Mann im Wasser: Überschwemmungen im Südsudan

COP28: Aktion gegen den Hunger fordert konsequentes Handeln in der Klimakrise

Pressemitteilung vom: 29.11.2023

Aktion gegen den Hunger fordert bei der Weltklimakonferenz vom 30. November bis zum 12. Dezember 2023 in Dubai die internationale Staatengemeinschaft auf, endlich einen konsequenten Klimaschutz und eine nachhaltige Transformation des globalen Ernährungssystems voranzutreiben. Die Länder des Globalen Nordens als Hauptverantwortliche der Klimakrise müssen ihrer historischen Verantwortung gerecht werden und ihre Zusagen zur Klimafinanzierung einhalten. 

„Die Klimakrise trifft in unverhältnismäßiger Weise die Menschen, die am wenigsten zu klimaschädlichen Treibhausgasemissionen beigetragen haben. Oft sind es die ärmsten Gemeinschaften, die am meisten von den tödlichen Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Ihre Rufe nach Unterstützung, um ihr Leben und ihre Lebensgrundlagen zu retten, sind weitgehend ungehört verhallt. Die internationale Staatengemeinschaft muss betroffenen Ländern im globalen Süden ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, damit sie ihre Lebensgrundlagen angesichts der dramatischen Auswirkungen des vom globalen Norden verursachten Klimawandels erhalten können“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. 

Die Klimakrise ist eine Hungerkrise

Für viele Menschen insbesondere im Globalen Süden ist die Klimakrise in erster Linie eine Hungerkrise: Hitzewellen, Dürreperioden, Überschwemmungen nehmen zu und zerstören Felder, Ernten und Wasserquellen. Bereits heute leiden 735 Millionen Menschen weltweit an Hunger. Ein heißeres und unbeständigeres Klima bedeutet, dass bis 2050 bis zu 80 Millionen Menschen weniger zu essen auf dem Tisch haben werden – vor allem dort, wo Konflikte, wirtschaftliche Instabilität und wiederkehrende Extremwetterereignisse die Lebensgrundlagen der Menschen zerstören. 

Globaler Norden: Historische Verantwortung und Klimafinanzierung  

Die COP28 ist ein entscheidender Moment für die Verursacher der Klimakrise: Die Regierungen der Industriestaaten müssen sich zu konsequenten Klimaschutzmaßnahmen, einem schnellen und fairen Ausstieg aus allen fossilen Brennstoffen und zu signifikanten Emissionssenkungen in allen Wirtschaftszweigen verpflichten. Zudem müssen sie ihr Versprechen, eine Klimafinanzierung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr bereitzustellen, endlich einhalten.    

„Auch Deutschland hat hier eine entscheidende Verantwortung. Auch wenn die Bundesregierung dieses Jahr mit 6 Milliarden US-Dollar einen großen Anteil der globalen Klimafinanzierung trägt, kann sie sich darauf nicht ausruhen. Schließlich müssen die versäumten Beiträge und der Vertrauensverlust der letzten Jahre kompensiert werden, während der Bedarf immer weiter wächst“, so Friedrich-Rust. 

Bei der Umsetzung des neuen Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste (Loss and Damage Fund) muss darauf geachtet werden, dass er auf den allgemeinen Menschenrechten basiert und einen direkten Zugang für die betroffenen Gemeinschaften ermöglicht. 

Agrarökologie und Ernährungssouveränität 

Unsere Nahrungsmittelproduktion selbst trägt massiv zur Klimakrise bei: Die globalen Ernährungssysteme verursachen derzeit ein Drittel der Treibhausgasemissionen. Dabei gibt es nachhaltige Alternativen: Ansätze wie die Agrarökologie und Ernährungssouveränität bieten einen Weg, die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften mit Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen – und zwar durch eine diversifizierte, lokale und ökologische Produktion. 

Frauen als Akteurinnen des Wandels 

Frauen und Mädchen sind unverhältnismäßig stark von der Klimakrise betroffen, was vor allem auf bereits bestehende Formen der Diskriminierung zurückzuführen ist. Dabei sind sie es, die integraler Teil einer Lösung sind. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen müssen bei Anpassungsmaßnahmen und -lösungen im Vordergrund stehen. Die Geschlechterperspektive muss bei Klimamaßnahmen auf allen Ebenen berücksichtigt werden.

Alle Forderungen und Empfehlungen von Aktion gegen den Hunger an die Regierungen auf der Klimakonferenz COP28 finden sich in unserem aktuellen Positionspapier „Too hot to eat: Für ein konsequentes Handeln in der Klimakrise“.

Hinweis an die Redaktionen:  

Folgende Mitarbeitende von Aktion gegen den Hunger werden vor Ort auf der COP28 anwesend sein und für Interviews zur Verfügung stehen: 

  • Mohammad Akmal Shareef, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Bangladesch (Interviewsprache: Englisch)
  • Alvin Munyasia, Advocacy-Referent von Aktion gegen den Hunger in Ostafrika und Horn von Afrika (Interviewsprache: Englisch)  

Das Pressefoto kann mit dem Bildrecht © Aktion gegen den Hunger / Peter Caton frei verwendet werden. 

 

29. NOVEMBER 2023
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