Wir müssen handeln, bevor es zu spät ist
Somalia steht kurz vor einer Hungersnot. Extreme Trockenheit und die langanhaltenden Auseinandersetzungen bewaffneter Gruppen haben dazu geführt, dass die Nahrungsmittelsituation im Land besorgniserregend ist. Ähnliche Zustände kosteten 2011 mehr als 250.000 Menschen das Leben, da Hilfsprogramme zu spät einsetzten.
Die Ernteerträge sind gering, die Preise von Grundnahrungsmitteln steigen stetig. Weidetiere werden krank und verenden aufgrund der Dürre. Die überlebenden Tiere sind schwach und abgemagert und reichen oft nicht aus, um die Familien zu ernähren. Der Verlust ihrer Lebensgrundlage führt dazu, dass Familien verarmen.
Drei Millionen Menschen, das entspricht einem Viertel der somalischen Bevölkerung, befinden sich in einer ernsten Nahrungsmittelkrise. Mangelernährung ist besonders bei Kindern weit verbreitet. Die Hälfte der Bevölkerung, etwa 6,2 Millionen Menschen, benötigt humanitäre Hilfe.
Versorgung mit Wasser
Auch die Versorgung mit Wasser ist unzureichend. Ganze Dörfer mussten auf der Suche nach sauberem Wasser umsiedeln, beispielsweise in der Region Bakool im Süden Somalias. Zudem verbreiten sich durch unhygienische Lebensbedingungen Krankheiten, die durch verunreinigtes Wasser übertragen werden. Durchfallerkrankungen und Cholera führen oft zu Dehydrierung, die gerade für mangelernährte Kinder lebensgefährlich ist.
Wir handeln!
Aktion gegen den Hunger hat seine Projekte in der Region Bakool umgestellt und leistet Nothilfe. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verteilen Lebensmittel und richten Zugang zu sauberem Wasser und einer Sanitärversorgung ein. So versorgen wir im Distrikt Rabdhure seit Mitte Februar dieses Jahres durchschnittlich 876 Haushalte mit 30 Liter Trinkwasser pro Tag und bieten mobile Gesundheitsdienste an.
Gleichzeitig leisten unsere Teams in den Distrikten El Barde und Huddur Nothilfe in den Bereichen Gesundheit und Ernährung. Sie behandeln mangelernährte Kinder und schulen Eltern in der Betreuung und Pflege von Kindern.
Aktion gegen den Hunger kann die Anstrengungen vervielfachen, um weitere Gebiete und mehr Menschen zu erreichen. Unser Einsatz ist allerdings nur dann möglich, wenn die Sicherheit für die Bevölkerung und die humanitären Akteure garantiert werden können.
Foto: Guy Calaf