Erdbeben Syrien und Türkei: Sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und sichere Unterkünfte
Nach dem verheerenden Erdbeben läuft die dringend benötigte Nothilfe von Aktion gegen den Hunger auf Hochtouren. Nothilfe-Teams in der Türkei und Syrien kümmern sich um die vorrangigen Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung. Neben der Verteilung von Lebensmitteln, Kochern, Decken, Medikamenten und Hygiene-Kits spielt die psychosoziale Unterstützung der Betroffenen eine große Rolle.
Nothilfe in der Türkei und Syrien: Reaktion auf grundlegende Bedarfe
„Im Moment arbeiten wir daran, den dringenden Bedarf an Lebensmitteln, Hygieneprodukten, Kleidung, Decken und Öfen zu decken. Wir unterstützen Gemeinschaftsküchen in der Nähe des Epizentrums des Bebens und versorgen 3.000 betroffene Menschen mit drei Mahlzeiten am Tag. Darüber hinaus entwickeln wir zusammen mit unserer Partnerorganisation in der Türkei, Support to Life, ein ganzheitliches Programm, das psychische Gesundheit und psychosoziale Unterstützung umfasst“, sagt Lucía Villamayor, Notfallkoordinatorin von Aktion gegen den Hunger in der Türkei.
Bei Katastrophen ist verunreinigtes Wasser ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko, die Gefahr von Infektionskrankheiten steigt. Deshalb sind sauberes Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneschutzmaßnahmen besonders wichtig.
„Aktion gegen den Hunger bringt viel technische Expertise in den Bereichen Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene, Ernährungssicherheit und Unterkünfte mit, die für uns als Partnerorganisation besonders wichtig ist, um eine effektive humanitäre Hilfe leisten zu können“, erklärt Gözde Kazaz von Support to Life, einer türkischen humanitären Organisation, die vor Ort tätig ist und von Aktion gegen den Hunger unterstützt wird. „Zu den wichtigsten Bedarfsartikeln gehören Windeln für Babys, ältere und behinderte Menschen, Hygienesets, Heizungen und Beleuchtung.”
In den von den Erdbeben verwüsteten Städten verteilt Aktion gegen den Hunger Versorgungspakete, um den unmittelbaren Bedarf der Bevölkerung zu decken. „Kurzfristig können wir mit dieser humanitären Hilfe den Menschen ein gewisses Maß an Normalität bieten, sei es mit Sanitärsets und Lebensmittelkörben, aber auch mit Kleidung, Kochherden, Zelten und Maßnahmen zum Kinderschutz“, sagt Cristina Izquierdo, Koordinatorin für Ernährung und Gesundheit im Nothilfeteam von Aktion gegen den Hunger.
„In der Türkei und in Syrien sind die Menschen, die durch die Erdbeben ihre Häuser verloren haben, extremer Kälte und Winterstürmen ausgesetzt und leben im Freien in Zelten oder Autos“, sagt Izquierdo. „Aktion gegen den Hunger hilft bei der Errichtung von Unterkünften, um die Vertriebenen vor dem Winterwetter zu schützen. Außerdem verteilen wir Hilfsgüter wie Decken und Matten. Da so viele Gebäude durch die Erdbeben beschädigt wurden, gibt es kaum Räume, die sicher bewohnbar sind.“
Vermehrte Hunger- und Gesundheitsprobleme in Syrien
Bereits vor dem Erdbeben wies Syrien eine der höchsten Hungerraten der Welt auf. Jetzt, da der Zugang zu Nahrungsmitteln und Lebensgrundlagen noch schwieriger ist, steigt das Risiko einer Hungerkrise an. Aktion gegen den Hunger verstärkt deshalb Hilfsmaßnahmen in der Ernährungssicherung und der Wiederherstellung lebenswichtiger Infrastrukturen in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene.
„Diejenigen, die Erdbebenüberlebende medizinisch versorgen, sind überfordert. Aktion gegen den Hunger Syrien hat wichtige medizinische Hilfsgüter an Aleppos größte Krankenhäuser verteilt, um Notfall- und Unfallchirurgie zu ermöglichen und unterstützt auch die Einsätze der Rettungswagen“, sagt Haidi Sadik, stellvertretende Landesdirektorin von Aktion gegen den Hunger in Syrien. Sadik betont, dass das Risiko einer weit verbreiteten Ernährungsunsicherheit nach dem Erdbeben enorm gestiegen ist. Es gelte weiterhin Hunger zu verhindern, indem vor Ort der Zugang zur Gesundheitsversorgung, Ernährung, Wasser und sanitären Einrichtungen wieder hergestellt wird.
Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien tätig. Im Jahr 2021 erreichten unsere Teams mehr als eine Million Menschen in syrischen Gemeinden, die von mehreren Krisen betroffen waren, mit Wasser-, Sanitär- und Hygienemaßnahmen, Gesundheits-, Ernährungs- und Lebensmittelsicherheitsprogrammen sowie Programmen zur Unterstützung des Lebensunterhalts, wobei sie sowohl an Nothilfemaßnahmen als auch an der langfristigen Stärkung der Widerstandsfähigkeit arbeiteten.
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