Der globale Hunger nimmt dramatisch zu
258 Millionen Menschen in 58 Ländern sind akut von Ernährungsunsicherheit betroffen, heißt es im heute erschienenen Bericht „Global Report on Food Crises“. Das sind 65 Mio. Menschen mehr als im Vorjahr. Damit wächst die Zahl der Hungernden zum vierten Mal in Folge. Aktion gegen den Hunger fordert die Weltgemeinschaft auf, umgehend zu handeln.
Der Hunger auf der Welt hat ein dramatisches Ausmaß angenommen, berichtet der aktuelle „Global Report on Food Crises“. Herausgegeben wird der Bericht vom Global Network Against Food Crises, das von den Vereinten Nationen und der Europäischen Kommission gegründet wurde. Von den 258 Millionen Menschen, die von Ernährungsunsicherheit betroffen sind, leben über 40 Prozent in Afghanistan, Äthiopien, der Demokratischen Republik Kongo, Nigeria und dem Jemen.
„Die Zahlen des aktuellen Berichts sprechen eine deutliche Sprache: Wir befinden uns inmitten einer Hungerkatastrophe. Zum vierte Jahr in Folge steigt die Zahl der Menschen, die akut von Ernährungsunsicherheit betroffen sind. Neben den Auswirkungen der Klimakrise und ökonomischen Schocks bleiben insbesondere Kriege und Konflikte die Treiber von Hunger auf der Welt. Die Staatengemeinschaft muss jetzt dringend handeln, um zu verhindern, dass Millionen Menschen durch Hunger sterben“, sagt Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
In 30 der untersuchten Krisenländer leiden über 35 Millionen Kinder unter fünf Jahren an akuter Unterernährung, davon 9,2 Millionen an extremer Unterernährung, welche die tödlichste Form und Hauptursache für Kindersterblichkeit darstellt. Der Bericht bestätigt auch, dass Mädchen und Frauen überproportional betroffen sind.
Zusätzlich verschärfen die Auswirkungen des russischen Krieges gegen die Ukraine die globale Ernährungssituation, da sowohl die Ukraine als auch Russland eine wichtige Rolle in der Produktion und dem Handel mit Grundnahrungsmitteln wie Weizen, Mais und Sonnenblumenöl sowie Treibstoff spielen. Der Krieg hat die landwirtschaftliche Produktion und den Handel empfindlich gestört. Besonders betroffen sind Länder, die von Lebensmittelimporten abhängig sind.
Hinweis an die Redaktionen:
Aktion gegen den Hunger veröffentlicht am 24. Mai 2023 einen Bericht über die Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten auf die Ernährungssituation weltweit. Gerne schicken wir Ihnen vorab eine Version für Ihre Berichterstattung zu.