Wir helfen seit: 2013
Mitarbeiter*innen: 82
Bevölkerung: 39,6 Mio.
Erreichte Menschen 2020: 99.838
Unterernährungsrate: 37,5 %
Die irakische Regierung hat Ende 2017 offiziell das Ende des Krieges gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS) bekanntgegeben. Trotzdem leiden die Bürgerinnen und Bürger unter den Folgen des Bürgerkriegs und noch immer sind viele Menschen auf der Flucht im eigenen Land. Millionen sind auch weiterhin auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Wie ist die Situation im Irak?
Während des militärischen Konflikts zwischen dem Irak und dem sogenannten Islamischen Staat, wurden zwischen 2014 und 2017 rund sechs Millionen Menschen vertrieben. Während vier Millionen wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten, gelten etwa 1,2 Millionen weiterhin als Binnenvertriebene. Darüber hinaus leben rund 245.000 Geflüchtete aus Syrien im Irak.
COVID-19 und die wirtschaftlichen Auswirkungen haben Binnenvertriebene, Rückkehrer*innen und Gastgemeinden jedoch stark gefährdet. Die Krise führte zu hoher Arbeitslosigkeit, Währungsabwertung und Anstieg der Lebensmittelpreise. Zusätzlich verschlechterte sich die Lage der bereits vor der Pandemie unzureichenden Gesundheitsversorgung und Abwasserentsorgung.
Darüber hinaus löste die Politik der Regierung zur Schließung von Lagern eine neue Welle der Vertreibung und der vorzeitigen Rückkehr in zerstörte Gebiete aus. Im Jahr 2020 waren schätzungsweise 1,85 Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung angewiesen.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen im Irak?
Der Aufbau einer grundlegenden Infrastruktur im kriegszerstörten Irak hat oberste Priorität. Der Zugang zu Trinkwasser ist in Millionenstädten wie Mossul ebenso ein Problem wie auf dem Land. Verunreinigtes Wasser zerstört Ernten, tötet Nutztiere und macht die Bewohner*innen krank. Auch Abwassersysteme und Stromnetze müssen repariert werden.
Millionen Menschen benötigen zudem Zugang zu medizinischer Grundversorgung und sind aufgrund der Erlebnisse traumatisiert. Auch das Bildungssystem leidet unter den Folgen der Konflikte. Noch immer können rund 3,6 Millionen Kinder im Schulalter keinen Unterrichtbesuchen.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger im Irak?
Aktion gegen den Hunger ist seit 2013 vor Ort. Unsere Teams im Irak arbeiten täglich daran, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern. Dabei unterstützen wir syrische Flüchtlinge, Binnenvertriebene und Rückkehrer gleichermaßen:
- Wir verteilen Lebensmittel, diagnostizieren Mangelernährung und behandeln akut mangelernährte Kinder.
- Wir verteilen Essensgutscheine und machen Bargeldauszahlungen, um dem akuten Nahrungsmittelbedarf der Menschen zu begegnen.
- Wir schaffen Zugang zu sauberem Trinkwasser, richten sanitäre Anlagen ein, verteilen Hygiene-Sets und informieren über Hygienemaßnahmen. Zusätzlich versorgen wir die Einwohner*innen Mossuls über Tankwagen mit sauberem Trinkwasser.
- Wir stellen die Lebensgrundlagen von Menschen im Rahmen unserer Nahrungsmittelsicherungsprogramme auf eine sichere Basis und führen berufliche Schulungen durch.
- Unsere Teams leisten psychosoziale Betreuung von Frauen, Männer und Kindern in Einzel- und Gruppensitzungen.