Technische Innovationen gegen den Hunger
Datenüberwachung kann Tausende Menschenleben in der Sahelzone retten. Die nötigen Informationen stehen schon zur Verfügung. „Jetzt müssen die politisch Verantwortlichen nur noch die nötigen Entscheidungen auf Basis der erhaltenen Informationen treffen. Sie können nun effektiv vorsorgen, anstatt immer nur zu reagieren, wenn es fast schon zu spät ist“, sagte Didier Verges, verantwortlich für Katastrophenvorsorge und Resilienz bei der internationalen humanitären Organisation Aktion gegen den Hunger.
SIG SAHEL ist ein Informationssystem, das verschiedene Daten kombiniert
Satellitenbilder erfassen die Produktion von Biomasse auf Weideflächen und die Oberflächengewässer. Die Daten werden mit dem Mittelwert der vergangenen 17 Jahre - seit dieser Zeit werden diese erfasst - verglichen. So lassen sich Schlussfolgerungen über Zustand und Entwicklung einer Region ableiten. Regelmäßige Updates und gegebenenfalls Warnungen informieren private und öffentliche Entscheider. Beispielsweise können Viehhalter auf der Basis der Informationen beschließen, ihre Herden auf andere Weideflächen zu treiben.
Die Viehzüchter werden außerdem in die Beobachtung miteinbezogen. Alle zehn Tage müssen sie per SMS oder Smartphone einige Fragen beantworten. Dazu gehört etwa, in welchem Zustand sich bestimmte Wasserquellen befinden oder wie sich der Preis für ein Schaf auf dem lokalen Markt entwickelt hat. Die Antworten werden zentral ausgewertet und an die Teilnehmer zurückgesendet.
Bislang wird SIG SAHEL in der Sahel-Region, in Mali, Niger, Mauretanien, Senegal, Tschad und Burkina Faso angewendet.