Deutschlandpremiere des Films NASRIN
Film über die iranische Frauenrechtlerin Nasrin Sotoudeh
Anlässlich der Verleihung des Right Livelihood Awards am 3. Dezember 2020 an Nasrin Sotoudeh präsentiert das Human Rights Film Festival Berlin gemeinsam mit dem Internationalen Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte die Deutschlandpremiere des hochgelobten Dokumentarfilms „Nasrin“ von Jeff Kaufmann über die iranische Menschenrechtsanwältin und Frauenrechtlerin.
„Ihr Beharren auf Rechtsstaatlichkeit und ihr unermüdlicher Kampf gegen Unterdrückung haben sie zum Symbol für den Kampf um Gerechtigkeit im Iran gemacht“, so begründet das Auswahlkomitee des Alternativen Nobelpreises die Auszeichnung für Nasrin Sotoudeh. Der beeindruckende Dokumentarfilm „Nasrin“ porträtiert die iranische Rechtsanwältin und Menschenrechtsaktivistin und zeichnet gleichzeitig ein eindringliches Bild der Frauenrechtsbewegung im Iran. Er wurde von Frauen und Männern gedreht, die für diese Aufnahmen Gefahr liefen, selbst verhaftet zu werden. Ihre Bilder erlauben einen Blick hinter die Schlagzeilen und geben Einblicke in das Leben einer Frau, die für ihre Sache alles riskiert. Die bekannte amerikanische Journalistin und Feministin Gloria Steinem fasste den Film treffend zusammen: „Er macht wütend auf die Ungerechtigkeit und gibt gleichzeitig Hoffnung. Diesen Film müssen Sie unbedingt sehen“.
NASRIN
Deutschlandpremiere mit einem Grußwort von Kultursenator Dr. Klaus Lederer am 4. Dezember 2020 ab 18:00 Uhr unter diesem Link. Um 20:00 Uhr findet ein Publikumsgespräch mit der iranischen Künstlerin Parastou Forouhar und der Anwältin Anna Gilsbach moderiert von Andrea Kuhn (NIHRFF) statt. Das Gespräch wird live auf Youtube übertragen.
Der Film ist bis zum 11. Dezember 23:59 Uhr online verfügbar.
Über den Film „Nasrin“ von Jeff Kaufmann
Als Anwältin und Aktivistin kämpft Nasrin Sotoudeh für die Rechte von Frauen, Kindern, Mitgliedern der LGBTQ+-Gemeinschaft, Künstler*innen, Journalist*innen und denjenigen, denen in ihrem Land die Todesstrafe droht. Im Jahr 2018 wurde sie wegen ihrer Arbeit verhaftet. Die Begründung: „Propaganda gegen den Staat“, insbesondere wegen ihres Rechtsbeistands für Frauen, die gegen die Verpflichtung zum Tragen eines Hidschabs verstoßen haben. 38 Jahre Gefängnis und 148 Peitschenhiebe – das harte und ungerechte Urteil schockierte die Welt und offenbarte einmal mehr den autoritären Charakter des iranischen Regimes. Auch während ihrer Inhaftierung hat Nasrin Sotoudeh unablässig für faire und bessere Bedingungen im Gefängnis gekämpft. Um dort während der Covid-19-Pandemie eine sicherere Umgebung zu gewährleisten, trat sie in einen 50-tägigen Hungerstreik, der ihr Leben gefährdete. Obwohl sie an einer Herzerkrankung litt, wurde sie ins Qarchak Gefängnis verlegt, eines der unsichersten Gefängnisse Irans. Am 7. November wurde sie aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend entlassen. Inzwischen wurde Nasrin Sotoudeh positiv auf COVID-19 getestet. In einer Erklärung nach ihrer Freilassung sagte sie: „Jeden Tag, den ich außerhalb des Gefängnisses verbringe, warte ich darauf, die Nachricht von der Freilassung aller politischen Gefangenen zu hören“. Der Kampf für ihre Freiheit ist jedoch noch lange nicht vorbei, denn sie muss eine Mindestfreiheitsstrafe von 12 Jahren verbüßen.
Über das Human Rights Film Festival Berlin
Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Das HRFFB 2020 wurde von Aktion gegen den Hunger in Kooperation mit Save the Children und NRC Flüchtlingshilfe organisiert.
Über das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte
Das Internationale Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte (NIHRFF) ist Deutschlands älteste Menschenrechtsfilmfestival und präsentiert seit 1999 alle zwei Jahre die künstlerisch spannendsten politischen Filme aus aller Welt und schafft einen offenen, inklusiven und sicheren Ort der politischen und künstlerischen Diskussion, des Austauschs und des Zusammenseins jenseits von geopolitischen, sozialen und anderen Grenzen.