Was ist Malaria?
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch einzellige Parasiten der Gattung Plasmodium übertragen wird. Jährlich erkranken weltweit über 200 Millionen Menschen, sie gehört damit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Weibliche Anopheles-Stechmücken übertragen vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten fünf verschiedene Erregerstämme. Davon gehören 80 Prozent zum sogenannten Erregerstamm P. falciparum, der eine schwere Form der Malaria – die Malaria tropica – verursacht.
Wie äußert sich Malaria und wie gefährlich ist die Krankheit?
Die häufigsten Symptome sind neben Kopf- und Gliederschmerzen hohes und oft wiederholtes Fieber sowie Schüttelfrost, Krämpfe, Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfall. Die Krankheit kann sehr unterschiedlich verlaufen und mit schweren Komplikationen einhergehen. Koma und Tod sind mögliche Folgen. Ende 2024 ist in der Demokratischen Republik Kongo eine schwere Form von Malaria aufgetreten, die für mehr als 140 Menschen tödlich verlief.
Die Inkubationszeit schwankt zwischen sieben und 15 Tagen (bei P. falciparum) und zwischen zwölf und 40 Tagen bei anderen Erregerstämmen. Teilweise bricht Malaria erst Jahre nach einer Infektion aus. Dabei kann es regelmäßig zu Rückfällen kommen. Die Wahrscheinlichkeit an der Malaria tropica zu sterben liegt für nichtimmune Personen bei etwa 20 Prozent. Immunität ist zudem nur nach vorherigen Erkrankungen graduell und zeitlich begrenzt möglich. Noch gibt es keine zuverlässige Schutzimpfung. Schätzungen zufolge sterben rund eine halbe bis über eine Million Menschen jährlich an Malaria – davon sind allein 75 Prozent Kinder unter fünf Jahren. Besonders gefährdet sind vor allem vorerkrankte und ältere Personen sowie Menschen, die Hunger leiden. Ihr Immunsystem ist durch Mangelernährung stark geschwächt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Gesundheitsversorgung in den ländlichen Gebieten oft unzureichend ist und die Betroffenen kein Geld für lebensrettende Medikamente haben.
Wo entsteht Malaria und wie verbreitet sie sich?
Vier Arten der Malaria – tropica, tertiana, quartana sowie plasmodium knowlesi – sind in tropischen und subtropischen Gebieten endemisch. Das heißt, dass sie dauerhaft und immer wieder in einer begrenzten Region auftreten. So findet man Malaria in etwa 100 tropischen und subtropischen Ländern. Eine Infektion erfolgt nahezu ausschließlich über einen Stich der Anopheles-Mücke. Über 90 Prozent der weltweiten Erkrankungen treten in Afrika auf. Ansonsten sind auch Lateinamerika und Asien besonders betroffen. Per Flugzeug eingeschleppte Mücken verursachen stellenweise außerhalb der Verbreitungsgebiete Einzelfälle. Selten werden Malaria-Erreger durch verunreinigte Blutkonserven und Kanülen oder vorgeburtlich auf Ungeborene übertragen.
Welchen Infektionsschutz gibt es und wie wird Malaria behandelt?
Derzeit gibt es keinen Impfstoff. Für Gebiete mit einem hohem Malariarisiko wird daher eine Chemoprophylaxe – also die Einnahme von bestimmten Medikamenten – empfohlen, um eine Malariainfektion vorzubeugen. Einen wirksamen Schutz bietet allein die Kontaktvermeidung mit dämmerungs- und nachaktiven Mücken. Dazu wird geraten, sich in klimatisierten Räumen mit Fliegengittern aufzuhalten, unter Moskitonetzen zu schlafen, langärmelige Kleidung zu tragen und Repellents beziehungsweise Anti-Moskito-Mittel zu verwenden. Vor allem in den ländlichen Gebieten Afrikas können sich die Menschen diese Maßnahmen nicht leisten. Sie sind besonders gefährdet und erkranken dadurch häufig an Malaria.