Wir helfen seit: 2013
Mitarbeiter*innen: 66
Bevölkerung: 10,9 Mio.
Erreichte Menschen 2020: 77.417
Unterernährungsrate: 9,5 %
Jordanien liegt inmitten der Konfliktherde Syrien, Palästina und Irak. Bislang verfolgt das Land eine Politik der offenen Grenzen. Durch die Geflüchteten aus dem benachbarten Syrien werden die Lebensumstände für viele Jordanier*innen jedoch zunehmend schwierig. So sind die Lebenshaltungskosten für Nahrungsmittel und Mieten hoch und der Jobmarkt begrenzt. Weil das Gesundheitssystem und die Grundversorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln in Jordanien mittlerweile stark überlastet sind und die Armut immer weiter ansteigt, kommt es vermehrt zu sozialen Spannungen.
Wie ist die Situation in Jordanien?
673.000 Syrer*innen sind nach Jordanien geflohen. Mit der Anzahl der Geflüchteten wächst auch der Bedarf an Hilfsmaßnahmen, wie der Bereitstellung von Nahrungsmitteln und sauberem Wasser. Für Jordanien bedeutet die große Zahl an Geflüchteten eine hohe Belastung, da sich ohnehin existente Probleme wie Wasserknappheit, hohe Arbeitslosenquoten und überforderte Schulen durch die Schutzsuchenden verschärfen.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Jordanien?
Die meisten Menschen, die nach Jordanien geflüchtet sind, leben in städtischen Gebieten, in denen sie ihre Ersparnisse für die Miete aufbrauchen. Die Herausforderung besteht darin, den Geflüchteten die Möglichkeit zu geben, sich einen grundlegenden Lebensunterhalt zu verdienen 2021 öffnete die jordanische Regierung alle Sektoren, die für andere ausländische Fachkräfte vorgesehen sind, auch für syrische Geflüchtete, vorausgesetzt sie erhalten ein Arbeitsvisum. Auch wenn 2021 eine Rekordzahl von 62.000 Arbeitsvisen ausgestellt wurde, stehen die meisten Geflüchteten vor immensen Schwierigkeiten, für ihre Familien zu sorgen. Nicht selten führen der psychologische Druck und negative Bewältigungsmechanismen dazu, dass Familien die verzweifelte Entscheidung treffen, trotz unsicherer Bedingungen, nach Syrien zurückzukehren oder sogar ihre Kinder zum Arbeiten zu schicken, um für den Lebensunterhalt mit zu sorgen.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger im Jordanien?
Aktion gegen den Hunger ist seit 2013 in Jordanien aktiv. Die Herausforderung in dem Land besteht darin, für die einheimische Bevölkerung sowie die Gastgemeinden das Lebensnotwendigste bereitzustellen. Wir arbeiten mit lokalen Behörden und Partnern zusammen, um die Widerstandsfähigkeit der syrischen Geflüchteten und der jordanischen Aufnahmegemeinden zu stärken.
- Wir betreuen traumatisierte Geflüchtete psychologisch, damit diese ihre Erlebnisse verarbeiten können.
- Wir verteilen Nahrungsmittel und sichern den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen.
- Wir untersuchen und behandeln Kinder, die unter Mangelernährung leiden.
- Außerdem helfen wir den Menschen dabei, ihre Existenzgrundlagen wieder aufzubauen. So haben wir unter anderem ein Programm umgesetzt, dass sich mit den Prozessen rund um die Abfallentsorgung beschäftigt. Hier unterstützen Geflüchtete unter anderem beim Einsammeln des Mülls.