Auf Krieg folgt Hunger – Ernährungssicherheit jetzt
Berlin, 27. April 2022. Hunderte leere Teller reihten sich Mittwochmorgen vor dem Bundeskanzleramt. Sie symbolisieren die Millionen Menschen, die an chronischem Hunger leiden. Aufgestellt wurden sie von den Organisationen Campact und Aktion gegen den Hunger. Anlässlich der Kabinettssitzung zum Ergänzungshaushalt machten sie damit auf die sich weltweit verschärfende Ernährungskrise als Folge des russischen Kriegs in der Ukraine aufmerksam. Gleichzeitig forderten die NGOs mit der Aktion von Bundesfinanzminister Christian Lindner, die Mittel für Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung deutlich aufzustocken.
„Der Krieg in der Ukraine hat nicht nur eine dramatische humanitäre Krise im Land ausgelöst, er hat auch katastrophale Folgen auf die weltweite Ernährung. Bereits heute leiden bis zu 811 Millionen Menschen auf der Welt an Hunger. Wir müssen mit allen Mitteln verhindern, dass es zu einer globalen Hungerkrise kommt “, sagt Jörg Mühlbach, Leiter Programme und Advocacy von Aktion gegen den Hunger.
„Vor unseren Augen braut sich die größte Hungerkrise aller Zeiten zusammen. Der russische Krieg in der Ukraine wirkt dabei wie ein Brennglas. Noch haben wir Zeit, das Hauptproblem hierbei anzugehen: die Preisexplosion beim Weizen. Dafür muss aber Bundesfinanzminister Lindner im Ergänzungshaushalt ausreichend Mittel für Ernährungssicherheit und ländliche Entwicklung bereitstellen“, kommentiert Ario Mirzaie, Campaigner bei Campact.
Die Folgen des Krieges beschränken sich schon längst nicht mehr auf die Ukraine. Fallen die Exporte von Weizen aus der Ukraine und Russland weg, wird sich die Nahrungsmittelknappheit weiter massiv verschärfen und die Preisspirale dreht sich weiter. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen rechnet mit zusätzlich 47 Millionen Menschen, die schon sehr bald akut von Hunger bedroht sein werden.
Gemeinsame Pressemitteilung von Campact und Aktion gegen den Hunger.
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