Eine Gesundheitsmitarbeiterin von Aktion gegen den Hunger misst einem Kind in den Armen der Mutter mit einem MUAC-Band den Armumfang.

Afghanistan: Wiedereröffnung der mobilen Gesundheitskliniken von Aktion gegen den Hunger

Pressemitteilung vom: 26.01.2023

Knapp einen Monat, nachdem die Taliban Frauen verboten haben, für  NGOs zu arbeiten, nimmt Aktion gegen den Hunger schrittweise erste Aktivitäten wieder auf. In Ghor, Helmand, Daykundi und Badakhshan, wo der Zugang zu Gesundheitsversorgung nur sehr eingeschränkt verfügbar ist, werden die mobilen Kliniken wiedereröffnet. Hier erbringen weibliche Fachkräfte grundlegende Gesundheitsdienste für ländliche Gemeinden.

Mobile Gesundheitskliniken in Afghanistan wieder in Aktion

Aktion gegen den Hunger nimmt den Betrieb mobiler Gesundheitskliniken in Afghanistan wieder auf. Bis auf die Sicherstellung lebenserhaltender Maßnahmen mussten zuvor alle Aktivitäten im Land vorübergehend eingestellt werden. Allein der Betrieb in zwei Behandlungszentren für lebensrettende Ernährung in der Provinz Helmand wurde zuletzt aufrechterhalten. Dafür hatte das afghanische Gesundheitsministerium eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die es Frauen erlaubt, weiterhin in medizinischen Einrichtungen zu arbeiten.

„Diese Ausnahmeregelung ermöglichte es allen unseren Mitarbeitenden, Männern und Frauen, unsere lebenswichtigen Aktivitäten fortzusetzen. Nun nehmen wir den Betrieb unserer mobilen Kliniken in Gebieten, in denen die Gesundheitsversorgung äußerst eingeschränkt ist, schrittweise wieder auf“, sagt Samy Guessabi, Länderdirektor von Aktion gegen den Hunger in Afghanistan.

Derzeit arbeiten zwei der mobilen Gesundheitsteams von Aktion gegen den Hunger mit Gemeinden in den Provinzen Ghor und Helmand zusammen. Die Mitarbeitenden von Aktion gegen den Hunger leisten dort lebensrettende medizinische Versorgung für Frauen und Kinder und verbessern die Gesundheits- und Ernährungssituation der Gemeinden. Auch die  mobilen Kliniken in Daykundi und Badakhshan werden  wieder öffnen.

Frauen sind wichtige Säule in der Hungerbekämpfung

Weil es zu wenig Gesundheitszentren in ländlichen Gemeinden gibt, sind mobile Kliniken lebenswichtig. Sie ermöglichen es humanitären Helfer*innen, Menschen in schwer zugänglichen Gebieten grundlegende Gesundheitsdienste anzubieten. Bei schwerer Mangelernährung überweisen die mobilen Teams schwerkranke Kinder und Frauen in Krankenhäuser.  

„Seit fast 30 Jahren sind Frauen eine wichtige Säule unserer Arbeit zur Bekämpfung des Hungers in Afghanistan. Gemeinsam mit anderen humanitären Organisationen im Land setzen wir uns weiterhin dafür ein, dass die Behörden die im Dezember angekündigten Ausgrenzungsmaßnahmen für Frauen rasch beenden. Dieses Verbot gefährdet das Leben von Millionen Menschen im Land“, sagt Guessabi. 

Die Rechte der Frauen sind von zentraler Bedeutung in der Arbeit von Aktion gegen den Hunger. Wir bemühen uns weiterhin um eine Verbesserung der Situation in Afghanistan. Wir setzen uns für die Gleichstellung der Geschlechter ein und für eine Gesundheitsversorgung, die für alle gleichermaßen zugänglich ist.

Hintergrund 

Aktion gegen den Hunger arbeitet seit 1995 in Afghanistan, um den Zugang zu Gesundheits- und Ernährungsdiensten für die am meisten gefährdeten Menschen in abgelegenen Gebieten zu verbessern.  Zwischen Januar und Juli 2022 unterstützte Aktion gegen den Hunger fast 500.000 Menschen durch seine mobilen Kliniken und therapeutischen Ernährungseinheiten in fünf Provinzen des Landes: Kabul, Daykundi, Helmand, Ghor und Badakhshan. Die Organisation beschäftigt fast 1.000 Mitarbeitende im Land, darunter fast 400 Frauen. 

Über Aktion gegen den Hunger 

Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 51 Ländern und Regionen aktiv ist und über 24 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen. 

6. FEBRUAR 2023
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