Niger: Aktion gegen den Hunger nimmt Hilfsmaßnahmen wieder auf
Aktion gegen den Hunger nimmt die humanitäre Hilfe im Niger vollständig wieder auf. Nach dem Putsch am 26. Juli mussten Hilfsmaßnahmen teilweise unterbrochen werden. Die Bevölkerung in Niger erlebt gerade die schlimmste humanitäre Krise seit einem Jahrzehnt.
Wiederaufnahme der humanitären Hilfe im Niger: ganzheitlicher Ansatz
„Die Unterernährung von Kindern nimmt dramatisch zu“, sagt Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger, „4,3 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, die meisten davon Frauen und Kinder. Umso wichtiger ist es, dass unsere Teams im Niger die Hilfsmaßnahmen wieder vollständig aufnehmen können.“
Die humanitäre Hilfsorganisation verfolgt dabei einen ganzheitlichen Hilfsansatz: Einerseits arbeiten die Teams vor Ort an der Verbesserung des Zugangs zur primären Gesundheitsversorgung, zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit und zur Verhinderung von Unterernährung bei Kindern. Andererseits wurden Brunnen gebaut, um den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen und Latrinen saniert. Die Verteilung von Lebensmitteln sowie Saatgutpaketen und Bargeld soll schutzbedürftige Menschen unterstützen.
Niger : Schlimmste Krise seit einem Jahrzehnt
„Seit dem Putsch am 26. Juli verzeichnet das Land häufige Stromausfälle, ein kollabierendes Bankensystem, Treibstoffmangel und zunehmende Schwierigkeiten mit Telefonverbindungen. Das erschwert die herausfordernde humanitäre Arbeit im Land zusätzlich. Zudem mussten einige Mitarbeitende von Aktion gegen den Hunger aus Sicherheitsgründen das Land verlassen. Auch ich musste am 5. August ausreisen und arbeite seitdem von Deutschland aus in enger Abstimmung mit meinem Team im Niger. Denn unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort arbeiten weiterhin daran, den Menschen in Not zu helfen“, berichtet Gregor Robak-Werth, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger für Niger.
Die aktuellen politischen Entwicklungen erfolgen zu einer Zeit, in der das Land die schlimmste Krise seit einem Jahrzehnt durchlebt. Eine späte Regenzeit und lange Perioden mit dazwischen liegenden Dürren und Überschwemmungen verschärfen die Lage zusätzlich.
Hinweis an die Redaktionen
Gregor Robak-Werth, deutschsprachiger Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger im Niger, steht für Interviews zur Verfügung.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 55 Ländern und Regionen aktiv ist und rund 28 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.990 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.