Wir helfen seit: 2022
Mitarbeiter*innen: 10
Bevölkerung: 21,31
Erreichte Menschen 2023: 6.238
Unterernährungsrate: 35,4 %
Sambia galt lange als eines der demokratischsten Länder im südlichen Afrika und wird bis heute als politisch überwiegend stabil beschrieben. Die Auswirkungen einer zunehmend autoritären Regierung nach 2015 sind trotz einem friedlichen Machtwechsel im Jahr 2021 noch immer zu spüren.
Die Einwohnenden sehen sich einer komplexen humanitären Situation gegenüber, die aus dem Zusammenspiel aus Armut, den Folgen des Klimawandels, einer ausgeprägten sozialen Ungleichheit und einem starken Bevölkerungswachstum resultiert. Rund 21,3 Millionen Menschen leben 2024 schätzungsweise in Sambia, es wird damit gerechnet, dass sich die Zahl bis 2050 fast verdoppelt. Knapp die Hälfte der Bevölkerung lebt in Städten – die meisten mit 2,2 Millionen in der Hauptstadt Lusaka.
Wie ist die humanitäre Lage in Sambia?
- Die Menschen in Sambia sind mit Herausforderungen wie Mangelernährung, Ernährungsunsicherheit und einem unzureichenden Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneleistungen konfrontiert.
- Der Klimawandel führt zu ausgeprägten Dürren, aber auch intensiven Regenfällen und damit einhergehenden Überschwemmungen. Steigende Temperaturen setzen die Landwirtschaft und die Wasservorkommen unter Druck.
- Die Ernährungsunsicherheit wird vor allem durch die hohe Armutsrate, ökonomische Instabilität und die genannten Wetterextreme sowie Krankheitsausbrüche getrieben.
- Malaria stellt in Sambia mit mehreren Zehntausend Todesfällen pro Jahr eine Bedrohung dar, zudem hat das Land eine der höchsten HIV-Infektionsraten. In den vergangenen Jahren hat dies zu einer sehr hohen Zahl an Waisen geführt, von denen die meisten keine formale Schulausbildung behalten und ein Teil obdachlos ist. Viele ältere Kinder müssen nach dem Tod ihrer Eltern ihre Familie versorgen. Insgesamt arbeiten 1,2 Millionen der 7- bis 14-Jährigen. Die Säuglings-, Kinder- und Müttersterblichkeit ist verhältnismäßig hoch, weil nur rund 43 Prozent der Geburten medizinisch betreut werden können (Stand 2019).
- Sambia hat eine der höchsten Raten an geschlechtsspezifischer Gewalt: Mehr als 42 Prozent der Frauen und Mädchen dort haben bereits physische oder sexualisierte Gewalt erlebt – 25 Prozent allein im vergangenen Jahr.
Wie hilft Aktion gegen den Hunger?
Im Jahr 2023 konnten die Teams von Aktion gegen den Hunger mit neuen Programmen effektiv gegen die Ursachen von Armut, Hunger und den Verlust der biologischen Vielfalt ankämpfen. Dazu arbeiten wir verstärkt mit lokalen Organisationen zusammen – etwa um Wasserressourcen besser zu managen oder um die Bevölkerung besser auf Katastrophen vorzubereiten. Außerdem unterstützen unsere Teams Bäuerinnen und Bauern dabei, sogenannte klimasmarte Strategien umzusetzen, die die Feuchtigkeit und Fruchtbarkeit von Böden verbessern. So können sie trotz wiederkehrender Dürren gute Ernten einfahren.
In der westlichen Provinz Sambias unterstützen wir in diesem Zuge zusammen mit der Universität Sambia etwa Bäuerinnen und Bauern mit dürreresistenten Pflanzen wie der Augenbohne und erforschen, wie sie am besten angebaut wird.
Um geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen, sind wir in Gesprächen zu Selbsthilfegruppen für Frauen, um ihnen einen sicheren Raum zu bieten und dabei über die Ungleichheit der Geschlechter und einen Weg aus der Gewalt zu diskutieren.