Links im Bild ist ein Landwirt in Ugana zu sehen, der ein Bewässerungssystem justiert. Rechts im Bild ist eine lokale Mitarbeiterin zu sehen, die Wasserflaschen auf eine Ladefläche hebt.

Weltwassertag: Wasser ist elementar im Kampf gegen Hunger

Pressemitteilung vom: 20.03.2025

Wasser ist ein Menschenrecht, doch für Millionen von Menschen auf der Welt bleibt es ein unerreichbarer Luxus. Laut einer aktuellen Studie haben 4,4 Milliarden Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser, doppelt so viele wie bisher angenommen. 27 Prozent aller Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren sind auf wasserbedingte Krankheiten zurückzuführen. Die Folgen des Klimawandels, anhaltende Konflikte und eine unzureichende Finanzierung drohen die erzielten Erfolge auf dem Weg in eine wassersichere Zukunft zu zerstören.

„In unserer Arbeit sehen wir, welche katastrophalen Auswirkungen Wasserknappheit in vielen Ländern hat. Eine der Hauptursachen ist der Klimawandel, der in vielen Regionen zu Überschwemmungen und Dürren führt. Vieh stirbt, Nahrung wird zum Luxus. Wenn Nahrungsmittel knapp werden, steigen die Preise und Millionen von Menschen können sich keine Mahlzeit mehr leisten”, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. „Auch bewaffnete Konflikte verschärfen die Wassersituation.“  

Aktion gegen den Hunger ist sowohl in humanitären Krisensituationen wie Kriegen, Konflikten und Naturkatastrophen tätig, wo die Hilfsorganisation unter anderem Nahrung, Trinkwasser und medizinische Versorgung bereitstellt, um die Not zu lindern. Gleichzeitig führt die Organisation Entwicklungsprojekte durch, die darauf abzielen, lokale Kapazitäten zu stärken und Nachhaltigkeit zu gewährleisten, um so zum Wiederaufbau und zur langfristigen Verbesserung der Lebensbedingungen in den Gemeinden beizutragen.

Gaza: Zerstörte Wasserinfrastruktur  

Die nahezu vollständige Zerstörung der zivilen Infrastruktur durch den Gaza-Konflikt betrifft auch die Wasserversorgung. Etwa 67 Prozent der Wasser- und Abwasserinfrastruktur sind zerstört oder beschädigt. Die meisten Palästinenser*innen konsumieren verschmutztes und unsicheres Wasser, was ihre Gesundheit gefährdet.  62 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen, rund 1,4 Millionen Menschen, verfügen über weniger als 6 Liter Wasser pro Tag und Person. Derzeit gelangen weder Wasser noch Lebensmittel und Treibstoff in den Gazastreifen. Aktion gegen den Hunger mahnt, dass der Zugang zu humanitärer Hilfe nicht als Druckmittel im Krieg eingesetzt werden darf. Die Hilfsorganisation hat über eine Million Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland durch Soforthilfemaßnahmen unterstützt. Dazu gehören neben der Verteilung von Mahlzeiten und Trinkwasser, auch die Unterstützung von Landwirt*innen und Kleinunternehmen, die Förderung der lokalen Produktion von Nahrungsmitteln und frischem Gemüse sowie die Sicherstellung der Abfallentsorgung.  

Uganda: Intelligente Bewässerung für nachhaltige Landwirtschaft  

Die Folgen des Klimawandels und das Bevölkerungswachstum belasten die Wasserinfrastruktur in Uganda. Zudem beherbergt das Land 1,7 Millionen Geflüchtete. Nachhaltiges Wassermanagement ist für das Land von zentraler Bedeutung. In der Nakivale-Geflüchtetensiedlung hat Aktion gegen den Hunger ein innovatives Bewässerungssystem eingeführt, bei dem Grundwasser und Oberflächenwasser aus einem Rückhaltebecken zusammengeführt werden. Dieser Ansatz verringert die Abhängigkeit von den begrenzten Grundwasserreserven und gewährleistet gleichzeitig eine ganzjährige landwirtschaftliche Produktion.

Die Landwirt*innen spielen eine zentrale Rolle bei der Verwaltung des Systems. Wasserkomitees, die sich aus örtlichen Landwirt*innen zusammensetzen, sorgen für Bewässerungspläne, die sich am Bedarf der Kulturen orientieren. Tomaten, Zwiebeln, Wassermelonen und Chili gedeihen unter maßgeschneiderten Bewässerungsplänen. Die Gemeinde selbst profitiert von der Förderung eines gerechteren und bedarfsgerechten Zugangs zu einer wichtigen gemeinsamen Ressource. Indem die Entscheidungsgewalt in die Hände der örtlichen Landwirte gelegt wird, optimiert dieses System nicht nur die Wassernutzung, sondern stärkt auch die Ernährungssicherheit und die wirtschaftliche Stabilität und festigt gleichzeitig den Zusammenhalt der Gemeinschaft innerhalb der Geflüchtetensiedlung.

Kinder besonders gefährdet

27 Prozent der Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren sind auf Krankheiten zurückzuführen, die durch Wasser übertragen werden. Verunreinigtes Wasser und schlechte sanitäre Verhältnisse führen zu Krankheiten wie Cholera, Ruhr und Darminfektionen, die nicht nur lebensbedrohlich sind, sondern auch die Aufnahme von Nährstoffen durch den Körper verhindern.

„Wasser ist zentraler Bestandteil im Kampf gegen Hunger. Deswegen konzentriert sich ein wesentlicher Teil unserer Arbeit darauf, den Zugang zu Wasser zu verbessern. Es ist nicht nur für den Anbau und die Zubereitung von Lebensmitteln unerlässlich, sondern auch elementar, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern”, so Friedrich-Rust. 

20. MÄRZ 2025
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