40 Jahre Aktion gegen den Hunger: Die Herausforderungen bleiben immens
Zahl der hungerleidenen Menschen steigt wieder
„Wir haben im Kampf gegen den globalen Hunger einiges erreicht. Aber es ist ein Skandal, dass in einer Welt des Überflusses immer noch Millionen Menschen jedes Jahr an Mangelernährung sterben“, so Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger. Die zunehmende Zahl der globalen Konflikte und die Folgen des Klimawandels haben dazu geführt, dass die Anzahl der Menschen, die an Hunger leiden, seit 4 Jahren wieder steigt. Aktuell sind es 821 Millionen.
Waffenstillstandsabkommen werden ignoriert - humanitäre Hilfe blockiert
„Wenn Waffenstillstandsabkommen nicht eingehalten werden und Hunger als Waffe gegen die Bevölkerung genutzt wird, ist es unerlässlich, neben der konkreten Hilfe vor Ort Politik und Regierungen zu überzeugen, alles Erdenkliche zu tun, um das Menschenrecht auf Nahrung zu schützen“, so Friedrich-Rust. Zunehmend werden humanitäre Helferinnen und Helfer selbst Opfer von Gewalt: 200 sind in diesem Jahr bereits ums Leben gekommen.
Eine der führenden Organisationen im Kampf gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger wurde am 15. November 1979 in Frankreich von französischen Intellektuellen wie Bernard-Henri Lévy als humanitäre Reaktion auf den Krieg in Afghanistan gegründet. Erster Präsident der Organisation war der Nobelpreisträger in Physik Alfred Kastler. Es folgten weitere Hilfseinsätze zum Beispiel während der Hungersnot in Uganda (1981) und Äthiopien (1985), dem Genozid in Ruanda (1994), dem Kosovokrieg (1999) und dem Tsunami in Südostasien (2004). Seitdem hat sich Aktion gegen den Hunger zu einer der führenden Organisationen im Kampf gegen den Hunger entwickelt und das Tätigkeitsfeld ausgeweitet: Neben der akuten Nothilfe in Krisensituationen werden Entwicklungsprogramme aufgelegt, um die betroffene Bevölkerung dabei zu unterstützen, langfristige Strategien gegen den Hunger zu entwickeln. Die Menschen werden darin bestärkt, die eigenen Lebensgrundlagen selbständig und nachhaltig zu verbessern.
In 50 Ländern und Regionen im Einsatz gegen Hunger und Not
Heute ist Aktion gegen den Hunger in 50 Ländern und Regionen aktiv und leistet notwendige humanitäre Hilfe insbesondere in Kriegs- und Krisenregionen wie im Jemen, in Syrien oder dem Tschad. „Aktion gegen den Hunger ist in krisengeschüttelten Ländern im Einsatz, in die sich andere nicht wagen“, so beschrieb Nelson Mandela 2004 die Arbeit von Aktion gegen den Hunger. Zudem ist Aktion gegen den Hunger in Regionen tätig, die besonders schwer von den Folgen des Klimawandels betroffen sind, wie in der Sahelzone oder dem Horn von Afrika. Aktion gegen den Hunger unterstützt geflüchtete Rohingya in Bangladesch und bekämpft Epidemien wie die Ebola-Krise im Kongo.
Wir sind die Generation, die den Hunger besiegen kann
„Mit dem Ziel 2 der Nachhaltigen Entwicklungsziele hat sich die Weltgemeinschaft vorgenommen, den Hunger bis 2030 zu beenden. Das wird eine immense Herausforderung. Wir sind die Generation, die dafür sorgen kann, dass dieses Ziel erreicht wird. Unser Einsatz für eine Welt ohne Hunger geht weiter“, so Friedrich-Rust.