Was sind Menschenrechte?
Der Begriff Menschenrechte bezieht sich auf Rechte, die universell allen Menschen von Geburt an zustehen. Es gibt keine einheitliche Definition dieser Rechte, da sich sowohl ihr Inhalt als auch die Mechanismen zu ihrem Schutz ständig entwickeln. Vereinfacht gesagt leiten sich alle Menschenrechte aus der unantastbaren Würde des Menschen ab und sind unveräußerlich, unteilbar und unverzichtbar.
Weltweit gibt es mehrere Menschenrechts-Chartas, welche die wichtigsten dieser Rechte zusammenfassen. Aktion gegen den Hunger orientiert sich an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR), die 1948 von den Vereinten Nationen beschlossen wurden. Sie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg als Reaktion auf das große Unrecht der NS-Zeit und des Holocausts in Deutschland.
Das Recht auf Nahrung wird auch durch die Menschenrechtskonvention gestützt.
Zentrale Rechte der AEMR
Die Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen definiert: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ (Artikel 1). Diese Rechte sind „ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand“ zu gewähren (Artikel 2).
Einige weitere elementare Menschenrechte sind:
- das Recht auf Leben und Freiheit (Artikel 3)
- das Verbot der Sklaverei (Artikel 4)
- das Verbot der Folter (Artikel 5)
- die Gleichheit vor dem Gesetz (Artikel 7)
- das Asylrecht (Artikel 14)
- die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit (Artikel 18)
Seit 2010 ist das Recht auf Wasser ein Menschenrecht. Allem voran steht die Versorgung mit sauberem Trinkwasser, aber auch das Händewaschen zur Vorbeugung von Krankheiten ist wichtig.
Menschenrechte: Fest verankert für jede Person
Die AEMR bildet den Grundbaustein des Menschenrechtssystems der Vereinten Nationen. Es gibt mittlerweile viele weitere Konventionen, die auf ihr aufbauen und die ursprüngliche Erklärung noch einmal weiter spezifizieren. Ein bekanntes Beispiel ist die Kinderrechtskonvention. Sie ist weltweit anerkannt und hat die meisten Unterschriften. Auch das Grundgesetz in Deutschland basiert zu großen Teilen auf den universellen Menschenrechten.
Was haben die Menschenrechte mit humanitärer Hilfe zu tun?
Aus den Menschenrechten entwickelten die Vereinten Nationen die „17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung“, die als praktische Anwendung von Menschenrechten verstanden werden können. Anhand dieser Ziele lässt es sich gut erklären, welche Rolle humanitäre Hilfe im Menschenrechtskontext spielt. Obwohl selbstverständlich alle Ziele wichtig sind, fokussiert sich Aktion gegen den Hunger besonders auf die folgenden vier:
Das ist unser Kernmandat: Eine Welt ohne Hunger. Wir fördern die Ernährungssicherheit von Gemeinden, um den Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen. Wir vermitteln neue landwirtschaftliche Techniken und innovative Anbaumethoden, um die Menschen widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels oder Naturkatastrophen zu machen.
Wir tragen dazu bei, ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern. Wir behandeln mangelernährte Kinder und leisten medizinische Hilfe. Dabei lassen wir uns weder von Katastrophen noch abgelegenen Regionen abhalten – unsere mobilen Kliniken sind immer im Einsatz!
Nur etwa 2/3 der Rechte, die für Männer gelten, gelten im globalen Durchschnitt auch für Frauen und Mädchen. Wir wollen Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung und vollen Ausübung ihrer Rechte befähigen. Frauen und Mädchen sind zudem nicht nur überproportional von Hunger betroffen, sondern spielen auch eine Schlüsselrolle im Kampf gegen Hunger. All unsere Projekte sind daher gendersensibel gestaltet und haben das Ziel, die Rolle von Frauen und Mädchen in ihren Gemeinschaften zu stärken. Wir fordern die Stärkung von Frauenrechten in Deutschland sowie im internationalen Kontext.
Sauberes Trinkwasser, Latrinen, Seife und Produkte für Monatshygiene — über diese Dinge sollte jeder Mensch verfügen. Humanitäre Maßnahmen im Bereich Wasser-, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) sind daher elementare Bestandteile unserer Projektarbeit weltweit. So beugen wir lebensgefährlichen Erkrankungen wie Cholera oder COVID-19 vor und sichern Überlebenden von Hunger, Konflikten oder Naturkatastrophen ein Überleben in Würde.
Politische Arbeit
Humanitäre Nothilfe ersetzt nie politische Lösungen von Missständen. Neben unserer Projektarbeit vor Ort setzen wir uns daher auch auf politischer Ebene für humanitäre Belange ein. Neben der Mitarbeit in Gremien und Ausschüssen sind Petitionen sind ein wichtiges Werkzeug, mit welchem wir uns und unseren Unterstützer*innen politisches Gehör verschaffen und Druck für politischen Wandel aufbauen. Frieden ist beispielsweise die einzige langfristige Lösung, die humanitäre Lage im Jemen zu verbessern. Daher haben wir mit einer Petition an die Bundesregierung appelliert, Waffenexporte an alle beteiligten Kriegsparteien zu stoppen.
Universelle Rechte, wie die Gleichheit jedes Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Glauben sind wichtige Grundpfeiler unserer Arbeit weltweit. Wir setzen uns mit unseren Programmen für Gleichberechtigung und Geschlechtergerechtigkeit ein, indem wir marginalisierte Gruppen wie Frauen oder Minderheiten gezielt in unsere Strategieplanung einbinden. Unsere Hilfsprogramme stehen allen Menschen, unabhängig von Religion, Hautfarbe oder sexueller Identität zu.
Um unsere wichtige Arbeit zum Schutz der Menschenrechte weiter durchzuführen und ausbauen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Helfen Sie uns heute mit Ihrer Spende dabei, für Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichstellung und dem Zugang zu sauberem Wasser für alle zu kämpfen. Gemeinsam schaffen wir es, unsere Vision Wirklichkeit werden zu lassen: eine Welt, frei von Hunger!