Nadia Murad und Ban Ki-moon sprechen für die Menschenrechte
Human Rights Film Festival Berlin 2020
Unter dem Titel „The Future is Now“ findet vom 30. September bis zum 10. Oktober 2020 das dritte Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) als hybrides on- und offline Event statt. Das Festival konnte die Menschenrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad als Schirmherrin und den ehemaligen UN-Generalsekretär Ban Ki-moon als Eröffnungsredner gewinnen. Das Filmfestival wird von einem sechstägigen Konferenzprogramm begleitet. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr die Nachhaltigkeitsziele der UN, die Klimakrise und das Empowerment von Frauen.
Tagtäglich werden die Menschenrechte systematisch verletzt und in Frage gestellt. Die Corona-Pandemie hat bestehende soziale Ungleichheiten, die Folgen des Klimawandels und Menschenrechtsproblematiken auf besondere Weise sichtbar gemacht. Vor diesem Hintergrund sieht die Hilfsorganisation Aktion gegen den Hunger als Initiatorin des HRFFB gemeinsam mit den Partnern Save the Children und NRC Flüchtlingshilfe mehr denn je die Notwendigkeit, auf Menschenrechte und humanitäre Probleme weltweit hinzuweisen. Die drei Organisationen setzen dabei mit einer kuratierten Filmauswahl zu den Querschnittsthemen humanitäre Hilfe und Hungerbekämpfung, Zukunft der Kinder und Flucht und Migration jeweils einen thematischen Fokus.
Das Thema des diesjährigen Festivals
„Das Thema des diesjährigen Festivals soll uns daran erinnern, dass wir uns jetzt für eine Welt einsetzen müssen, in der Menschenrechte universell gelten und in der wir der Klimakatastrophe Einhalt gebieten. Dokumentarfilme bieten einen emotionalen und gleichzeitig faktischen Ansatz und schaffen so ein besseres Verständnis für die Herausforderungen, vor denen wir stehen“, so Anna Ramskogler-Witt von Aktion gegen den Hunger und Direktorin des Human Rights Film Festival Berlin. Erstmals werden in diesem Jahr alle Filme in fünf Berliner Kinos und online als Stream gezeigt. Das Filmprogramm hat drei thematische Reihen:
Voices from a Troubled World zeigt Filme rund um humanitäre Krisen und Flucht. Dazu zählen spannende Dokumentationen wie zum Beispiel „Selfish“ (Deutschlandpremiere), der auf eindrückliche Weise humanitäre Helfer*innen und ihre Beweggründe portraitiert, oder der Film „Battle of the Giants“ (Deutschlandpremiere), der hungernden Menschen eine Stimme verleiht.
Global Spotlights geht der Frage nach dem aktuellen Stand der Presse- und Meinungsfreiheit nach. Hier besticht unter anderem „Mai Khoi and the Dissidents“ (Deutschlandpremiere) über eine junge Sängerin, die als „Lady Gaga von Vietnam“ bekannt ist: Der Film zeichnet nach, wie sie sich vom vietnamesischen Regime gehypten Popstar zu einer gefürchteten Regimekritikerin mit Spielverbot im eigenen Land entwickelt. In „Stop filming us“ (internationale Premiere) wehren sich drei junge Kongolesen gegen die stereotype westliche Berichterstattung über ihr Land, die nur Krieg, Gewalt, Krankheit und Armut zeigt.
Now or Never beschäftigt sich mit Filmen, in denen sich Menschen mit aller Kraft gegen die systematische Zerstörung der Welt wehren. Während der Film „Green Blood“ (Deutschlandpremiere) die Arbeit von 60 investigativen Journalist*innen begleitet, die Umweltskandale auf verschiedenen Kontinenten aufdecken, trifft in „Maxima“ ein globales Milliarden-Unternehmen auf eine furchtlose indigene Frau, die auch nach jahrelangen und gewaltsamen Einschüchterungsversuchen ihr Land und ihre Rechte verteidigt.
Inhaltliche Ergänzung durch das Human Rights Film Forum
Inhaltlich ergänzt wird das Festival durch das Human Rights Film Forum, das sich als transdisziplinäre und internationale Plattform versteht. Herzstücke des Forums sind das Climate Story Lab und eine Fachkonferenz zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs). Neben internationalen Partnern wie dem Art Works Project (Chicago), Doc Society (London) und dem Fundamental Rights Center der Hertie School (Berlin), haben unter anderem das Aktivisten-Duo „The Yes Man“, die Autor*innen Ilja Trojanow und Christina Lamb sowie die Menschenrechtsverteidiger*innen Miriam Saage-Maaß (ECCHR) und Juan Auz (Centre for Fundamental Rights, Hertie School) als Vortragende zugesagt.
Gemeinsam mit der Bundeskanzler Willy-Brandt-Stiftung zeichnet das Festival auch in diesem Jahr wieder einen Film für seine herausragende künstlerische und inhaltliche Leistung mit dem Willy Brandt Dokumentarfilmpreis für Freiheit und Menschenrechte aus, der von einer internationalen Jury verliehen wird. Weitere Informationen finden Sie unter: www.humanrightsfilmfestivalberlin.de
Eine Presseakkreditierung ist ab dem 20. August online möglich. Für weitere Informationen kontaktieren Sie presse@aktiongegendenhunger.de
Pressebilder und eine Übersicht der ersten Filme finden Sie hier: https://www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de/human-rights-film-festival-berlin-2020
Über das Human Rights Film Festival Berlin:
Das Human Rights Film Festival Berlin (HRFFB) wurde von der humanitären und entwicklungspolitischen Organisation Aktion gegen den Hunger initiiert und findet seit 2018 jährlich statt. Das Festival stellt Geschichten aus allen Teilen der Welt in den Mittelpunkt, die auf eindringliche Weise über den aktuellen Stand der Menschenrechte berichten. Das HRFFB 2020 wird von Aktion gegen den Hunger in Kooperation mit Save the Children und NRC Flüchtlingshilfe organisiert.