Bodenoffensive in Rafah: Aktion gegen den Hunger leistet weiterhin humanitäre Hilfe
Trotz der jüngsten Entwicklungen in Rafah setzt Aktion gegen den Hunger die humanitäre Hilfe vor Ort fort. Die Versorgung der notleidenden Bevölkerung und die Sicherheit der Mitarbeitenden stehen dabei an erster Stelle. Seit Beginn des Krieges hat die Hilfsorganisation bereits über 800.000 Menschen im Gazastreifen mit Nahrungsmitteln, Wasser sowie sanitären und hygienischen Dienstleistungen versorgt.
Rafah: Teams setzen humanitäre Arbeit fort
Bislang haben rund 100.000 Menschen im östlichen Teil von Rafah den Befehl zur Evakuierung erhalten, darunter auch mehrere Mitarbeitende von Aktion gegen den Hunger. Die Hilfsorganisation tun alles in ihrer Macht Stehende, um sie in dieser äußerst schwierigen Situation zu unterstützen und zu schützen. So wurden Notunterkünfte für Mitarbeitende und ihre Familien in sicheren Zonen eingerichtet, damit die Teams ihre humanitäre Arbeit fortsetzen können.
Ein Mitglied des Nothilfeteams von Aktion gegen den Hunger, das vor kurzem von zwei Einsätzen in Gaza zurückgekehrt ist, berichtet: „Über eine Million Menschen in Rafah haben bereits alles verloren. Ihre Häuser, ihre Ersparnisse, alles, was sie in den letzten Jahrzehnten aufgebaut haben. Alles ist zerstört. Gesundheitszentren, Schulen und öffentliche Einrichtungen sind nicht mehr vorhanden. Die Menschen leben unter unzumutbaren Bedingungen, ohne sauberes Wasser und die Möglichkeit, sich selbst zu ernähren. Ich denke an all die Menschen und unsere Mitarbeitenden, die bereits mehrfach flüchten mussten. Und nun müssen sie erneut mit ihren Kindern fliehen. Aber es gibt kaum noch sichere Orte, wo sie hinkönnen.“
Bevölkerung am Rande einer Hungersnot
Die Bevölkerung im Gazastreifen steht am Rande einer Hungersnot. Kinder, Frauen und Männer sind mit unhygienischen Bedingungen konfrontiert, da sich der Müll auf den Straßen ansammelt. Das Wasser ist verseucht und eine medizinische Versorgung praktisch nicht vorhanden.
Die regelmäßigen Warnungen der internationalen Gemeinschaft verdeutlichen noch einmal: Die jüngsten Entwicklungen werden die Fähigkeit der humanitären Organisationen, Hilfe zu leisten, stark einschränken. Daher rufen wir alle Akteure auf, einen sicheren Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Andernfalls wird es beispiellose katastrophale Folgen nach sich ziehen.
Aktion gegen den Hunger appelliert eindringlich an einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, die unverzügliche Freilassung aller Geiseln, einen sicheren, effektiven und ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe sowie den Schutz der Zivilbevölkerung und der zivilen Infrastruktur. Nur so kann eine weitere Katastrophe verhindert werden.
Aktion gegen den Hunger ist seit über 20 Jahren in den besetzten palästinensischen Gebieten und seit 2005 im Gazastreifen präsent und hat sich seit der militärischen Reaktion auf die schrecklichen Angriffe auf Israel vor sieben Monaten ununterbrochen für eine Verbesserung der humanitären Lage der Zivilbevölkerung eingesetzt.