Nach dem Besuch eines unserer Zentren zur Behandlung von Mangelernährung in Baran, Nordindien, hat die dreijährige Bhumika nun die Chance, ein erfülltes, glückliches und produktives Leben zu führen. Das ist ihre Geschichte:
Bhumika war mangelernährt – jetzt darf sie leben!
Für Eltern überall auf der Welt hat die Ernährung ihrer Kinder oberste Priorität. Vor allem in den ersten Wochen und Monaten des jungen Lebens ist es wichtig, dass ein Kind alle wichtigen Nährstoffe erhält. Aber bereits in der Schwangerschaft legt die Ernährung der Mutter den Grundstein für die Gesundheit ihres Kindes.
Doch für viele Eltern weltweit, so auch in Baran im Bundesstaat Rajasthan im Norden Indiens, ist der Zugang zu guten, nahrhaften Lebensmitteln und medizinischer Beratung während der Schwangerschaft eingeschränkt. Dies kann die frühe Entwicklung ihrer Kinder beeinträchtigen.
Bei einer seiner Routineuntersuchungen traf Balram, ein Gesundheitshelfer von Aktion gegen den Hunger, die dreijährige Bhumika. Ihre Mutter Sunita war sehr besorgt über ihren schlechten Gesundheitszustand.
In der Klinik angekommen, wird Bhumikas Arm direkt mithilfe eines MUAC-Bandes gemessen. Die Diagnose ist schnell klar: Das kleine Mädchen ist stark mangelernährt.
Neben Bhumikas Behandlung erwartet die Familie in der Klinik noch viel mehr: So lernt ihre Mutter Sunita in einer Kochschulung, wie sie ihre Familie auch mit wenigen Mitteln gesund ernähren kann.
Außerdem lernen die Familien in der Klinik, wobei es beim Händewaschen ankommt. So können sie sich vor ansteckenden Krankheiten schützen.
Die Schulungen machen Sunita sichtlich Spaß – hier kann sie vieles für die Zukunft mitnehmen.
Damit die Kinder genügend Ablenkung haben, gibt es bunte Spielsachen, die ihnen die Zeit in der Klinik erleichtern.
„Sie hatte immer wieder Durchfall und musste erbrechen, und sie war auch dehydriert“, erklärt Sunita. Nach einer Untersuchung stellte Balram bei dem kleinen Mädchen eine schwere Mangelernährung fest und überwies Bhumika sofort in das Behandlungszentrum von Aktion gegen den Hunger. Am Ende rettete ihr diese schnelle Reaktion das Leben.
Bhumika wurde in unserem Behandlungszentrum aufgenommen. Ein Arzt untersuchte sie täglich und verschrieb ihr Medikamente. Das Beste: Bhumika selbst machte alles gerne mit – denn es gab im Zentrum viele Spielsachen, die sie von den täglichen Untersuchungen ablenkten. Mit der Zeit wurde sie immer kräftiger und sprühte nur so vor Lebensfreude.
Ihre Mutter Sunita nahm währenddessen an Beratungsgesprächen über nahrhaftes Essen und gesunde Ernährungsgewohnheiten teil und erfuhr so, wie sie nicht nur ihre kleine Tochter, sondern ihre ganze Familie und auch sich selbst auch mit wenig Mitteln gesund ernähren kann.
Die Rückkehr nach Hause
Nachdem Bhumika unglaubliche 500 Gramm in nur 16 Tagen zugenommen hatte, wurde sie aus dem Zentrum entlassen. Ihre Behandlung war damit noch nicht abgeschlossen, doch die Familie freute sich, wieder nach Hause zurückkehren zu können.
Nur wenige Wochen brauchte Bhumika, um wieder zu Kräften zu kommen. Die Familie kehrt nun gestärkt und mit viel Wissen für die Zukunft nach Hause zurück.
Wir überreichten Sunita einen Lebensmittelkorb mit Zutaten wie Hülsenfrüchten und Reis, die die Ernährung ihrer Familie verbessern würden. Unsere Gesundheitshelfer*innen gaben ihr zum Abschluss noch eine kleine Kochdemonstration, um ihr zu zeigen, wie sie das Beste aus ihrem Lebensmittelkorb herausholen kann.
Zuhause ging es dann weiter: Ein Helfer von Aktion gegen den Hunger und ein Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens überwachten Bhumikas Gesundheitszustand sechs Wochen lang durch regelmäßige Hausbesuche. Nach und nach nahm das Mädchen immer mehr an Gewicht zu.
„Früher hat Bhumika keine Milch getrunken, jetzt freut sie sich über jeden Schluck. Sie isst jetzt auch Roti [ein indisches Fladenbrot; Anm. d. Red.] und Gemüse“, erzählt Sunita. „Ich achte auch darauf, dass wir uns beide vor dem Essen die Hände waschen.“
Für den bestmöglichen Start ins Leben
Balram und sein Team beobachten Bhumikas Fortschritte genau. Nachdem sie das Behandlungszentrum verlassen hatte, besuchten sie die Familie zweimal im Monat, und Sunita nahm weiter an Beratungs- und Informationsveranstaltungen teil.
Mittlerweile ist die Familie wieder in ihrem Zuhause angekommen. Sunita weiß jetzt, wie sie ihre Tochter Bhumika und ihre ganze Familie gesund ernähren kann.
Sunita weiß nun, wie sie verhindern kann, dass Bhumika einen Rückfall erleidet. Auch bei Krankheiten handelt sie direkt: Wenn ihre Tochter jetzt eine Grippe, Durchfall oder Husten hat, weiß Sunita, dass sie sie sofort ins Krankenhaus bringen kann. „Ich bringe Bhumika alle zwei Wochen zur Untersuchung ins Behandlungszentrum und lasse jede Woche ihr Gewicht kontrollieren“, berichtet die junge Mutter.
„Früher war sie schwach, aber jetzt geht es ihr viel besser.“ Sunita ist überglücklich, dass ihre Tochter wieder zu Kräften kommen konnte.
Eltern wie Sunita wollen ihrem Kind den bestmöglichen Start ins Leben ermöglichen. Aktion gegen den Hunger gehört zu den führenden Organisationen im weltweiten Kampf gegen den Hunger. Wir retten das Leben von Kindern und helfen Gemeinden, sich vom Hunger zu befreien. Machen auch Sie mit!
