den Rändern von Dschibuti-Stadt. Die Arbeitslosigkeit beträgt über 70 Prozent — mit steigender Tendenz.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Dschibuti?
Im Jahr 2017 benötigte fast ein Drittel der Bevölkerung Dschibutis humanitäre Hilfe, rund 18 Prozent leidet unter akuter Mangelernährung. Etwa 155.000 Menschen haben nicht genügend zu essen. Knapp ein Viertel der Kinder unter fünf Jahren ist untergewichtig. Zudem leben viele Einwohner*innen Dschibutis in Slums — ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser oder Sanitäranlagen. Die dadurch bedingten mangelhaften hygienischen Bedingungen führen oftmals zu tödlichen Durchfallerkrankungen. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist unzureichend und Krankheiten wie Cholera, Typhus, Hepatitis A und Malaria sind weit verbreitet.
Wir haben unser Büro geschlossen
Im Juni 2018 haben wir beschlossen, das Büro in Dschibuti zu schließen. Trotzdem blieb ein Mitarbeiter zur Unterstützung des Landesbüros im Jemen vor Ort. Die Gründe der Schließung waren unter anderem fehlende finanzielle Mittel von institutionellen Gebern, ein reduzierter Bedarf und ein immer komplexeres Arbeitsumfeld.