Das zerstörte Gesundheitszentrum von Aktion gegen den Hunger in der Region Hajjah

Jemen: Aktion gegen den Hunger verurteilt Luftangriffe auf ein von ihr unterstütztes Gesundheitszentrum

Pressemitteilung vom: 04.04.2025

In der Nacht vom 1. auf den 2. April trafen US-geführte Luftangriffe ein von Aktion gegen den Hunger unterstütztes Gesundheitszentrum im Nordwesten des Jemen. Diese Angriffe sind Teil einer besorgniserregenden Zunahme der Feindseligkeiten im ärmsten Land der Arabischen Halbinsel. Infolge der Luftangriffe wurde das Gesundheitszentrum Huqah im Bezirk Washhah im Gouvernement Hajjah vollständig zerstört und eine nahe gelegene Schule beschädigt. Seit Mai 2024 waren in dem Zentrum 9.670 Kinder und 401 schwangere und stillende Frauen medizinisch versorgt worden.

„Alle in der Einrichtung tätigen medizinischen Fachkräfte und unsere Teammitglieder sind glücklicherweise in Sicherheit, da es sich um einen nächtlichen Angriff handelte”, sagt Anne Garella, Einsatzleiterin von Aktion gegen den Hunger im Nahen Osten. „Medizinische Einrichtungen und medizinisches Personal sind durch das humanitäre Völkerrecht ausdrücklich geschützt. Wir erinnern alle Konfliktparteien daran, dass die Sicherheit der Zivilbevölkerung und der humanitären Helfer unbedingt gewährleistet werden muss.”

Die Intensität der Angriffe im von den Huthi kontrollierten Norden Jemens hat in den letzten Wochen deutlich zugenommen. Am 15. März wurden bei einem Bombenangriff in einem Wohngebiet der Hauptstadt Sanaa nach Angaben der lokalen Behörden mindestens 53 Menschen getötet, darunter fünf Kinder, und rund hundert verletzt.

Aktion gegen den Hunger ist besorgt über die Folgen einer Eskalation der bewaffneten Gewalt in einem Land, das seit einem Jahrzehnt in einem verheerenden Konflikt versinkt. „Wir stellen fest, dass die Luftangriffe nun auch dicht besiedelte Gebiete und zivile Infrastrukturen treffen: Das ist eine beunruhigende Entwicklung”, betont Anne Garella. „Diese Angriffe gefährden den Zugang der Zivilbevölkerung zu Nahrungsmitteln und die Handlungsfähigkeit der humanitären Organisationen, während die humanitären Bedürfnisse vor allem im Norden des Landes weiter zunehmen.”

19,5 Millionen Menschen sind im Jemen auf humanitäre Hilfe angewiesen, das sind 1,3 Millionen mehr als im Jahr 2024. Die Ernährungsunsicherheit nimmt rapide zu, rund 2,7 Millionen schwangere und stillende Frauen benötigen eine Behandlung gegen akute Mangelernährung und 55 Prozent der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Mangelernährung.

Aktion gegen den Hunger ist seit 2012 im Jemen tätig und unterstützt die Rehabilitierung von Gesundheitseinrichtungen sowie den Zugang zu Trinkwasser und Hygiene, bietet psychologische und psychosoziale Unterstützung für Menschen, die Opfer von Gewalt und Missbrauch geworden sind, unterstützt Gesundheitszentren in den am stärksten von Mangelernährung betroffenen Gebieten und arbeitet daran, die Fähigkeit von Haushalten zu stärken, Einkommen zu erwirtschaften und Zugang zu Nahrungsmitteln auf Märkten zu erhalten. Im Jahr 2023 haben unsere Programme mehr als 323.000 Menschen im ganzen Land unterstützt.

4. APRIL 2025
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