COVID-19: Fragen und Antworten zum Coronavirus
1. Was ist das Coronavirus?
Coronaviren wurden das erste Mal in den 1960er Jahren entdeckt. Sowohl Tiere als auch Menschen können sich damit infizieren. Es kommt selten vor, dass sich das Virus vom Tier auf den Menschen überträgt. In der Vergangenheit ist dieser Fall bei den Ausbrüchen von SARS-CoV (Severe Acute Respiratory Syndrome) und MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome) eingetreten. Auch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ist wahrscheinlich vom Tier auf den Menschen gesprungen. Die Atemwegserkrankung, die das Virus verursacht, wird COVID-19 genannt (Corona Virus Disease 2019).
2. Was sind die Symptome von COVID-19?
Seit Beginn der Pandemie hat sich das Coronavirus gewandelt. Mit jeder Variante, die sich durchgesetzt hat, haben sich die Symptome etwas verändert. Die Symptome sind meist ähnlich denen einer Erkältung. Manche Erkrankte bekommen Fieber oder Husten und Schnupfen, andere lediglich Halskratzen. Auch Müdigkeit oder der Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes können Anzeichen einer Infektion sein.
Die Krankheitsverläufe sind häufig unspezifisch, vielfältig und variieren. Es gibt auch infizierte Menschen, die keine Symptome entwickeln.
Ältere Menschen über 60 Jahren oder Menschen mit medizinischen Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes oder einem geschwächten Immunsystem, Schwangere sowie Menschen mit starkem Übergewicht sind besonders gefährdet und entwickeln mit größerer Wahrscheinlichkeit einen schweren Krankheitsverlauf. Aber auch jüngere, nicht vorerkrankte Menschen kann die Krankheit schwer treffen.
COVID-19 wird nicht mehr als respiratorische Krankheit – also Erkrankung der Atemwege –, sondern als Multisystemerkrankung bezeichnet. Das Virus kann auch andere Organe, etwa die Gefäße und das Herz, sowie die Nerven angreifen und den ganzen Körper durcheinanderbringen.
3. Wie wird das Virus übertragen?
Das Coronavirus wird durch Tröpfcheninfektion und sogenannte Aerosole übertragen. Das heißt, dass die Viren vorrangig über die Schleimhäute von Mund und Nase über die Luft weitergegeben werden. Eine Ansteckung kann aber auch durch den Kontakt über die Hände erfolgen – dann spricht man von einer Schmierinfektion.
4. Wie lange dauert die Inkubationszeit?
Die Inkubationszeit ist die Zeit, die zwischen der Infektion und dem ersten Auftreten der Krankheitssymptome liegt.
Bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus beträgt die Inkubationszeit bis zu 14 Tage. Im Durchschnitt liegt sie jedoch bei 5 bis 6 Tagen. Die Variante Omikron senkt die Inkubationszeit nach bisherigen Erkenntnissen auf rund 3 Tage.
5. Wie kann ich mich selbst schützen und die Ausbreitung des Coronavirus verhindern?
Wie bei jeder Atemwegsinfektion gilt es auch beim Coronavirus die grundlegenden Hygieneregeln einzuhalten. Dazu gehören gründliches und regelmäßiges Händewaschen mit Seife, in die Armbeuge oder in ein Einwegtuch zu niesen beziehungsweise zu husten sowie Abstand zu halten und in Situationen mit anderen Menschen in Innenräumen medizinische oder FFP2-Masken zu tragen.
In jedem Fall empfehlen wir, folgende Vorkehrungen als Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um sich selbst und andere zu schützen:
- Halten Sie sich über die aktuellen Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der nationalen und lokalen Gesundheitsbehörden auf dem Laufenden.
- Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig und für mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife. Wenn keine Seife zur Verfügung steht, verwenden sie Handdesinfektionsmittel, das mindestens 60 Prozent Alkohol enthält.
- Vermeiden Sie es, Ihre Augen, Nase und Mund mit ungewaschenen Händen zu berühren.
- Halten Sie einen Abstand von mindestens 1,5 Metern zu Personen ein und tragen Sie in Innenräumen – etwa beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln – sowie bei Menschenansammlungen eine medizinische Maske oder eine FFP2-Maske.
- Sie sind krank oder weisen die oben beschriebenen Symptome auf? Verlassen Sie nicht das Haus und kontaktieren Sie telefonisch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt beziehungsweise das Gesundheitsamt.
- Niesen und husten Sie in ein Einwegtuch oder in Ihre Armbeuge.
- Reinigen und desinfizieren Sie Oberflächen und Gegenstände, die häufig berührt werden.
- Lüften Sie regelmäßig Ihre Räume.
- Vermeiden Sie es, möglicherweise kontaminierte Gegenstände wie Zahnbürsten, Zigaretten, Kochutensilien, Getränke, Handtücher oder Bettwäsche mit anderen zu teilen.
Senken können Sie die Gefahr einer Infektion durch die oben genannten Schutzmaßnahmen sowie die Impfung. Seit Ende 2020 wird in Deutschland gegen COVID-19 geimpft, mittlerweile gibt es verschiedene Impfstoffe, die gut schützen. Empfohlen werden derzeit drei Impfungen als Grundimmunisierung.
