Mauretanien: Mit Aufklärung gegen Mangelernährung
Ausbleibender Regen, schlechte Ernten und ein Mangel an erschwinglichen Grundnahrungsmitteln haben in Mauretanien dazu geführt, dass immer mehr Kinder an Mangelernährung leiden. Für viele Mütter ist die Versorgung ihrer Familien ein täglicher Kampf.
So auch für Fatima. „Meine Tochter Khadidja war schwer krank“, berichtet die 33-Jährige. „Ich brachte sie zunächst zu einem traditionellen Heiler in unserem Dorf, doch ihr Zustand verschlimmerte sich weiter. Meine Nachbarn rieten mir, sie in ein Behandlungszentrum in Agoinitt zu bringen. Von dort aus brachte man sie direkt in das Gesundheitszentrum von Aktion gegen den Hunger, wo sie die Behandlung erhielt, die sich benötigte. Jetzt ist sie wieder gesund.”
Unsere Ernährungsexperten erkennen und behandeln lebensbedrohliche Mangelernährung bei Kindern, beugen ihr vor und ermöglichen den Kindern so eine gesunde Entwicklung. Aktion gegen den Hunger untersuchte auch die einjährige Rabia, die an akuter Mangelernährung leidet. Rabias Mutter erhielt einen Vorrat therapeutischer Aufbaunahrung, die reich an Proteinen und Mikronährstoffen ist und die sie ihrem Kind Zuhause verabreichen kann. So muss Rabia nur zu Routineuntersuchungen in das Gesundheitszentrum kommen, damit ihr Gesundheitszustand regelmäßig kontrolliert wird, bis sie wieder vollständig gesund ist.
Awa Cheikkhna arbeitet für Aktion gegen den Hunger im Bereich Gesundheit. Mithilfe einer Waage stellt sie das Gewicht von Kindern wie Rabia fest, um zu ermitteln, ob die Kinder Anzeichen akuter Mangelernährung aufweisen.
Durch das Messen des Gewichts im Verhältnis zur Körpergröße untersuchen die Mitarbeiter von Aktion gegen den Hunger Kinder auf Mangelernährung. Ein weiterer Indikator ist die Messung des mittleren Oberarmumfangs.
Unsere Mitarbeiter arbeiten außerdem mit lokalen Partnern zusammen, um die Gesundheit der Mütter und insbesondere von Schwangeren zu verbessern. Yero Barry, Krankenschwester im Ould Mbonny Gesundheitszentrum, das von Aktion gegen den Hunger unterstützt wird, berichtet: „Dieses Jahr starben sieben schwangere Frauen in unserer Gemeinde aufgrund der isolierten Lage und des Mangels an medizinischer Versorgung. Ich begrüße es, dass Aktion gegen den Hunger die Eröffnung einer mobilen Klinik in der Region plant, sodass Mütter und Kinder einen besseren Zugang zu der dringend benötigten medizinischen Versorgung erhalten.“
Unsere Bemühungen, Kindern und Müttern eine gesunde Zukunft zu ermöglichen, gehen über die Behandlung von Mangelernährung hinaus. Wir arbeiten auch mit lokalen Theatergruppen zusammen und entwickeln lehrreiche Theaterstücke. Diese Aufführungen vor den Gemeinden zeigen Müttern, wie sie die Warnsignale von Mangelernährung bei ihren Kindern erkennen. Aktion gegen den Hunger organisiert zudem Lehr-Theaterstücke zur richtigen Ernährung von Babys und Kleinkindern. Das Foto zeigt Mitglieder der Alphas Chapo Theatertruppe, die Aktion gegen den Hunger unterstützt, während einer Aufführung in Keur Samba Kandji. Einer unserer Mitarbeiter wurde so sehr von der Musik mitgerissen, dass er sich zu einer Tanzeinlage mit den Kindern des Dorfes entschloss.
Eine Mutter beobachtet mit ihrem Kind aufmerksam die Aufführung des Theaters über gesundheitliche Aufklärung. „Jetzt achte ich viel mehr auf die Hygiene, nicht nur bei der Zubereitung des Essens, sondern im gesamten Haus. Außerdem stelle ich sicher, dass meine Kinder alle notwendigen Impfungen erhalten, damit sie gesund bleiben“, berichtet sie.
Fatoumatou Alissy wirkt in der Theatergruppe von Aktion gegen den Hunger mit, um das Bewusstsein für die richtige Ernährung und das Wissen über Mangelernährung und die richtige Behandlung zu stärken. Während der Aufführung zeigt sie anhand einer Puppe die richtige Versorgung von Babys. Diese ist besonders in den ersten 1.000 Tagen zwischen Schwangerschaft und dem zweiten Geburtstag eines Kindes von großer Bedeutung, damit sich ein Kind physisch und intellektuell gesund entwickeln kann. Unsere Mitarbeiter schulen Gemeinden und Eltern, wie sie Mangelernährung in den kritischen ersten 1.000 Tagen verhindern und ihren Kindern die Chance auf eine gesunde Entwicklung geben können.
Fotos: Sylvain Cherkaoui (ECHO), DFID, Aktion gegen den Hunger Mauretanien