Jahrhundert-Erdbeben Türkei & Syrien: Nothilfe-Teams von Aktion gegen den Hunger leisten humanitäre Hilfe
Die Überlebenden des Erdbebens in der Türkei und in Syrien benötigen umgehend schnelle humanitäre Hilfe. Laut einer ersten Bedarfsanalyse von Aktion gegen den Hunger gemeinsam mit lokalen Organisationen werden Schlafsets, Matratzen und Decken, Heizungen, Treibstoff, Hygienesets und Medikamente dringend benötigt. Zudem ist es notwendig, zerstörte Wasser- und Sanitäranlagen instand zu setzen, Bargeld-Hilfen an Betroffene zu verteilen und psychologischen Beistand zu leisten. Die Zahl der Todesopfer ist auf über 16.000 angestiegen. (Die Zahl ist mittlerweile auf über 35.000 Opfer gestiegen)
Humanitäre Hilfe für Überlebende des Erdbebens dringend nötig
„Wir müssen dringend dafür sorgen, dass die Überlebenden Nahrungsmittel, Wasser und Schutz vor dem Winter und Kälte erhalten“, sagte Dariusz Zietek, Landesdirektor von Aktion gegen den Hunger in Syrien. „Wir arbeiten eng mit dem Syrischen Arabischen Roten Halbmond und der Gesundheitsdirektion von Aleppo zusammen. Mit unserer Expertise im Bereich Wasser, Sanitär und Hygiene können wir Schäden bewerten und den Ausbruch von Krankheiten verhindern. In den betroffenen Stadtteilen wurde die Wasserversorgung unterbrochen, der Bedarf an Wassertransporten ist hoch.“
In Syrien trifft das Erdbeben auf Menschen, die nach mehr als einem Jahrzehnt des Konflikts und einer Wirtschaftskrise bereits in hohem Maße auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. „Humanitäre Organisationen wie Aktion gegen den Hunger, die bereits seit langem in den betroffenen Gebieten präsent sind, können aufgrund ihrer Ortskenntnis und Reaktionsfähigkeit schnelle Hilfe leisten“, so Zietek. Aktion gegen den Hunger ist seit 2008 in Syrien vor Ort und leistet humanitäre Hilfe für mehr als eine Million Menschen.
Auch in der Türkei ist die Situation dramatisch. Während die Nothilfe-Teams verzweifelt nach Überlebenden suchen, müssen sie sich gleichzeitig um die katastrophalen Folgen des Bebens kümmern: Tausende Verletzte, zusammengestürzte Gebäude und zerstörte Wasser- und Hygiene-Infrastruktur.
„Das Erdbeben fühlte sich an, als würde es nie enden“
„Die Lage ist immer noch unsicher, es herrscht große Ungewissheit. Die Menschen schlafen draußen oder in ihren Autos, da viele Häuser große Risse haben. Solange die Gebäude nicht sicher sind, können sie nicht zurückzukehren“, sagte Daniel Martin von Aktion gegen den Hunger. Daniel Martin leitet eigentlich das Büro von Aktion gegen den Hunger in Kolumbien und befand sich zum Zeitpunkt des Erdbebens mit seiner Familie in Gaziantep. „Als ich das Erdbeben spürte, rannte ich los um meine Kinder zu holen. Wir suchten Schutz unter einem Türrahmen. Das Erdbeben fühlte sich an, als würde es nie enden. Das Haus schwankte wie ein Segel. Wir konnten nicht weglaufen, weil es schneite. Aber wir hatten Glück.“
Ein Nothilfe-Team von Aktion gegen den Hunger ist bereits vor Ort und hat eine erste Einschätzung vorgenommen. Das Team besteht aus einem Notfallkoordinator, einem Logistiker, einem Koordinator für Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene sowie einem Koordinator für Gesundheit und Ernährung und hat die Aufgabe, erste dringende Maßnahmen umzusetzen. Das Team arbeitet mit anderen NGOs zusammen, um die Logistik der Nothilfe zu koordinieren. Das umfasst dringende Lieferungen von Wasser und Hygieneartikeln sowie von Unterkünften, Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern. „Auch psychologische Unterstützung ist für die Überlebenden und die Mitarbeitenden von Rettungsdiensten und humanitären Organisationen wichtig. Die Menschen sind traumatisiert von dem, was sie erlebt haben“, so Daniel Martin.
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Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in rund 51 Ländern und Regionen aktiv ist und über 24 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. Unsere rund 8.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.