Gemeinsame Erklärung zum Jemen anlässlich der Geberkonferenz im April 2018
Erklärung von im Jemen tätigen NGOs
Anlässlich einer hochrangigen internationalen Geberkonferenz für den Jemen am 3. April 2018 in Genf haben 22 in dem Land tätige Nichtregierungsorganisationen eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Zu ihnen zählt auch Aktion gegen den Hunger.
Was steht in der Erklärung zur aktuellen Situation im Jemen?
In der Erklärung heißt es unter anderem: „Die Realität zeigt, dass die humanitäre Hilfe - trotz aller Bemühungen - den grundlegenden Bedürfnissen der 22 Millionen hilfs- und schutzbedürftigen Menschen immer noch nicht gerecht wird. Viele sterben an vermeidbaren Krankheiten, und die Zahl derjenigen, die sich am Rande einer Hungersnot befinden, steigt stetig.“
Unsere Forderung: Internationale Gemeinschaft muss mehr tun
Gemeinsam rufen wir die Internationale Gemeinschaft dazu auf, über ihre Spendenzusagen hinaus deutlich mehr zu tun, um das Leiden der Bevölkerung zu lindern. Um den politisch Verantwortlichen die Augen für die tatsächliche Situation zu öffnen, fordern wir sie dazu auf, den Jemen selbst zu besuchen.
Der Alltag wird von Angst bestimmt
Die Erklärung liest sich wie ein Brandbrief. Jeder der sechs Unterpunkte formuliert in eindrücklichen Worten die Frustration der humanitären Helferinnen und Helfer und das unerträgliche Leid der Menschen vor Ort. Die Schilderungen beginnen jeweils mit der Formulierung „wenn Sie im Jemen sind“ und ergänzen dann, auf welche frustrierenden Erkenntnisse sich Besucherinnen und Besucher gefasst machen müssen. Dabei geht es darum, "die Bedürfnisse der zwei Millionen Menschen zu verstehen, die aus ihren Häusern geflohen sind. Es geht um die Notlage des unbezahlten Gesundheitspersonals, die Frustration der Lehrer mit einem Klassenraum voller hungriger Kinder und die Angst, die der Konflikt für das tägliche Leben bedeutet.“
Millionen Kinder gehen nicht zur Schule
„Wenn Sie im Jemen sind, werden Sie besser verstehen, welche verheerenden Folgen es hat, dass die Behörden seit zwei Jahren nicht in der Lage sind, ihre Beamten zu bezahlen.“ Und: „Sie werden besser verstehen können, dass die Zukunft des Landes in Gefahr ist, weil rund zwei Millionen Kinder keinen Zugang zu Bildung haben.“
Viel Not, zu wenig Hilfe, die ankommt
Weitere Themen sind die hohen Preise für Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente, weil kaum noch Waren in den Jemen gelangen und der mangelnde Zugang zu vielen Hilfsbedürftigen und Notleidenden, weil es schlichtweg zu gefährlich ist.
Die Erklärung im vollen Wortlaut können Sie hier nachlesen.