9 Jahre Syrienkrieg: Humanitäre Lage verschärft sich täglich
Krieg in Syrien geht ins zehnte Jahr
Der syrische Bürgerkrieg geht am 15. März bereits in das zehnte Jahr. Die Folgen sind für die gesamte Region katastrophal. Die dramatische humanitäre Lage für die Menschen hat sich seit der Eskalation im Nordwesten des Landes nochmals verschärft, weitere 960.000 Menschen sind seitdem auf der Flucht. Und auch in den provisorischen und völlig überfüllten Flüchtlingslagern in den Nachbarländern spitzt sich die Lage zu. Aktuell sind 18 Millionen Menschen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Eine langfristige politische Lösung für die Region
„Deutschland und Europa müssen endlich ihrer internationalen Verantwortung gerecht werden und eine Lösung des Konflikts herbeiführen. Die Menschen in der Region brauchen schnell und wirksam Hilfe“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger. „Momentan sind erst 62 Prozent der benötigten finanziellen Mittel für den Nothilfeeinsatz vor Ort gedeckt. Um einen umfassenden humanitären Schutz in der Region leisten zu können, muss die internationale Gemeinschaft mehr Hilfsgelder zur Verfügung stellen“, so Friedrich-Rust.
Aktion gegen den Hunger leistet Nothilfe
Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien tätig. Wichtige Schwerpunkte des humanitären Einsatzes sind Gesundheits- und Ernährungsprogramme, der (Wieder-)Aufbau von Infrastruktur und die Entwicklung nachhaltiger Lebensgrundlagen. Ein zentraler Bestandteil der Projekte besteht darin, der lokalen Bevölkerung den Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen zu ermöglichen.
15,5 Millionen Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser
Die Wasserversorgung im ganzen Land hat sich dramatisch verschlechtert. „15,5 Millionen Menschen in Syrien sind für ihre grundlegende Wasserversorgung auf humanitäre Unterstützung angewiesen“, sagt Pablo Alcalde, Referent für den Wasser-, Sanitär- und Hygienebereich bei Aktion gegen den Hunger. „Sie haben keinen Zugang zu sauberen Wasserquellen und müssen sich entweder für horrende Preise Wasser von fahrenden Tanklastern kaufen oder verschmutztes Wasser trinken.“
Gesundheits- und Wasserversorgung hat oberste Priorität
Vor allem in den überfüllten Flüchtlingslagern ist die Lage desolat. „In vielen Notunterkünften ist die sanitäre Situation katastrophal. Wir müssen alles tun, um die Ausbreitung von durch Wasser übertragene Krankheiten, wie beispielsweise der Cholera, zu verhindern. Der Zugang zu sauberem Wasser und grundlegender Hygiene ist nicht nur eine Frage der Gesundheit und des Überlebens, sondern auch eine Frage der Menschenwürde“, erklärt Alcalde.