Coronavirus: Vorsorge stärken und Ausbreitung im Globalen Süden verhindern
Warnung vor Zusammenbruch von Gesundheitssystemen
Aktion gegen den Hunger warnt, dass eine Ausbreitung des Coronavirus in Ländern des Globalen Südens ganze Gesundheitssysteme in kürzester Zeit zusammenbrechen lassen könnte. Vor allem dort, wo die gesundheitliche Infrastruktur schwach ist, könnten die Folgen verheerend sein. Besonders prekär ist die Lage dort, wo viele Menschen zusammenkommen, zum Beispiel in Flüchtlingslagern. Auch Menschen, deren Immunsystem aufgrund von Mangelernährung geschwächt ist, sind betroffen. Zusätzlich können sich die Folgen von COVID-19 auf die lokale und globale Nahrungsmittelproduktion und -versorgung auswirken. Die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, könnte sich signifikant erhöhen.
Gesundheits- und Hygienemaßnahmen werden ausgeweitet
„Es ist dringend notwendig, jetzt Vorsorgemaßnahmen zu stärken. Teams von Aktion gegen den Hunger haben begonnen, die Gesundheits- und Hygienemaßnahmen in den am stärksten vom Hunger betroffenen Ländern auszuweiten. Maßnahmen wie zum Beispiel die Verteilung von Hygienesets und Seife, Trainings im richtigen Händewaschen und die Sicherstellung der Wasser- und Sanitärinfrastruktur können dazu beitragen, das Coronavirus einzudämmen“, so Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. Ihr Fachwissen in der Eindämmung von Epidemien haben die Teams von Aktion gegen den Hunger bereits während der Ebola-Epidemie in Westafrika oder der Cholera-Epidemie im Jemen und in Haiti angewendet. Eine gute Hygiene ist unerlässlich, um die Ausbreitung von Epidemien zu stoppen und den Zusammenbruch des öffentlichen Gesundheitssystems zu verhindern.
Coronavirus: Mangelernährung ist Risikofaktor
Mangel- und Unterernährung ist ein zusätzlicher entscheidender Risikofaktor, der die Anfälligkeit am Coronavirus zu erkranken erhöht, weil das Immunsystem massiv geschwächt ist. „Wir führen unsere lebensrettenden Ernährungsprogramme – soweit es unseren Teams vor Ort möglich ist – weiterhin durch. Zudem behalten wir die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion im Blick, denn die Ausbreitung des Virus kann katastrophale Folgen auf die ohnehin schon prekäre Ernährungssituation in vielen unserer Projektländer haben“, so Friedrich-Rust.
Aktion gegen den Hunger führt in 50 Ländern und Regionen weltweit Projekte zur Förderung der Gesundheit und Hygiene durch. Allein im Jahr 2018 haben unsere Programme im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene (WaSH) 8,9 Millionen Menschen erreicht.