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SYRIEN

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Politische Arbeit Politische Arbeit
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2008

Mitarbeiter*innen:  69

Bevölkerung:  23,23 Mio.

Erreichte Menschen 2023:  809.340

Unterernährungsrate:   34 %

Wie ist die Situation in Syrien?

Nach dem Sturz der syrischen Regierung ist der humanitäre Bedarf weiterhin akut. Schon vor dem Bürgerkrieg war die Ernährungssituation in Syrien kritisch. Unzählige Gebäude und weite Teile der Infrastruktur wurden durch die Kampfhandlungen zerstört.

Der Bürgerkrieg hat knapp 600.000 Menschen das Leben gekostet, die Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem sind zusammengebrochen. Viele Menschen haben während des Bürgerkrieges Zuflucht in den Nachbarländern Irak, Türkei, Libanon und Jordanien gesucht und leben dort in behelfsmäßigen Unterkünften, Rohbauten, Geflüchtetenlagern oder bei Gastfamilien. In Syrien selbst sind mehr als sechs Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben worden. Auch wenn ein großer Teil inzwischen wieder zurückgekehrt ist: Rund 600.000 Menschen sind weiterhin vertrieben.

Das Land ist zudem mit zahlreichen Krisen konfrontiert: Epidemien wie die Cholera breiten sich aus, Dürreperioden schaden der Landwirtschaft und Naturkatastrophen wie das verheerende Erdbeben im Februar 2023 sorgen für große Not.

Ende 2023 waren 16,7 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund 90 Prozent der Bevölkerung sind unter die Armutsgrenze gefallen. Die Familien müssen sich zwischen Lebensmitteln, Schule, Medikamenten oder Treibstoff entscheiden, da sie sich nicht alles leisten können. Auch der Hunger bei Kindern steigt. Schätzungen zufolge leiden in Syrien mehr als 609.900 Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung. Die Lebenserwartung der syrischen Kinder ist seit Beginn des Bürgerkrieges um 13 Jahre gesunken. Trotz der schwierigen Lage leisten unsere lokalen Teams dringend benötigte Hilfe.

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen?

Millionen Menschen haben das Land während des Bürgerkriegs verlassen. Not und Hunger beherrschen weiterhin den Alltag der Menschen. Die größte Herausforderung für Hilfsorganisationen in Syrien ist, die Infrastruktur wieder aufzubauen: Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser stellt eine große Schwierigkeit dar, da die Wasserinfrastruktur stark zerstört oder gar nicht mehr vorhanden ist.

2020 wurden unsere Teams durch die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Trotzdem konnten wir über zwei Millionen Menschen erreichen – doppelt so viele wie im Jahr zuvor!

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Syrien?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien aktiv und einer der wichtigsten Akteure, wenn es um Programme im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WaSH) geht. Auch nach dem Sturz der Regierung in Syrien setzen unseren lokalen Teams die Arbeit fort.

  • In Katastrophensituationen sind wir vor Ort und leisten Nothilfe sowie psychosoziale Betreuung.
  • Wo es der Zugang erlaubt, sanieren wir vorhandene Wasserversorgungssysteme, Latrinen und Abwassersysteme. Ist dies nicht möglich, versorgen wir die Gemeinden mit Trinkwasser.
  • Wir verteilen Lebensmittel, Werkzeuge, Arbeitsmaterialien sowie Pflanzen und Samen zum Anbau von Gemüse.
  • Dank unserem Pilotprojekt nutzen wir Solarenergie zum Antrieb von Wasserpumpen.
  • Wir klären die Menschen über die Wichtigkeit von Hygienepraktiken auf, um das Risiko von Krankheitsausbrüche zu minimieren.

Laufende Projekte

Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel des Projektes ist es, durch die Unterstützung nationaler und subnationaler Koordinationsplattformen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) eine effektive und effiziente Koordination in humanitären Krisen zu gewähren und damit Menschen in Not besser zu helfen. Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungsplattformen und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden, um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

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