Bergkarabach: Aktion gegen den Hunger warnt vor militärischer Eskalation und Beschränkungen der humanitären Hilfe
Aktion gegen den Hunger verurteilt die Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Bergkarabach und appelliert an die Konfliktparteien, die Zivilistinnen und Zivilisten zu schützen. Die Menschen leiden bereits seit Monaten unter der Blockade, rund 120.000 Personen sind gefährdet. Die humanitäre Organisation fordert, den Zugang für humanitäre Hilfe sicherzustellen und Hunger nicht als Kriegswaffe zu nutzen.
„Unser Team vor Ort in Armenien verfolgt die jüngsten Entwicklungen in Bergkarabach sehr genau. Wir verurteilen die Angriffe auf die Zivilbevölkerung aufs Schärfste, die die ohnehin schon schwierige Situation weiter verschlechtern. Der humanitäre Zugang zu den Gebieten ist jetzt wichtiger denn je, um sicherzustellen, dass die humanitäre Hilfe die betroffenen Menschen erreichen kann“, sagt Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger.
Aktion gegen den Hunger verurteilt bereits seit Monaten die Blockade des Lachin-Korridors, der einzigen Verbindungsstraße zwischen Bergkarabach und Armenien, die zu einer humanitären Krise geführt hat. 120.000 Menschen haben keinen Zugang zu lebenswichtigen Gütern. Die Beschränkungen der humanitären Hilfe haben zu Nahrungsmittelknappheit geführt. Auch der Bedarf an psychosozialer Hilfe ist massiv gestiegen. Aktion gegen den Hunger befürchtet, dass sich die Situation weiter verschlechtern wird, wenn die humanitäre Hilfe weiterhin beschränkt wird.
„Seit drei Jahren unterstützen wir Familien, die aus Bergkarabach geflohen sind und sich in Armenien ein neues Leben aufbauen müssen. Es muss dringend eine dauerhafte Lösung für diesen ungelösten Konflikt gefunden werden, damit die Menschen in der Region wieder in einem friedlichen und sicheren Umfeld leben können“, erklärt Marcella Maxfield, Regionaldirektorin für die Südkaukasus-Region von Aktion gegen den Hunger.
Aktion gegen den Hunger im Südkaukasus
Unsere Organisation leistet in Armenien seit dem Wiederaufflammen des Konflikts im Jahr 2020 humanitäre Hilfe und unterstützt Vertriebene aus Bergkarabach. Dazu gehört die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Gesundheits- und Hygieneartikeln für Geflüchtete, aber auch die Einrichtung von Schutzräumen für Kinder und Familien. Zusätzlich zu unseren Interventionen im gesamten Südkaukasus macht Aktion gegen den Hunger immer wieder auf die Folgen aufmerksam, die entstehen, wenn diese vergessene humanitäre Krise nicht so schnell wie möglich angegangen wird.
Hinweis an die Redaktionen: Marcella Maxfield, deutschsprachige Regionaldirektorin für die Südkaukasus-Region von Aktion gegen den Hunger, steht für Interviews für Verfügung.