Schwere Erdbeben mit Stärken bis 7,8 erschütterten am Montag, den 6. Februar 2023, die türkisch-syrische Grenze. Mehr als 49.500 Menschen verloren bereits ihr Leben, Zehntausende sind verletzt und noch immer sind viele unter den Trümmern eingestürzter Häuser verschüttet. Unsere Notfallteams sind sowohl in Syrien als auch in der Türkei in den betroffenen Gebieten, um dringend benötigte Nothilfe zu leisten. Über 24 Millionen Menschen sind nach der Katastrophe auf Hilfe angewiesen.
Schwere Erdbeben erschüttern Türkei und Syrien
Nachts fing plötzlich die Erde an zu beben. Auf der Richter-Skala wurde kurz später ein Wert von 7,8 festgestellt. Während die Menschen noch fassungslos in den Trümmern nach Überlebenden suchen, erzitterte das Gebiet erneut – eines der über 7.100 Nachbeben kam auf eine Stärke von 7,5. Zuletzt hatte es vor über 20 Jahren ein schwereres Erdbeben in der Türkei gegeben: 1999 mussten rund 17.000 Menschen ihr Leben lassen. Das letzte ähnlich schwere Beben ist mit 1939 noch länger her.
Noch immer steigt die Opferzahl. Beide Länder beklagen viele Tausend Tote und weit über 100.000 Verletzte. Zahlreiche Menschen werden noch immer unter den Trümmern vermutet.
Besonders verheerend: Das schwere Beben trifft eine Region, in der die Menschen bereits seit Jahren von Krieg und Schrecken betroffen sind. In der Türkei trifft die Katastrophe vor allem die Provinz Gaziantep in Südostanatolien und die Nachbarprovinzen. Über 63.500 Gebäude sind wie Kartenhäuser in sich zusammengefallen, darunter auch Krankenhäuser. Wichtige Infrastruktur-Punkte wie die Gas- und Wasser- sowie Abwasserversorgung und das Kommunikationsnetzwerk sind in vielen Teilen zusammengebrochen. Im Nordwesten Syriens haben Tausende Menschen in Geflüchtetenlagern ihr letztes Hab und Gut verloren. Nun sind in der Gegend viele Häuser eingestürzt, so dass noch mehr Familien in die Obdachlosigkeit gedrängt werden. Die Menschen in Syrien kämpfen seit Jahren mit dem Krieg sowie mit einem anhaltenden Choleraausbruch und strengen Winterverhältnissen wie heftigem Regen, Schnee und Kälte.
Unsere Nothilfeteams sind vor Ort und haben nach Sondierung der Lage mit den dringendsten Hilfsmaßnahmen begonnen. Ziel ist es, so vielen Menschen wie möglich zu helfen. Wir verteilen Nahrungsmittel und lebenswichtige Hilfsgüter sowie sauberes Trinkwasser und versorgen Frauen, Männer und Kinder mit wärmenden Decken und Notunterkünften. Außerdem leisten wir den Betroffenen in dieser schweren Zeit Beistand.
Wichtige erste Hilfsmaßnahmen sind:
- Verteilung von Nahrungsmitteln (Lebensmittelkörbe, warme Mahlzeiten)
- Zugang zu sicherem Trinkwasser, sanitären Einrichtungen und grundlegenden Hygieneartikeln (Verteilung von Hygienepaketen mit Menstruations- und Hygieneartikeln), WASH-Maßnahmen
- Verteilung und Einrichtung von Notunterkünften
- Medikamente und medizinisches Material
- Verteilung von Schlafpaketen (Matratzen, Decken)
- Verteilung von Überwinterungspaketen (Schlafsäcke, Winterjacken, Heizungen und Brennstoff)
- Psychosoziale Unterstützung
- Bargeldhilfen und „cash for work“-Maßnahmen
- Instandsetzung von Sanitär- und Wassersystemen
- Trümmerbeseitigung
Unterstützen Sie jetzt unsere Nothilfe in Katastrophensituationen wie dieser. Nur mit Ihnen können wir schnellstmöglich handeln und den Menschen zur Hilfe eilen, die sie am meisten brauchen.