Demokratische Republik Kongo: Eskalation der Gewalt verschlechtert die humanitäre Situation für Vertriebene in Ituri
Aktion gegen den Hunger verurteilt die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung in Ituri in der Demokratischen Republik Kongo aufs Schärfste. Die Eskalation hat zu einem erheblichen Anstieg des humanitären Bedarfs in einer Region geführt hat, in der es bereits mehr als 1,5 Millionen Vertriebene gibt. Teams von Aktion gegen den Hunger bereiten sich darauf vor, auf die humanitäre Not der in der Region zu reagieren, auch wenn der Zugang zu den schutzbedürftigen Menschen aufgrund der aktuellen Situation besonders schwierig ist.
Angriffe auf Dörfer: Gewalt in Ituri eskaliert
Im Djugu-Gebiet, wo Aktion gegen den Hunger seit 2018 tätig ist, nahmen die Angriffe auf Dörfer seit dem 8. Januar deutlich zu. 28.000 weitere Menschen flohen in das Binnenvertriebenencamp Rhoe, in dem jetzt 70.000 Geflüchtete leben. Die Geflüchtetencamps wurden zudem Ziel von tödlichen Angriffen. Humanitäre Helfer*innen mussten evakuiert werden, da ihre Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden konnte.
”In diesen Geflüchtetenlagern sind die Lebensbedingungen bereits katastrophal. Es ist zwingend erforderlich, dass humanitäre Helferinnen und Helfer arbeiten können, da die Ankunft neuer Vertriebener die Gesundheitseinrichtungen stärker belasten und das Epidemierisiko erhöhen werden“, erklärt Giovanni Sciolto, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in der Demokratischen Republik Kongo.
Da die Straßen nicht sicher sind, wurde ein Team von Aktion gegen den Hunger per Flugzeug entsandt, um die Bedürfnisse der neu angekommenen Menschen in den Geflüchtetenlagern der Region zu ermitteln.
Aktion gegen den Hunger ist im Einsatz und fordert friedliche Lösung
“Die Unsicherheit auf den Straßen verlangsamt den Transport von Materialien zur Bereitstellung von Trinkwasser und zum Bau von Latrinen für die vertriebene Bevölkerung. Das hindert uns auch daran, die Dörfer der verschiedenen Gemeinden zu erreichen, wo der Bedarf ebenfalls sehr hoch ist“, fügt Giovanni Sciolto hinzu.
Aktion gegen den Hunger ist besorgt über die Spirale der Gewalt und fordert eine friedliche Lösung der anhaltenden Konflikte zwischen den Gemeinden. Es ist zwingend erforderlich, dass alle Konfliktparteien die Zivilbevölkerung respektieren sowie den Zugang humanitärer Helfer zu den Schwächsten im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht.
Hinweis an die Redaktionen
Giovanni Sciolto, Landesdirektor der Demokratischen Republik Kongo, wird morgen in Ituri sein und steht für Interviews auf Englisch, Französisch und Italienisch zur Verfügung.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 51 Ländern aktiv ist und über 24 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.