Sonderscreening am 5. Oktober: Human Rights Film Festival Berlin mit Can Dündar, Kristinn Hrafnsson (Wikileaks) und prominentem Panel – Betroffene der „Collateral Murder“ Luftangriffe anwesend
Am 5. Oktober präsentiert das Human Rights Film Festival Berlin ein besonderes Highlight: Im Anschluss an die Kinopremiere von „Guardians of Truth: Julian Assange and the Dark Secrets of War” knüpft das Festival in einem prominent besetzten Panel an den Film an, um über Schuld und Versöhnung und die Gratwanderung zwischen Pressefreiheit und politischen Interessen zu sprechen. Film und Festival bringen erstmalig Opfer- und Täterperspektive zusammen.
Höhepunkt der Sondervorführung ist das Gespräch mit den beiden Regisseur*innen Can Dündar und Sarah Mabrouk sowie US-Army-Veteran Ethan McCord und Sajad Mutashar, Überlebender der „Collateral Murder“ Luftangriffe im Irak. McCord rettete den schwerverletzten Mutashar damals aus dem Minibus, der von US-Kampfhubschraubern beschossen wurde. Mutashar kommt auf Initiative des Human Rights Film Festival Berlin erstmalig nach Deutschland, um über seine bewegende Geschichte zu sprechen. Im Anschluss werden Dündar und Mabrouk mit WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson, der Mutashar bereits 2010 als Kind in Bagdad traf, zu aktuellen Spannungsfeldern der Presse- und Meinungsfreiheit diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Melinda Crane, Chief Political Correspondent der Deutschen Welle (DW).
> Zeit und Ort: 05.10.2024 | 19:45 Uhr | Kino in der KulturBrauerei Berlin <
„Die Verteidigung der Presse- und Meinungsfreiheit ist eine der zentralen Aufgaben in unserer Zeit. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit Gesprächen thematisch an unser Filmprogramm anknüpfen können, um aktuelle Fragestellungen zu vertiefen”, sagt Lydia Spiesberger, die das Human Rights Film Festival Berlin gemeinsam mit Jan Sebastian Friedrich-Rust leitet. Friedrich-Rust führt fort: „Wir sind dankbar, dass Sajad Mutashar and Ethan McCord uns an ihrer Geschichte teilhaben lassen. Mit WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson diskutieren wir die Möglichkeiten und Grenzen von investigativem Journalismus, das Spannungsverhältnis zwischen Pressefreiheit und Politik und die Verträglichkeit von Journalismus und Aktivismus.”
Für den DW-Dokumentarfilm Guardians of Truth: Julian Assange and the Dark Secrets of War hat der türkische Journalist Can Dündar den Kampf um die Pressefreiheit im Fall Julian Assange ein halbes Jahr vor dessen überraschender Freilassung am 25. Juni 2024 begleitet. Dündar und Co-Regisseurin Sarah Mabrouk fokussieren sich auf das verstörende „Collateral Murder“-Video, die brisanteste Veröffentlichung von WikiLeaks, die weltweit großes Aufsehen erregte und massive Auswirkungen auf das Leben von Julian Assange nach sich zog. Das Video belegt, wie US-Soldaten aus Kampfhubschraubern Zivilisten in Bagdad töten und dies zynisch kommentieren. Dündar und Mabrouk finden mit Sajad Mutashar und Ethan McCord einen Überlebenden des Angriffs im Irak und einen US-Soldaten, der an dem Vorfall beteiligt war und zeigen, dass auch 17 Jahre nach den Ereignissen das Trauma und der Schmerz fortwirken. Das Sonderscreening und die Paneldiskussion präsentiert das Human Rights Film Festival Berlin mit seinem Hauptpartner Reporter ohne Grenzen und Unterstützung der Deutschen Welle.
Co-Regisseur Can Dündar ist auch Schirmherr des Human Rights Film Festival Berlin 2024. Er gehört zu den prominentesten türkischsprachigen Journalisten und Filmemachern. Dündar lebt und arbeitet im Exil in Berlin und hat mehrere Bücher geschrieben, vielbeachtete Dokumentarfilme gedreht und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. als Europäischer Journalist des Jahres und Träger des Menschenrechtspreises von Reporter ohne Grenzen – Hauptpartner des Human Rights Film Festival Berlin 2024.
Das Human Rights Film Festival Berlin zeigt in seiner siebten Ausgabe vom 4. bis 12. Oktober Dokumentarfilme zu den drängendsten Menschenrechtsthemen unserer Zeit. Im Superwahljahr stehen filmische Arbeiten im Mittelpunkt, die sich mit den Anfechtungen von Demokratie, Presse- und Meinungsfreiheit auseinandersetzen.
Das vollständige Programm des Festivals ist hier veröffentlicht: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de/programm-2024
Hinweis an die Redaktionen: Für Interviewanfragen mit der Festivalleitung, dem Schirmherrn Can Dündar oder den Regisseur*innen und Protagonist*innen der Filme sowie für elektronische Pressekits, Screener und weiteren Presseinformationen wenden Sie sich bitte an presse@aktiongegendenhunger.de
Über das Human Rights Film Festival Berlin
Das Human Rights Film Festival Berlin wurde 2018 von Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger, ins Leben gerufen. Heute gilt es als wichtigstes deutsches Menschenrechtsfilmfestival mit internationaler Ausstrahlung. Das Filmfestival zeigt Filme aus aller Welt, die auf eindrucksvolle Weise von Menschenrechtsverletzungen und dem Widerstand dagegen erzählen. Mit einem umfassenden Begleitprogramm bietet das Festival zudem eine einzigartige Plattform für den Austausch und die Vernetzung zwischen NGOs, Filmschaffenden, Aktivist*innen, Politik und dem Publikum. Prominente Menschenrechtler*innen, Politiker*innen und Künstler*innen wie Ai Weiwei, Nadia Murad, Filippo Grandi, Loujain al-Hathloul, Gesine Schwan und Enissa Amani haben in den vergangenen Jahren die Schirmherrschaft übernommen.
Das Human Rights Film Festival Berlin 2024 findet vom 4.-12. Oktober statt und wird von Aktion gegen den Hunger in Partnerschaft mit Reporter ohne Grenzen, die sich für Presse- und Informationsfreiheit weltweit einsetzen, ausgerichtet.