Seit sieben Jahren herrscht im Jemen bereits Krieg. Es ist ein Krieg, in dem Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht systematisch missachtet werden – immer wieder werden nachweislich und vorsätzlich zivile Ziele, wie Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser, Märkte oder Schulen zerstört.
Die humanitären Folgen sind katastrophal: Rund zwei Drittel der Bevölkerung (21 Millionen Menschen) sind zum Überleben auf humanitäre Hilfe angewiesen, 17 Millionen Menschen leiden Hunger.
Obwohl all dies bekannt ist, billigt die deutsche Bundesregierung immer wieder Rüstungsexporte an die Jemen-Kriegsparteien! Allein im Jahr 2021 erhielt Ägypten Kriegswaffen und Rüstungsgüter im Wert von über 4,3 Milliarden Euro. Sogar Saudi-Arabien, für das eigentlich ein Exportembargo galt, erhielt über Tochterfirmen und europäische Gemeinschaftsprojekte Güter im Wert von knapp 33 Millionen Euro.
Wer vor Bomben fliehen muss, weiß kaum, woher die nächste Mahlzeit kommen wird. Wir fordern deshalb: Keine Waffenexporte in den Jemenkrieg!
52.000 Menschen fordern: Waffenexporte stoppen, Hunger beenden
In der Petition „Jemenkrieg: Waffenexporte stoppen, Hunger beenden“ fordern wir gemeinsam mit über 52.000 Menschen von der Bundesregierung, Rüstungsexporte an alle Jemen-Kriegsparteien lückenlos und umfassend auszusetzen, solange der Krieg währt.
Am 24. März haben wir die Petition an Sven Giegold, den für Rüstungsexporte zuständigen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, übergeben. Zum Statement geht es hier:
Begleitet wurden wir bei der Übergabe von dem jemenitischen Künstler Murad Subay. Er hat dem Staatssekretär das 1,20 x 1,50 Meter große Bild „Three Heads on Piles“ übergeben, das im Ministerium fortan an die Folgen seiner Politik auf die Menschen im Jemen erinnern soll.
„Es ist eine Darstellung dessen, wo wir als Jemenitinnen und Jemeniten nach all den Jahren des Krieges, der uns ewig vorkommt, angekommen sind. Eine Familie, getötet und aufgespießt – wie in der Hölle gemacht“, so der Künstler über das Bild. „Ihre Gesichter haben keine Augen mehr. Nicht weil sie getötet wurden, sondern wegen des Grauens, das der Krieg mit sich bringt.“