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SYRIEN

WIE WIR HELFEN
Ernährung und Gesundheit Ernährung und Gesundheit
Wasser, Sanitär und Hygiene Wasser, Sanitär und Hygiene
Lebensgrundlagen Lebensgrundlagen
Politische Arbeit Politische Arbeit
KERNFAKTEN

Wir helfen seit:  2008

Mitarbeiter*innen:  69

Bevölkerung:  23,23 Mio.

Erreichte Menschen 2023:  809.340

Unterernährungsrate:   34 %

Wie ist die Situation in Syrien?

Nach dem Sturz der syrischen Regierung befindet sich Syrien nach mehr als 13 Jahren Bürgerkrieg in einer Übergangsphase. Seit dem 27. November 2024 haben mehr als 350.000 Menschen Schutz vor den Kämpfen gesucht und sind aus ihrem Zuhause in andere Gebiete und Dörfer geflohen. Die Fluchtbewegungen und ein harter Winter verschärfen die bereits katastrophale humanitäre Lage.

Der Bürgerkrieg hat knapp 600.000 Menschen das Leben gekostet. Weite Teile der Infrastruktur sind zerstört, die Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem sind zusammengebrochen. Millionen Frauen, Männer und Kinder sind auf der Flucht. Die Lebensumstände der Bevölkerung verschlechtern sich stetig. Viele syrische Geflüchtete suchen Zuflucht in den Nachbarländern Irak, Türkei, Libanon und Jordanien und leben dort in behelfsmäßigen Unterkünften, Rohbauten, Flüchtlingslagern oder bei Gastfamilien. In Syrien selbst sind über sechs Millionen Menschen auf der Flucht.

Neben dem langwierigen Konflikt ist das Land mit zahlreichen Krisen konfrontiert: Menschen werden aus ihren Häusern vertrieben, Epidemien wie die Cholera breiten sich aus, Dürreperioden schaden der Landwirtschaft und Naturkatastrophen wie das verheerende Erdbeben im Februar 2023 sorgen für große Not.

Ende 2023 waren 16,7 Millionen Menschen in Syrien auf humanitäre Hilfe angewiesen. 90 Prozent der Bevölkerung sind unter die Armutsgrenze gefallen. Die Familien müssen sich zwischen Lebensmitteln, Schule, Medikamenten oder Treibstoff entscheiden, da sie sich nicht alles leisten können. Auch der Hunger bei Kindern steigt. Schätzungen zufolge leiden in Syrien mehr als 609.900 Kinder unter fünf Jahren an akuter Mangelernährung. Die Lebenserwartung der syrischen Kinder ist seit Beginn des Bürgerkrieges um 13 Jahre gesunken.

Wir sind trotz der schwierigen Lage vor Ort und leisten dringend benötigte Hilfe: Unsere Teams verteilen Trinkwasser, Hygiene- und Lebensmittelpakete an die Notleidenden und reparieren die zerstörte Infrastruktur. Zudem unterstützen wir Betroffene, die unter den Folgen von Krieg, Gewalt und Vertreibung leiden, durch psychologische Hilfe.

Was sind die zentralen humanitären Herausforderungen?

Millionen Menschen haben das Land während des Bürgerkriegs verlassen. Gewalt, Not und Hunger beherrschen den Alltag der Menschen. Die größte Herausforderung für Hilfsorganisationen in Syrien ist, Zugang zu den Betroffenen zu erlangen. Die angespannte Sicherheitslage führt dazu, dass Hilfe oft nur eingeschränkt möglich ist. Die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser stellt eine große Schwierigkeit dar, da die Wasserinfrastruktur stark zerstört oder gar nicht mehr vorhanden ist.

2020 wurden unsere Teams durch die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Trotzdem konnten wir über zwei Millionen Menschen erreichen – doppelt so viele wie im Jahr zuvor!

Wie hilft Aktion gegen den Hunger in Syrien?

Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien aktiv und einer der wichtigsten Akteure, wenn es um Programme im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WaSH) geht. Wir beobachten die Übergangsphase nach dem Sturz der Regierung in Syrien genau und orientieren unsere Einsätze an der aktuellen Sicherheitslage. Sobald diese es zulässt, werden wir unsere Arbeit vor Ort – die wir aktuell unterbrechen mussten – wieder aufnehmen

  • In Katastrophensituationen sind wir vor Ort und leisten Nothilfe sowie psychosoziale Betreuung.
  • Wo es der Zugang erlaubt, sanieren wir vorhandene Wasserversorgungssysteme, Latrinen und Abwassersysteme. Ist dies nicht möglich, versorgen wir die Gemeinden mit Trinkwasser.
  • Wir verteilen Lebensmittel, Werkzeuge, Arbeitsmaterialien sowie Pflanzen und Samen zum Anbau von Gemüse.
  • Dank unserem Pilotprojekt nutzen wir Solarenergie zum Antrieb von Wasserpumpen.
  • Wir klären die Menschen über die Wichtigkeit von Hygienepraktiken auf, um das Risiko von Krankheitsausbrüche zu minimieren.

Laufende Projekte

Humanitäre WASH-Hilfe durch die Stärkung nationaler und subnationaler Koordinierungsplattformen
  • Direkt Begünstigte: 30 nationale und subnationale Plattformen zur Koordinierung humanitärer WASH-Maßnahmen und ihre Partner (etwa 1050 Organisationen, einschließlich lokaler Organisationen)  

  • Laufzeit: Januar 2023 bis Oktober 2025 

  • Mittelherkunft: Auswärtiges Amt, Aktion gegen den Hunger 

  • Fördervolumen: 4.389.196,41 €  

  • Länder: Global (In 2021 fanden 20 Einsätze in 12 Ländern statt, darunter: Zentralafrikanische Republik, Tschad (2), Äthiopien (3), Fidschi, Guinea, Haiti (2), Libanon, Mosambik (4), Nigeria, St. Vincent und die Grenadinen, Sudan (2) und Syrien) 

Rund zwei Milliarden Menschen leben immer noch ohne sichere Trinkwasserversorgung. Eine wirksame Reaktion auf humanitäre Krisen ist eine Voraussetzung dafür, dass die humanitären Bedarfe von in Not geratenen Menschen gedeckt werden können. Dabei müssen die humanitären Bedarfe schnellstmöglich evaluiert und eingeschätzt werden und die Kapazitäten und Reaktionsfähigkeiten von verschiedenen Organisationen zusammengebracht werden. Ziel des Projektes ist es, durch die Unterstützung nationaler und subnationaler Koordinationsplattformen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH) eine effektive und effiziente Koordination in humanitären Krisen zu gewähren und damit Menschen in Not besser zu helfen. Insgesamt werden etwa 30 nationale Koordinierungsplattformen und mindestens 1.015 lokale Partner/Koordinierungsstellen durch globale oder Fernunterstützung sowie kurzfristige Einsätze von Expert*innen vor Ort gestärkt. Mobile Unterstützungsteams stehen auf Abruf bereit und können in Krisenfällen entsendet werden, um direkt vor Ort bei der Koordination zu unterstützen.

Folgende Maßnahmen werden umgesetzt:  

Unterstützung der nationalen Koordinierungsplattformen und lokalen Partner bei:  

  • dem Aufbau von eigenen Kapazitäten im Bereich Informationsmanagement und Koordination durch Schulungen, Trainings, virtuelle Fernunterstützung sowie einen zentralen Helpdesk 

  • der Diagnose von Problemen und der Entwicklung von Strategien zur effizienteren Koordination  

  • der Ausarbeitung von Notfallvorsorge- und Reaktionsplänen 

  • der Erarbeitung von Übergangsplänen von humanitärer Hilfe zu Entwicklungszusammenarbeit  

  • der Entwicklung von Strategien zu Lokalisierung und Inklusion 

Darüber hinaus erhalten die nationalen Koordinierungsplattformen und ihre Partner direkte und schnelle Unterstützung durch die Support-Teams vor Ort, die auf Anfrage entsendet werden. 

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