Petitions-Update: Gegen Profitgier, für Kinderleben!
Protest zeigt Wirkung
Dank der europaweiten Mobilisierung kommt unsere Botschaft bei den Unternehmen an. Insgesamt haben in Deutschland, Italien und Frankreich 70.000 Menschen die Petition "Gegen Profitgier, für Kinderleben!" unterschrieben. Wir stehen in direktem Kontakt mit Danone, Nestlé und Co. und führen einen intensiven Dialog über konkrete Maßnahmen, die seitens der Konzerne umgesetzt werden müssen, um die Einhaltung des WHO-Kodex zu gewährleisten.
Prominente Stimmen gegen Profitgier
Wir sind von der Resonanz auf unsere Petition "Gegen Profitgier, für Kinderleben!" überwältigt und freuen uns über prominente Unterstützer, die uns dabei helfen, in der Öffentlichkeit die Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema zu erhöhen!
Petra Schmidt-Schaller
Schauspielerin
»Sauberes Trinkwasser ist für viele Menschen auf der Welt leider keine Selbstverständlichkeit. Verschmutzungen erhöhen das Risiko, an Infektionen zu erkranken, die im schlimmsten Fall zum Tod führen können. Vor allem für Babys ist die Gefahr sehr hoch, wenn sie – statt gestillt zu werden – Muttermilchersatzprodukte erhalten, die mit unsauberem Wasser angerührt wurden.
Mehr als 800.000 Kinderleben sind jedes Jahr in Gefahr, weil globale Konzerne wie Nestlé, Danone und Co. in Schwellen- und Entwicklungsländern aggressives Marketing für ihre Ersatzprodukte betreiben. Das ist nicht zu tolerieren! Deshalb bitte ich Sie: Unterschreiben Sie jetzt die Petition von Aktion gegen den Hunger!«
Rebecca Immanuel
Schauspielerin
»Stillen ist ungeheuer wichtig für die Bindung von Mutter und Kind. Man weiß, dass gestillte Kinder gesünder sind. Zudem ist Stillen das kostengünstigste Nahrungsmittel für Babys, das die Natur zu bieten hat. Natürlich gibt es gute Gründe, warum Mütter auf Muttermilchersatzprodukte zurückgreifen. Das Problem in vielen Ländern Afrikas und Asiens ist jedoch, dass Konzerne durch irreführende und aggressive Werbung suggerieren, dass Milchersatz besser und gesünder sei. Ich - als Mutter - finde: Jede Frau auf der Welt sollte über dieses Wissen verfügen, um eine kluge und nachhaltige Entscheidung zu treffen, die auf Tatsachen beruht und nicht auf windigen Werbeversprechen. Deshalb unterstütze ich die Petition von Aktion gegen den Hunger.«
Sarah Wiener
Köchin und Autorin
»Unternehmen wie Nestlé, Danone und Co. stellen Profitmaximierung über Kinderleben. Genau aus diesem Grund setze ich mich zusammen mit Aktion gegen den Hunger gegen die aggressive Vermarktung von Muttermilchersatz ein und bitte Sie: Unterschreiben Sie die Petition und helfen Sie uns dabei, auf das Problem aufmerksam zu machen und den Druck auf die Konzerne zu erhöhen!«
Uwe Kekeritz
Sprecher für Entwicklungspolitik der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
»Entgegen internationaler Übereinkünfte bewerben Konzerne wie Nestlé, Danone & Co. weiter Muttermilch-Ersatzprodukte. Die Wissenschaft ist sich einig: wo immer möglich ist Stillen die bessere Alternative. Die Gesundheit der Kinder muss vor der Profitgier von Unternehmen stehen!«
Warum Menschen die Petition unterschreiben
Viele Unterstützerinnen und Unterstützer haben die Kommentarfunktion genutzt, um ihre Solidarität mit den Familien zu bekunden, die durch das Vorgehen der Konzerne Schaden genommen haben. Andere haben auf diesem Weg ihren Unmut darüber geäußert, dass der Milchkodex der WHO noch immer nicht konsequent eingehalten wird. Aber lesen Sie selbst:
„Jedes Kind auf der Welt hat das Recht, gesund aufzuwachsen!“
„Die falsche Beratung und das Ausnutzen der Angst der Eltern um ihre Kinder macht mich sehr wütend.“
