Wachsender Protest: Mehr als 50.000 Unterschriften gegen verantwortungslose Nestlé-Werbung
Aktion gegen den Hunger erhöht seinen Druck auf den weltgrößten Nahrungsmittelkonzern. Mehr als 50.000 Menschen fordern den Werbestopp für Nestlés künstliche Babymilch. Diese gefährdet die Gesundheit von hunderttausenden Säuglingen weltweit. Der Konzern hat sich bisher nicht öffentlich zu den Vorwürfen positioniert und setzt auf weitere Gewinnsteigerung auf Kosten von Kindern.
Über 50.000 Menschen protestieren gegen verantwortungslose Babymilch-Werbung
Im Kampf gegen die verantwortungslose Werbung für künstliche Babymilch wächst der Protest. Mehr als 50.000 Unterschriften konnte die humanitäre Organisation Aktion gegen den Hunger bereits mit ihrer Petition „Nestlé: Stopp deine Werbung für Babymilch!“ sammeln.
600.000 Babys sterben jedes Jahr, da sie nicht gestillt werden. Ein Großteil dieser Kinder stirbt an Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Flaschennahrung oder weil sie aufgrund der fehlenden Muttermilch anfälliger für Infektionskrankheiten sind. „Unternehmen wie Nestlé tragen hierbei eine große Mitschuld! Denn mit ihrer irreführenden Werbung und fragwürdigen Marketingaktivitäten suggerieren sie Eltern weltweit, dass ihre Produkte besonders gesundheits- und immunfördernd seien. Damit verunsichern sie Eltern hinsichtlich der besten Ernährung für ihre Kinder“, so Jan Sebastian Friedrich-Rust, Geschäftsführer von Aktion gegen den Hunger.
Dieses gefährliche Marketing spielt mit der Gesundheit von Kindern. Trotzdem ist Nestlé weiterhin nicht bereit, seine Babymilch-Werbung einzustellen, obwohl der Milchkodex der Weltgesundheitsorganisation dies seit über 40 Jahren vorschreibt. Der weltweit führende Nahrungsmittelproduzent – sowohl nach Umsatz als auch nach Marktwert – hat zudem bekannt gegeben, bis 2025 seine Gewinne weiter steigern zu wollen. „Während der Großkonzern ankündigt, auf weiteres Wachstum und gesteigerte Gewinnmargen zu setzen, bleiben Nachhaltigkeit und ethische Unternehmensführung wieder auf der Strecke. Diese in Nestlés Außenkommunikation viel beschworenen Werte sind reine PR-Strategie. Doch der Konzern kann jetzt zeigen, dass er es ernst meint! Wir fordern zusammen mit über 50.000 Unterzeichner*innen von Marktführer Nestlé, sich an die geltenden Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation zu halten und sein verantwortungsloses Marketing für Babymilch sofort einzustellen“, sagt Lisa Paping, Campaignerin von Aktion gegen den Hunger.
Hinweis an die Redaktionen
Lisa Paping, Campaignerin von Aktion gegen den Hunger, steht für Interviews zur Verfügung.
Bildmaterial für die Berichterstattung steht hier zum Download bereit. Bitte beachten Sie das Urheberrecht: Aktion gegen den Hunger / Daniel Müller
Mehr Hintergrundinformationen finden Sie in unserer Broschüre zur Kampagne und in den aktuellen Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) „How the Marketing of Formula Milk Influences our Decisions on Infant Feeding“ und „Scope and impact of digital marketing strategies for promoting breastmilk substitutes“.
Über Aktion gegen den Hunger
Aktion gegen den Hunger ist eine humanitäre und entwicklungspolitische Hilfsorganisation, die weltweit in 51 Ländern und Regionen aktiv ist und über 24 Millionen Menschen unterstützt. Seit über 40 Jahren kämpft Aktion gegen den Hunger gegen Mangelernährung, schafft Zugang zu sauberem Wasser und gesundheitlicher Versorgung. 8.331 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.