Unwetter-Katastrophe in Libyen: Aktion gegen den Hunger startet Nothilfe
Nach dem verheerenden Unwetter in Libyen mit mehr als Tausenden Toten startet die humanitäre Organisation Aktion gegen den Hunger erste Hilfsmaßnahmen, um den betroffenen Menschen zu helfen. 10.000 Menschen werden weiterhin vermisst, rund 40.000 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen.
„Unsere Teams in Libyen stehen bereit und planen in Zusammenarbeit mit dem Libyschen Roten Halbmond, rund 1.000 Menschen mit Lebensmitteln, Hygiene-Kits und weiteren dringend benötigten Artikeln zu versorgen. Unsere Teams sondieren weiterhin die Lage, um die Hilfe auszuweiten“, sagt Helene Mutschler, Geschäftsführerin von Aktion gegen den Hunger.
„Aktion gegen den Hunger führt seit 2019 humanitäre Hilfsprogramme in Libyen durch. Bereits vor den Überschwemmungen waren mehr als 1,5 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Aufgrund der politischen Situation ist die Lage sehr komplex und fragil“, so Mutschler.
Der Sturm „Daniel“ hat am 10. September den Osten Libyens heimgesucht und massive Überschwemmungen verursacht. Besonders schwer traf es die Hafenstadt Darna. Zwei Dämme flussaufwärts der Stadt brachen unter dem Druck der Überschwemmungen zusammen und zerstörten ganze Stadtteile. Ersten offiziellen Angaben zufolge gab es über 2.300 Tote, 7.000 Verletzte, 10.000 Vermisste und 40.000 Vertriebene. Ein Sprecher der ostlibyschen Regierung, eine der Konfliktparteien, spricht von 5.300 Toten.
Die Koordinierung der humanitären Hilfe stellt jedoch eine Herausforderung dar, da die UN-Koordinierungsmechanismen im Land abgebaut worden sind. Darüber hinaus ist die politische Lage nach wie vor sehr schwierig, das Land ist in zwei Hälften gespalten.
Aktion gegen den Hunger in Libyen
Aktion gegen den Hunger arbeitet seit 2019 in Libyen mit Projekten, die darauf abzielen, die Widerstandsfähigkeit der vom Konflikt betroffenen Menschen zu stärken und die Lebensgrundlagen für die am meisten gefährdeten Gemeinschaften zu verbessern.
Unsere Organisation arbeitet in den ländlichen Gebieten von Tripolis und Sabha, setzt Gesundheitszentren instand und verbessert den kostenlosen Zugang zur medizinischen Grundversorgung für alle.
Ein weiteres Projekt zur Ernährungssicherheit und Existenzsicherung wird in den Gemeinden Sabha und Ubari durchgeführt. Es unterstützt gefährdete Landwirte und insbesondere auch Landwirtinnen dabei, durch agrarökologische Anbaumethoden ihre Erträge zu verbessern.