„Weil Profitgier nicht über Kinderleben stehen darf“
„Aggressives Marketing zu Ungunsten von Menschenleben besonders in Entwicklungsländern ist durch den WHO Kodex bereits seit Jahren als eine unzulässige Praxis gekennzeichnet. Das wurde in dieser Form auch durch die oben genannten Unternehmen anerkannt, nur halten sie sich nicht daran, da keine Konsequenzen befürchtet werden müssen.“
„Ich halte es für dringend notwendig, dass in allen Ländern dieser Welt Kinder den besten möglichen Start ins Leben bekommen. Dazu gehört meiner Ansicht nach auch das Stillen. Gerade in den Ländern, in denen es viel Armut gibt, ist es ein Geschenk, stillen zu können: es geht nicht hygienischer und das Baby ist mit allen Nährstoffen versorgt. Zudem ist es günstig. Die falsche Beratung und das Ausnutzen der Angst der Eltern um ihre Kinder macht mich sehr wütend. Damit muss Schluss sein!!“
„Menschlichkeit vor Profitgier“
„Mütter davon zu überzeugen, nicht zu stillen, gleicht einem Verbrechen und trifft diejenigen, die am verwundbarsten sind. Als stillende Mutter war ich empört über diesen Bericht, dass man Frauen in ihrer mütterlichen Intuition verunsichert, sie wissentlich belügt und Kindern um einen wichtigen Teil ihres Startkapitals ins Leben beraubt.“
„Das Thema bestürzt mich. Da wird das beste Lebensmittel für ein Baby, das es gibt, einfach nicht genutzt und gegen die schlechtere Alternative getauscht. Und das, weil man den Frauen falsche Tatsachen vorgaukelt und medizinisches Personal besticht.“
„Als Mutter von zwei Kindern weiß ich, wie verunsichert man aufgrund der ganzen, zum Teil widersprüchlichen Informationsflut sein kann (gerade am Anfang). Es geht nicht darum zu sagen, jede Frau muss stillen. Jede Frau sollte in der Lage sein, selbst zu entscheiden, was zu der eigenen Lebenssituation passt und was sie für richtig hält. Fundierte Entscheidungen setzen allerdings eine ehrliche Aufklärung voraus.“
„Ich bin Mutter und Krankenschwester. Ich kenne von Berufs wegen die Vorzüge des Stillens und ich verabscheue aus tiefster Seele die Profitgier der Konzerne. Gerade in armen oder sehr ländlichen Regionen ist hygienisches Flaschenfüttern kaum möglich. Muttermilch ist immer keimfrei, immer richtig temperiert und passt sich den Lebensbedürfnissen des Säuglings an. Es wird den Müttern fälschlicher Weise suggeriert, dass Ersatzmilch besser für ihr Baby sei - das ist bewusste Irreführung aus reiner Geldgier!!!!“
„Als Frauenärztin und zertifizierte Still- und Lakatationsberaterin weiß ich um die große Bedeutung der Muttermilch für das ganze Leben und gegenwärtige wie zukünftige Gesundheit von Kind und Mutter.“
„Weil ich mir eine bessere Welt wünsche, deren Inhalte und Entscheidungen nicht nur von Kapital bestimmt sind, sondern auch von Verantwortung und Mitgefühl.“
Unser Brief an die Geschäftsführer
Wir fordern die Geschäftsführer der sechs größten Hersteller von Muttermilchersatzprodukten dazu auf, sich endlich an den Milchkodex der WHO zu halten, der bereits 1981 beschlossen wurde. Folgenden Brief haben wir am 22.05.2018 an Emmanuel Faber (Danone), Mark Schneider (Nestlé), Miles D. White (Abbott), Bernardo Hees (Kraft Heinz), Rakesh Kapoor (Reckitt Benckiser) und Hein Schumacher (FrieslandCampina) versendet. Am 30.07.2018 haben wir ein weiteres Mal nachgefasst und unseren Forderungen Nachdruck verliehen!
Reaktionen der Konzerne
Wir haben die Geschäftsführer der Konzerne dazu aufgefordert, sich an den WHO-Milchkodex zu halten und ihre aggressive Marketingpraxis einzustellen. Hier finden Sie die bei uns eingegangenen Reaktionen. Lediglich drei der sechs Konzerne beziehen Stellung.