Ostukraine: Erhalt der Wasserinfrastruktur
Im Osten der Ukraine, in der Region Poposna, arbeitet Aktion gegen den Hunger mit lokalen Ingenieuren und Behörden zusammen, um die vorhandene Wasserversorgung wieder instand zu setzen und zu erhalten. Viele Wassersysteme wurden durch die anhaltenden Kämpfe in der Ostukraine stark beschädigt und verfallen zunehmend.
In Absprache mit den lokalen Behörden, die für die Wasserverteilung zuständig sind, stellt Aktion gegen den Hunger Baumaterial zur Verfügung, das für die Reparaturen nötig ist. Die Wahl der Materialien erfolgt in Absprache mit lokalen Ingenieuren. Bereits 3,5 km ist die Kanalisation lang, die Aktion gegen den Hunger in der Region Poposna mit aufgebaut hat.
Neben dem eingeschränkten Zugang zu Wasser stellt die Qualität des Wassers ein weiteres Problem dar. „Während der Bombenangriffe wurde die Wasserinfrastruktur zerstört. An vielen Orten konnten die Rohre und Kanalisation nicht repariert werden. Zwar gab es flüchtige, oberflächliche Reparaturen, doch noch immer geht viel Wasser verloren. Wir haben große Schwierigkeiten, die Stellen zu finden, an denen ein Rohrbruch besteht. Durch diese offenen Stellen in der Leitung gelangen zudem Verunreinigungen und Bakterien in das Wasser. Wir können nicht sicher sein, dass das Wasser, das in den Haushalten ankommt, auch wirklich sauber ist“, erzählt Jouganov Sergeï. Er hat 13 Jahre lang in einer Firma gearbeitet, die für die Wasserverteilung in Luhansk zuständig war. Seit dem Konflikt lebt er in Poposna und arbeitet nun bei der Verwaltung als Verantwortlicher für die Wasserversorgung.
„Mit sehr geringen finanziellen Ressourcen, dafür aber mit einem erfahrenen Team, erfolgen die Reparaturen seit etwa zwei Jahren. Von unserem Gehalt kann man kaum leben. Auch wenn wir externe Finanzierungen finden, erhalten wir gerade mal 20 bis 30 Prozent unseres früheren Gehalts. Gerade aufgrund der eingeschränkten Mittel ist das Baumaterial, das Aktion gegen den Hunger uns zur Verfügung stellt, sehr wertvoll.“
Von den Reparaturen, die Aktion gegen den Hunger mit lokalen Ingenieuren und Behörden zusammen durchführt, profitieren sowohl die lokale Bevölkerung als auch die Menschen, die vor dem Konflikt im eigenen Land auf der Flucht sind.
Fotos: Aktion gegen den Hunger Ukraine