Wir helfen seit: 1996
Mitarbeiter*innen: 93
Bevölkerung: 17,4 Mio.
Erreichte Menschen 2020: 219.873
Unterernährungsrate: 15,8 %
Guatemala ist der bevölkerungsreichste Staat in Zentralamerika. Die politische Lage im Land ist äußerst instabil. 2017 führte eine Regierungskrise zum Rücktritt zahlreicher Minister. Da die Regierung nicht in der Lage ist, den Zugang zu Grunddienstleistungen zu gewährleisten, verschlechtert sich die Situation der Bevölkerung weiterhin.
Wie ist die Situation in Guatemala?
Guatemala sieht sich mit vielfältigen Problemen konfrontiert: Unter anderem sind hier die organisierte Kriminalität, Drogenhandel, fehlende Bildungsmöglichkeiten und ein begrenzter Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Grundeinrichtungen zu nennen. Darüber hinaus ist das Einkommen in dem lateinamerikanischen Land extrem ungleich verteilt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung verdient so wenig, dass die grundlegende Ernährung nicht ausreichend gesichert ist. Die geringen wirtschaftlichen Fortschritte der letzten drei Dekaden wurden durch die Corona-Pandemie komplett zum Erliegen gebracht.
Mehr als 58 Prozent der Kinder indigener Herkunft, sind von Mangelernährung betroffen, während die Rate für die gesamte Bevölkerung bei 47 Prozent liegt. Damit ist fast jedes zweite Kind unter fünf Jahren chronisch mangelernährt. Das ist eine der höchsten Raten in der gesamten Region. Zudem ist der Zugang zu medizinischer Versorgung extrem schwer.
Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen in Guatemala?
Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 sind die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spürbar: So hat das Land mit extremen Niederschlägen, Dürreperioden und Wirbelstürmen zu kämpfen, die zu Ernteausfällen führen und die Ernährungssicherheit der Bevölkerung stark gefährden.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Guatemala?
Aktion gegen den Hunger arbeitet seit 1996 in Guatemala. In den vergangenen Jahren hat sich unsere Arbeit zusätzlich auf die Länder Honduras und Nicaragua ausgeweitet. Naturkatastrophen gehören in der Region fast schon zum Alltag. Daher besteht ein Großteil unserer Arbeit neben der akuten Nothilfe darin, die Gemeinden im Bereich Katastrophenvorsorge zu unterstützen, um die Auswirkungen von Überschwemmungen, Dürren und Stürmen zu reduzieren.
- Wir arbeiten mit den lokalen und nationalen Behörden zusammen, um die Menschen auf Naturkatastrophen vorzubereiten und die Auswirkungen von Nahrungsmittelknappheit, Dürre und Überschwemmungen zu reduzieren.
- Wir identifizieren mögliche Schwachpunkte der Notfallsysteme und verbessern die Frühwarnmechanismen.
- Wir setzen uns für die Verbesserung der Ernährungssicherheit ein, indem wir Nahrungsmittel bereitstellen und Menschen in effektiven landwirtschaftlichen Methoden schulen.
- Wir verteilen Saatgut, landwirtschaftliche Geräte und Düngemittel.