Wir helfen seit: 1995
Mitarbeiter*innen: 230
Bevölkerung: 44,7 Mio.
Erreichte Menschen 2020: 214.460
Uganda ist ein Binnenstaat in Ostafrika. Der Agrarsektor und die Fischerei ernähren einen Großteil der Menschen. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung, Ankäufen von Ackerland durch ausländische Investor*innen und unregelmäßigen Regenzeiten verlieren viele Einwohner*innen ihre Lebensgrundlage. Zusätzlich erschweren der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser, hohe Mangelernährungsraten und die häufig drohende Nahrungsmittelknappheit das Leben von tausenden Familien. Hinzu kommt, dass durch den Bürgerkrieg im Südsudan immer mehr Menschen nach Uganda fliehen.
Was sind die Gründe für die humanitäre Krise in Uganda?
Seit den 1950er Jahren suchen Geflüchtete im friedlichen Uganda Schutz vor Konflikten in benachbarten Ländern. Zuletzt waren es hunderttausende Menschen aus der Demokratischen Republik Kongo und dem Südsudan. Die Regierung bietet die Möglichkeit, außerhalb der Camps zu leben und eigenes Land zu erwerben. Doch die Anzahl an Geflüchteten die Zuflucht in Uganda suchen, sprengt die Aufnahmekapazitäten des Landes.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Uganda?
Der anhaltende Konflikt im angrenzenden Südsudan führt dazu, dass täglich tausende Menschen Zuflucht in den bereits überfüllten Lagern für Geflüchtete im Norden Ugandas suchen. Doch viele der Bewohner*innen dort sind bereits akut mangelernährt. 28,9 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren leiden unter chronischer Mangelernährung. Der Bedarf an sauberem Wasser, Zugang zu Sanitärversorgung und Latrinen ist groß. Gleichzeitig ist der Zustand der wenigen vorhandenen Wasserstellen und sanitären Einrichtungen alarmierend.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Uganda?
Aktion gegen den Hunger ist seit 1995 in Uganda im Einsatz und unterstützt Menschen in Not. So helfen unsere Teams:
- Wir ermöglichen den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen wie Brunnen und Latrinen.
- Wir fördern die lokale landwirtschaftliche Entwicklung mit Bargeldhilfen für Kleinunternehmer*innen und bereiten Familien auf zukünftige Notsituationen vor.
- Unser Fokus liegt sowohl auf einer langfristigen stabilen Entwicklung des Landes als auch auf der kurzfristigen Nothilfe.
Neben Spenden finanziert sich unsere Arbeit auch durch Förderungen und Zuwendungen institutioneller Geber*innen. Der folgende Absatz informiert Sie über Projekte, die direkt durch diese Art der Unterstützung realisiert werden können. Hier informieren wir über die Herkunft all unserer Mittel.
Laufende Projekte
- Direkt Begünstigte: 1.662.556
- Laufzeit: Juli 2021 – Juli 2024
- Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger
- Fördervolumen: 20.470.400,26 €
Es handelt sich um ein Regionalprojekt, welches in insgesamt sieben Ländern Subsahara-Afrikas umgesetzt wird (Äthiopien, Mali, Niger, Sudan, Südsudan, Somalia und Uganda). Das Ziel des Projekts ist es den Ernährungszustand, der von Krisen und Konfliktsituationen betroffenen Menschen zu verbessern. Da sowohl die unmittelbaren Auswirkungen, als auch die Ursachen von Mangelernährung bekämpft werden sollen, nutzt das Projekt einen ganzheitlichen Ansatz. Diese Vorgehensweise verknüpft verschiedene Sektoren miteinander: Es werden Maßnahmen in den Bereichen Ernährung, (psychische) Gesundheit, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH), Lebensmittelsicherheit sowie Katastrophenvorsorge umgesetzt.
Zudem beinhaltet das Projekt eine Advocacy-Strategie. Fokus der Advocacy-Bemühungen im vorliegenden Projekt sind der Themenkomplex Klima und Hunger, die Stärkung lokaler Advocacy-Aktivitäten betroffener Gemeinschaften und die Ausweitung von evidenzbasierten lebensrettenden Maßnahmen im Bereich akuter Mangelernährung. Die Strategie soll unser Hauptziel einer Welt ohne Hunger auf der Ebene lokaler, regionaler und globaler Entscheidungstragenden verankern. Vor allem den Menschen, die von klimabedingtem Hunger betroffen sind, wird so durch Aktion gegen den Hunger global Gehör verschafft und eine klimafreundlichere Politik angestoßen.
Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:
- Ausstattung und Schulung von Gesundheitspersonal und Gesundheitshelfer*innen in den Gemeinden zur Prävention und Behandlung von Mangelernährung
- Unterstützung von gesunder Ernährung und Pflegepraktiken von Müttern, Säuglingen und Kleinkindern
- Schulung von Gesundheitshelfer*innen in den Gemeinden zur schnellen Behandlung von Krankheiten bei Kindern unter fünf Jahren, bzw. deren Überweisung an stationäre Einrichtungen
- Verteilung von lebenswichtigen Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln
- Sensibilisierung für Gesundheitshygiene und Förderung von guten Hygienepraktiken
- Notversorgung mit Wasser und sanitären Anlagen
- Bargeldtransfers für von Ernährungsunsicherheit betroffenen Menschen, zur Überbrückung von extremen Hungerphasen
- Schulung von lokalem Regierungspersonal und krisenbetroffenen Gemeinden im Bereich Katastrophenvorsorge und gemeinsame Entwicklung von Katastrophen-Aktionsplänen
- Aufbau einer Evidenzbasis zu den konkreten Folgen von klimabedingtem Hunger
- Organisation einer Advocacy-Kampagne und internationalen Runden Tischen, um auf das Thema des klimabedingten Hungers aufmerksam zu machen und die Ausarbeitung von klimaresilienten politischen Strategien zu fördern