Unsere Empfehlungen für das Human Rights Film Festival Berlin – drei spannende Dokumentarfilme über Ungleichheit und Aktivismus
Zum siebten Mal findet das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) statt. Die diesjährige Ausgabe widmet sich unter dem Leitmotiv "Choosing Humanity” den zentralen Herausforderungen unserer Zeit und den Menschen, die sich ihnen mutig im Kampf für Freiheit, Demokratie und Gerechtigkeit stellen. Vom 4. bis 12 Oktober werden 25 Filme gezeigt, die aus verschiedenen Blickwinkeln auf Missstände und Menschenrechtsverletzungen hinweisen. Drei Dokumentarfilme wollen wir besonders hervorheben: Our Land, Our Freedom, Tongo Saa – Rising Up at Night und Everyone's Business werden in Partnerschaft mit Aktion gegen den Hunger präsentiert. Die Filme erzählen Geschichten von Ungleichheit und Aktivismus in Kenia, der Demokratischen Republik Kongo und im EU-Parlament.
#Activism #ConflictAndPeace #Democracy
Our Land, Our Freedom
Zippy Kimundu, Meena Nanji | USA, KEN, PRT | 2023 | 100 min. | OmeU
Inhaltsnotiz: Folter, sexualisierte Gewalt
Eine alternative Kolonialgeschichte Kenias: Der Befreiungskampf der Kenya Land and Freedom Army wurde von der britischen Kolonialmacht als Terrorismus dargestellt. Bis heute ist unklar, wo genau deren Gründer Dedan Kimathi nach seiner Hinrichtung im Jahr 1957 begraben wurde. Seine Witwe Mukami Kimathi hat nicht mehr die Kraft nach seinen Überresten zu suchen. Daher übernimmt ihre Tochter Wanjugu diese Aufgabe. Ihre Recherche verbindet sie mit dem Einsatz für die verbliebenen Freiheitskämpfer*innen, die als Verlierer*innen der Unabhängigkeit ohne Landrechte dastehen. Ihr engagierter Aktivismus erreicht für die letzten Überlebenden mehr, als Generationen von Politiker*innen vorher.
BERLIN PREMIERE
SA., 05.10. 17:15 Uhr KINO IN DER KULTURBRAUEREI
DO., 10.10. 19:30 Uhr KINO IN DER KULTURBRAUEREI
#Activism #ClimateCrisis #Democracy
Tongo Saa – Rising Up at Night
Nelson Makengo | COD, BEL, DEU, BFA, QAT | 2024 | 96 min. | OmeU
In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo und zugleich der größten Stadt Afrikas, ist der Zugang zu Elektrizität sehr ungleich verteilt. Staatliche Strukturen versorgen die Bürger*innen kaum mit dem Nötigsten. Nelson Makengo zeigt in beeindruckenden Bildern und Tönen das Leben in seiner Stadt nach Einbruch der Dunkelheit. Er führt in eine tropische Nacht, in der Taschenlampen den Weg weisen und wo resignierte Menschen sich selbst um Infrastruktur und Sicherheit vor der dauernden Gewalt bemühen. Während die Stadtviertel in Ufernähe wochenlang überflutet bleiben, plant die Regierung ein gigantisches Wasserkraftwerk, um Strom zu exportieren.
SO., 06.10. 16 Uhr ACUDKINO
MO., 07.10. 17 Uhr KINO IN DER KULTURBRAUEREI
#ClimateCrisis #Democracy
Everyone’s Business
Fanny Tondre | FRA | 2024 | 95 min. | OmeU
Die politischen Prozesse innerhalb des EU-Parlaments basieren auf Kompromissen zwischen den 27 Mitgliedsländern und deren Regierungen. Lobbyarbeit und handfeste Wirtschaftsinteressen spielen dabei eine große Rolle. Die Grüne Heidi Hautala (FIN), die Linke Manon Aubry (FRA) und die federführende Sozialdemokratin Lara Wolters (NLD) kämpfen passioniert für eine nachhaltige Richtlinie, die Unternehmen zur Sorgfaltspflicht für ihre Lieferketten verpflichtet. Fanny Tondre begleitet drei engagierte Politikerinnen, um Einblick in den spannenden Abstimmungsprozess innerhalb der Ausschüsse und zwischen den Fraktionen des EU-Parlaments zu geben.
WORLD PREMIERE
DI., 08.10. 19:30 Uhr KINO IN DER KULTURBRAUEREI
MI., 09.10. 21 Uhr ACUDKINO
Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde 2018 von Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seitdem jährlich statt. Schirmherr ist in diesem Jahr der Journalist und Filmemacher Can Dündar.
Seit 2018 im Auftrag der Menschenrechte
Das HRFFB stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Neben herausragenden Dokumentarfilmen schaffen wir eine Plattform für Austausch, Diskussion und Vernetzung für NGOs, Filmschaffende, Aktivist*innen, Expert*innen und die breite Öffentlichkeit. Wir wollen damit Veränderungen anstoßen und den direkten Dialog fördern.