Die aktuellen Daten zeigen: Wer dreifach geimpft ist, schützt sich in den allermeisten Fällen vor einem schweren Verlauf der Erkrankung. In vielen Fällen verhindert der Impfschutz sogar die Infektion – abhängig von der eingeatmeten Viruslast und der Reaktion des Körpers.
6. Wie lässt sich COVID-19 behandeln?
Je nach Verlauf kann eine stationäre Behandlung notwendig werden, bei schweren Verläufen, bei denen die Lunge stark geschädigt wird, muss sogar beatmet werden. In milden Fällen genügt, die Bettruhe einzuhalten und viel zu trinken. Dabei darf das Haus für mindestens 10-14 Tage nicht verlassen werden, um weitere Ansteckungen zu vermeiden.
7. Was ist eine Pandemie?
Eine Pandemie bezeichnet laut dem Robert Koch-Institut (RKI) im Allgemeinen eine weltweite Epidemie. Während die Epidemie eine zeitliche und örtliche beschränkte Ausbreitung einer Krankheit beschreibt, tritt das Virus bei einer Pandemie auf der ganzen Welt auf. Dabei kommt es zur Infektion mit Viren, die schwere Erkrankungen hervorrufen und sich gut von Mensch zu Mensch übertragen können. Diese Erreger treten häufig zum ersten Mal in der menschlichen Bevölkerung auf, weshalb das Immunsystem noch nicht vorbereitet und daher auch nicht ausreichend geschützt ist.
Im Falle des Coronavirus SARS-CoV-2 hat die WHO am 11. März 2020 die bisherige Epidemie (örtlich und zeitlich begrenzte Ausbreitung eines Krankheitserregers) zur Pandemie erklärt. Die letzte Pandemie wurde im Jahr 2009 von der WHO ausgerufen, als sich das Influenza-Virus H1N1, umgangssprachlich Schweinegrippe, weltweit verbreitete.
8. Wie gefährlich ist das Coronavirus?
Ob das Coronavirus einen gefährlichen Verlauf nimmt, variiert stark. Besonders Personen über 60 Jahren und Menschen mit Vorerkrankungen an Herz oder Lunge oder anderen medizinischen Grunderkrankungen sind gefährdet. In schweren Fällen kommt es zu einer Lungenentzündung und Atemnot, zu schweren Gefäßproblemen oder Organversagen.
Bei den meisten Menschen nimmt die Krankheit zwar einen milden Verlauf. In der Regel ist die akute Erkrankung nach rund zwei Wochen überstanden. Jedoch gehen Expert*innen davon aus, dass rund 10 Prozent aller COVID-Erkrankten noch monatelang unter anhaltenden Beschwerden leiden. Bei Nachwirkungen von bis zu 12 Wochen nach der akuten Erkrankung spricht man von Long Covid. Halten die Symptome über drei Monate hinaus an, nennt die WHO dies Post Covid.
Die Spätfolgen sind vielfältig, oft genannt werden starke Erschöpfung, Atemnot, Gedächtnisprobleme oder wiederkehrende Kopfschmerzen. Manche, die während der Erkrankung ihren Geschmacks- und Geruchssinn verloren haben, müssen diesen mühsam wieder antrainieren. Viele Betroffene leiden unter so starken Symptomen, dass sie ihrem normalen Alltag nicht mehr nachgehen können.
Die WHO warnt außerdem, dass auch ein Virus, das bei gesunden Menschen überwiegend vergleichsweise milde Symptome verursacht, durch die hohe Zahl von Erkrankten in einem begrenzten Zeitraum die Gesundheitssysteme eines Staates überlasten könne. Eine besondere Gefahr besteht vor allem in den Ländern des Globalen Südens, die über kein gut ausgebautes Gesundheitssystem oder über die nicht entsprechend benötigte medizinische Ausstattung verfügen.
Hinzu kommen die Auswirkungen der Pandemie, die über die Erkrankung hinausgehen: Lockdowns wirken sich auf die Wirtschaft aus, weshalb Menschen in Armut und Hunger. Corona hat die Schuldensituation vieler Länder noch weiter verschlechtert.
Zudem werden Impfstoffe bis heute ungerecht verteilt: Während in reichen Ländern wie Deutschland alle Bürgerinnen und Bürger mittlerweile Zugang zu Impfstoffen haben, müssen viele Menschen in Ländern wie dem Südsudan noch immer darauf warten oder ihr Hab und Gut verkaufen, um sich den langen Weg zum nächsten Impfzentrum leisten zu können.
Aus diesen Gründen sind die Teams von Aktion gegen den Hunger in besonders gefährdeten Gebieten wie Ostafrika, Kolumbien, Libanon, wo 1,5 Millionen syrische Geflüchtete leben, aber auch in Spanien vor Ort, um die Hygienemaßnahmen zu verstärken, sauberes Wasser bereitzustellen und somit bei der Eindämmung des Virus mitzuhelfen. Außerdem unterstützen wir beim Impfen und sind dazu in Somalia und dem Südsudan unterwegs.
Nur zusammen können wir den weltweiten Kampf gegen Krankheiten wie COVID-19 gewinnen und Hunger besiegen.