Berlin bekommt ein neues Filmfestival - Schirmherrschaft übernimmt Ai Weiwei
Dokumentarfilme geben Menschenrechten ein Gesicht
Der Zugang zu Nahrung, Wasser, Teilhabe, Bildung und Arbeit ist nicht selbstverständlich. Menschenrechte müssen immer wieder neu eingefordert und behauptet werden. Wir wollen mit dem Human Rights Film Festival Berlin eine neue Plattform etablieren, um Menschenrechte zu stärken und menschliche Schicksale in den Fokus zu stellen: Dokumentarfilme geben Menschenrechten ein Gesicht.
"Filme berühren uns mehr als jedes andere Medium"
Kriege, Ausbeutung, Hunger, Vertreibung – die Liste der Menschenrechtsverletzungen ist lang. 2016 waren über 65 Millionen Menschen auf der Flucht; das sind mehr als je zuvor. Doch Zahlen erzählen keine Geschichte. Das neu ins Leben gerufene Human Rights Film Festival Berlin möchte mit Dokumentarfilmen die Augen öffnen für Menschen und ihre Lebenswirklichkeit. „Filme berühren uns mehr als jedes andere Medium. Als Zuschauerinnen und Zuschauer begeben wir uns auf eine Reise und werden Teil der Geschichte. Dokumentarfilm ist das Medium, um über Krisen zu sprechen, sie emotional nachvollziehbar zu machen und anschließend politisch aktiv zu werden“, sagte Jan Sebastian Friedrich-Rust, Executive Director bei Aktion gegen den Hunger. Die humanitäre und entwicklungspolitische Organisation hat das Filmfestival initiiert.
Ai Weiwei hat die Schirmherrschaft übernommen - Namhafte Kuratorinnen und Kuratoren unterstützen das Festival
Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat die Schirmherrschaft übernommen. Darüber hinaus wird das Human Rights Film Festival Berlin von namhaften Kuratorinnen und Kuratoren unterstützt:
• Hana Kulhánková verantwortete von 2000 bis 2017 das weltweit größte Dokumentarfilmfestival für Menschenrechte „One World“ in Prag.
• Grit Lemke, freie Journalistin, Autorin und Kuratorin, leitete bis 2017 das Filmprogramm beim Dokumentarfilmfestival DOK Leipzig.
• Thomas Schadt ist Dokumentarfilmer, Regisseur, Produzent, Fotograf und Buchautor sowie Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg.
• Valentin Thurn, Filmemacher für ARD, ZDF, ARTE und andere öffentlich-rechtliche Sender. Zu seinen bekanntesten Werken zählt „Taste The Waste“ (2011).
Flucht und Migration, Folgen des Klimawandels und Ungleichbehandlung von Frauen und Männern
Im Rahmen der Kinowoche werden wichtige menschenrechtliche, politische und humanitäre Problemfelder thematisiert. Neben dem Schwerpunktthema Flucht und Migration sind dies beispielsweise die Folgen des Klimawandels und die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern – Faktoren, die Hunger und Armut weltweit bedingen und immer wieder aufs Neue produzieren. „Filme können uns zeigen, dass abstrakte Menschenrechte sehr konkrete Bedürfnisse sind: gutes Essen zum Beispiel, das längst nicht für jeden auf diesem Planeten verfügbar ist. Toll, dass es endlich ein Festival für diese Filme gibt“, so Valentin Thurn, Dokumentarfilmer und Mitbegründer von Foodsharing e.V., einer bundesweiten Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt.
"Wir wollen Menschen in Berlin und Brandenburg zum Nachdenken und Handeln bewegen"
Das Human Rights Film Festival Berlin dient auch als eine Plattform für Vernetzung. Diskussionsveranstaltungen und Workshops sollen den Nord-Süd-Dialog fördern sowie Filmschaffende, Nichtregierungsorganisationen und Zivilgesellschaft zusammenbringen. „Politische Bildungsarbeit heißt für uns auch, neue Zielgruppen zu sensibilisieren. Wir wollen Menschen in Berlin und Brandenburg zum Nachdenken und Handeln bewegen“, so Jan Sebastian Friedrich-Rust von Aktion gegen den Hunger.
Insgesamt zeigt das Festival über 20 verschiedene Filme in rund 40 Vorführungen im Babylon Mitte und im Hackesche Höfe Kino. Es findet vom 20. bis 26. September in Berlin statt.
www.humanrightsfilmfestivalberlin.com