Ein Mädchen sitzt mit einem Kind im Tragetuch auf einer Bank.

Resolution 2417: Wir fordern die UN auf, den Kreislauf zwischen Konflikt & Hunger zu durchbrechen

Konflikte sind Hauptursache für Hunger

Millionen von Menschen sind im menschengemachten Kreislauf von Konflikten, Vertreibung und Hunger gefangen: Rund 85 Prozent aller Menschen, die Hunger leiden, leben in Konfliktregionen. Dabei wurde vor einigen Jahren mit der Resolution 2417 ein Beschluss verabschiedet, der den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe und die systematische Verweigerung humanitärer Hilfe durch Regierungen in Konfliktgebieten verurteilt. Doch auch Jahre nach der Verabschiedung sind militärische Konflikte eine der Hauptursachen von Hunger. 

Resolution 2417: Worten müssen Taten folgen

Aktion gegen den Hunger forderte die Vereinten Nationen dazu auf, den Worten der Resolution 2417 endlich Taten folgen zu lassen. Am 24. Mai 2018 hatte der UN-Sicherheitsrat den wegweisenden Beschluss einstimmig verabschiedet, doch an der Lage hat sich bisher wenig geändert. 

Aktuell sind weltweit rund 733 Millionen Menschen mangelernährt, darunter leiden 282 Millionen akuten Hunger. Neben wetterbedingten Katastrophen und den noch anhaltenden Auswirkungen der Corona-Pandemie liegt das vor allem an der steigenden Zahl an Kriegen und Konflikten. Zur Einordnung: Im Jahr 2019 waren sechs der zehn schlimmsten Nahrungsmittelkrisen durch Konflikte ausgelöst. Schon ein Jahr später standen alle von Hungerkrisen betroffenen Länder im Kontext gewaltsamer Konflikte.  

Egal ob aus dem Jemen, der Ukraine oder anderen Konfliktgebieten: Berichte über vorsätzliche Angriffe auf medizinische Einrichtungen, Schulen, Felder oder die Wasser- und Energieinfrastruktur sind trauriger Alltag. Auch die Kontamination von Böden und Ackerflächen mit Landminen, die Blockaden von Häfen und Straßen sowie Angriffe auf humanitäres Personal sind häufige Begleiterscheinungen von bewaffneten Konflikten und stellen vielfach Verstöße gegen das internationale humanitäre Völkerrecht dar. Trotzdem bleiben diese Verbrechen meist unbestraft – beispielsweise, weil die Verstöße selten umfassend erfasst und dokumentiert werden. 

Der Resolution 2417 müssen endlich Taten folgen, damit Hungersnöte vermieden und Menschenleben geschützt werden! 

85 Prozent der an akutem Hunger leidenden Menschen leben in Konfliktländern 

Die schwersten Hungerkrisen der Welt ereignen sich in Konfliktländern und haben starke Auswirkungen auf die Ernährungssituation der Bevölkerung:1 

  • Afrika: Sahel (Burkina Faso, Tschad, Mali, Mauretanien, Niger), Demokratischen Republik Kongo, Somalia, Südsudan, Sudan, Äthiopien  

  • Naher und mittlerer Osten: Syrien, Jemen, Afghanistan 

  • Amerika: Haiti 

Solche sogenannten „Hunger Hotspots““ sorgen dafür, dass Millionen Menschen ihre Heimat verlassen müssen: In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der Menschen, die durch Konflikte und Gewalt fliehen mussten, immer wieder auf neue Rekorde. Die Zahl der Binnenvertriebenen – also der Menschen, die im eigenen Land auf der Flucht sind – hat sich von 2021 bis 2022 um 20 Prozent auf über 71 Millionen Menschen erhöht.2 Insgesamt waren 2022 laut UNHCR weltweit 101 Millionen Menschen auf der Flucht.3 

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UN-Sicherheitsrat spielt entscheidende Rolle

„Für Millionen Menschen geht es hier um Leben und Tod. Der UN-Sicherheitsrat muss alles dafür tun, die Situation der leidtragenden Zivilbevölkerung in Konfliktgebieten zu verbessern. Zu viele Leben stehen auf dem Spiel“, sagt Shashwat Saraf, Länderdirektor von Aktion gegen den Hunger in Nigeria. „Wir brauchen nicht nur ungehinderten Zugang, um den humanitären Bedürfnissen der Menschen gerecht zu werden. Für das bessere Verständnis des Ausmaßes von Hungerkrisen und die Koordinierung einer effektiven Reaktion, ist es unerlässlich, möglichst viele Daten zu sammeln und auszuwerten. Die Welt braucht einen wirkungsvollen Ansatz, um den Teufelskreis zwischen Konflikt und Hunger zu durchbrechen. Dem UN-Sicherheitsrat fällt dabei eine entscheidende Rolle zu“, so Saraf weiter. 

Jetzt aktiv werden: Staatengemeinschaft zum Handeln auffordern! 

„Die globale Gemeinschaft hat die moralische Verpflichtung, Menschen in Not zur Seite zu stehen. Auch dann, wenn dies nicht durch ausreichend Daten belegbar ist, das Leid aber offensichtlich“, sagt Dr. Charles Owubah, CEO von Aktion gegen den Hunger US. „Die Weltgemeinschaft kann und darf ihre Hilfe nicht zurückhalten bis eine Hungersnot in gefährdeten Regionen erst offiziell deklariert wird.“ 

Auch Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger in Deutschland stellt klar: „Die internationale Weltgemeinschaft ist Verpflichtungen eingegangen und hat Rahmenbedingungen geschaffen, um Zivilbevölkerung zu schützen und zu verhindern, dass Hunger als Kriegswaffe eingesetzt wird. Es ist jetzt an der Zeit, diese Versprechen in konkrete Maßnahmen umzusetzen“, so Friedrich-Rust.  

Aus diesem Grund fordert Aktion gegen den Hunger in einem aktuellen Appell an Olaf Scholz, sich stärker auf internationaler Ebene dafür einzusetzen, die Resolution 2417 umzusetzen und den Einsatz von Hunger als Kriegswaffe zu beenden. Machen Sie mit uns gemeinsam Druck, unterschreiben Sie jetzt. 

Appell unterzeichnen

6. SEPTEMBER 2024
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