Wir helfen seit: 2013
Mitarbeiter*innen: 161
Bevölkerung: 47,2 Mio.
Erreichte Menschen 2020: 4.411
Spanien war von der Weltwirtschaftskrise 2008 stark betroffen. Die Volkswirtschaft des Landes brach drastisch ein. Hohe Arbeitslosenzahlen und einschneidende Sparmaßnahmen waren die Folge.
Wie ist die Situation in Spanien?
Im Jahr 2020 war die Arbeitslosenquote von über 15,5 Prozent erneut sehr hoch. Das drängte neben befristeten Arbeitsverträgen und Niedriglöhnen einen Teil der Bevölkerung weiter in die Armut. Dies führt zu einer erhöhten Ernährungsunsicherheit, da Haushalte ohne Einkommen ihre Lebensmittelausgaben kürzen müssen.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Spanien?
Infolge der Wirtschaftskrise ist die ökonomische Situation im Land angespannt. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist mit rund 33 Prozent extrem hoch. Die Automobilindustrie und der Tourismus sind für die spanische Volkswirtschaft wichtige Branchen. Die globale Corona-Pandemie 2020 mit einer strengen Ausgangssperre in Spanien hat diese Branchen schwer getroffen. Die Existenz vieler Kleinunternehmen ist zudem bedroht. Um die Krise abzufedern, arbeitet Aktion gegen den Hunger seit den ersten Tagen des Ausnahmezustands daran, unsere Programme für Beschäftigung und Unternehmertum neu auszurichten.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Spanien?
Wir sind seit 2013 in Spanien aktiv. Unsere Programme konzentrieren sich darauf, den Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu erleichtern und ihre Lebensumstände zu verbessern. Im Jahr 2019 halfen wir über 5.700 Menschen, Arbeit zu finden oder ein Unternehmen zu gründen. Unser Fokus lag dabei vor allem auf Frauen (67 Prozent), Langzeitarbeitslose (41 Prozent), Migrant*innen und Minderheitengruppen (34 Prozent) und Haushalte, in denen alle Mitglieder arbeitslos sind (25 Prozent). Die positiven Ergebnisse haben uns zur Ausdehnung unserer Erfahrungen auf andere Länder ermutigt, in denen die Förderung von Beschäftigung und Integration ein wichtiges Instrument zur Bekämpfung der Ursachen von Hunger ist. Dafür passen wir die Methoden an die landesspezifischen Kontexte an und bringen sie nach Georgien, Armenien, Aserbaidschan, in die palästinensischen Autonomiegebiete, nach Nicaragua, Peru, Kolumbien und in den Senegal.
Die Corona-Pandemie traf Spanien hart. Weitere 700.000 Menschen kamen zu den von Armut Betroffen dazu. Fast ein Viertel der Gesellschaft in Spanien lebt nun unter der Armutsgrenze. Wir stehen deshalb der Regierung beratend zur Seite. So konnten wir helfen, dringend benötigte Wasch- und Desinfektionsstellen an öffentlichen Plätzen einzurichten. Wir haben unter anderem Lebensmittelgutscheine an Menschen ohne Einkommen verteilt und unser psychosoziales Betreuungsangebot an Schulen ausgeweitet. Zudem erhielten über 1.300 Menschen Online-Workshops, um ihre digitalen Kompetenzen und somit ihre Berufschancen zu verbessern.